DiverseCity-Kongress 2019
 – Unterschiedlichkeit von Menschen ist Lebensrealität 

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Freuten sich über die spannenden Workshops und Vorträge: Oberbürgermeister Ullrich Sierau (m.) und die Veranstaltenden und Gäste des Kongresses Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Bereits zum 8. Mal war die Stadt Dortmund Gastgeberin für die Veranstaltung „Stadt der Vielfalt“, die am Freitag, 17. Mai, im Rahmen des Deutschen Diversity-Tags im Rathaus stattfand. Rund 250 Gäste waren der Einladung der Stadt, Berufsverband Völklinger Kreis und BMAS gefolgt.

Auch im achten Jahr hat die Stadt Dortmund gemeinsam mit ihren Partner*innen ein tolles Programm mit interessanten Menschen, Projekten und Workshops auf die Beine gestellt. Bewährtes ist geblieben, wie beispielsweise der Völklinger Kreis, als lang vertrauter Partner, Neues hinzugekommen. So gab es erstmals eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „SoViel“ von der „Initiative neue Qualität der Arbeit“. Außerdem ist der 
17. Mai der sogenannte IDAHOBIT, der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie. Eine „Deklaration für Diversity/gegen Diskriminierung HIV-Positiver im Arbeitsleben“ unterschrieb Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Stand der Aidshilfe im Rahmen des Kongresses.

Vielfalt von Lebensformen nimmt zu

Sierau begrüßte die Teilnehmenden zu der Veranstaltung, die unter dem Motto „Erlebe Vielfalt“ stand. Er betonte, dass der Kongress Teil der städtischen Gesamtstrategie sei, das Thema Diversity voranzubringen und sich explizit nicht nur an Unternehmen wende, sondern auch an die Zivilgesellschaft. „Wir leben in einer Welt, in der die Vielfalt von Lebensformen stetig zunimmt.“ Deshalb sei Diversity-Kompetenz eine wichtige Schlüsselqualifikation. Sie hilft im Alltag und im Berufsleben, mit Unterschiedlichkeit von Menschen und Lebenskonzepten umzugehen.

Diversity kein Nischenthema

Sieraus Forderung war deutlich: „In diesen Zeiten, in denen Vielfalt in Frage gestellt wird, müssen wir uns gemeinsam positionieren.“ Ziel sei, eine respektvolle und wertschätzende Kultur am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. „Gemeinsam wollen wir Flagge zeigen für Vielfalt – und Populismus und Intoleranz eine klare Absage erteilen.“

Aber auch die harten Fakten zählen: Diversity ist nicht nur eine große Chance für die Verwaltungen und den gesamten Wirtschaftsstandort Dortmund. Von einer vielfältigen Belegschaft und Gesellschaft profitieren am Ende alle. „Als Stadtverwaltung wollen wir Spiegel der Stadtgesellschaft sein“, so der Oberbürgermeister. Denn Diversity sei kein Nischenthema, sondern alltägliche Lebensrealität. Der Kongress, so Sieraus, sei einmal mehr ein Zeichen unseres Selbstverständnisses als respektvolle, tolerante und offene Stadtgesellschaft.

Verschiedenheit gewinnbringend einsetzen

Eva Schubert, Referentin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), erläuterte den Schwerpunkt ihrer Arbeit mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Ziel der Initiative ist eine Verbesserung der Qualität der Arbeit – für Unternehmen und Beschäftigte. So werden insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt, um die Arbeitsqualität und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu fördern. Schubert begleitet in diesem Rahmen das INQAFörderprojekt „SoViel“ und weitere Projekte, bei denen KMU u.a. dabei unterstützt werden, Vielfalt und Chancengleichheit aktiv in betriebliche Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Wichtig ist Schubert dabei, dass es kein aufgesetztes neues Konzept sein, sondern vielmehr fester Bestandteil der Unternehmenskultur werden soll. „Es geht darum, die Verschiedenheit der Beschäftigten genauso wie der Unternehmen zu sehen – und diese gewinnbringend einzusetzen“, so Schubert.

Kongress ist Impulsgeber

Matthias Weber, Vorstandsvorsitzender des „Völklinger Kreis“ (VK) – Bundesverband schwuler Führungskräfte und Selbständiger – nannte den Kongress einen Motor und Impulsgeber, ohne den der VK nicht so viele andere hätte überzeugen können: Denn DiverseCity-Kongresse finden mittlerweile auch in vielen anderen Kommunen statt. Weber lobte die Kontinuität des Dortmunder DiverseCity-Kongresses in seinem achten Jahr: „Das ist ein Zeichen für Zuverlässigkeit, eine gute Partnerschaft und ganz viel Kreativität.“

Zweifelspiralen beenden

Den Impulsvortrag hielt Janis McDavid: Der aus zahlreichen Dokumentationen bekannte Buchautor ist in der Lage als Motivationsredner Barrieren in den Köpfen seiner Zuhörer*innen zu überwinden. Seine Mut machende Lebenserfahrung lautete: Wenn wir in der Lage sind, uns anzunehmen, dann können wir damit unsere eigenen Zweifelspiralen beenden. „Mit dem so gewonnenen Selbstwertgefühl kann man Dinge verändern und gestalten“, so McDavid.

Spannende Workshops

Im Angebot der DiverseCity-Tagung waren auch in diesem Jahr wieder spannende Workshops: „Vielfalt erleben in kleinen und mittleren Unternehmen“, „Intersektionalität“, „LSBTIQ*-Vielfalt“ sowie ein „Perspektiv-Wechsel“ beim Stadtspaziergang mit dem Behindertenpolitischen Netzwerk, wo die Interessierten einen kleinen Einblick in den Alltag mit Behinderungen und Beeinträchtigungen bekommen konnten. Ein facettenreichen Markt der Möglichkeiten bot Informationen und die Möglichkeit, sich mit einer Vielzahl an Institutionen und Organisationen vernetzen zu können.

Anja Kador

Quelle: Stadt Dortmund

 

 

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