Kunst rund um den Kirchentag: Klangbild-Skulptur taucht Platz von Amiens in neues Licht

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Visualisierung der Video-Klang-Installation AXIS 1.0, projiziert auf Stefan Sous‘ Skulptur "Chip" auf dem Platz von AmiensBild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Area Composer 
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Eine besondere Kunst-Installation taucht den Platz von Amiens rund um den Evangelischen Kirchentag in ein neues Licht. Die Klangbild-Skulptur „Axis 1.0“ der Künstlergruppe „Area Composer“ wird vom 14. bis 18. Juni sowie vom 20. bis 22. Juni am späten Abend zu sehen und zu hören sein – mit Aufnahmen und Sounds aus Dortmund. 

An acht Tagen im Juni taucht die Video-Klang-Installation „Axis 1.0“ den Platz hinter dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte je 30 Minuten lang in ein neues Licht. Ein „Liquid Image“, eine sich ständig verändernde Komposition aus ineinanderfließenden Fotografien, wird am späten Abend auf die tiefschwarze Skulptur „Chip“ von Stefan Sous auf dem Platz von Amiens projiziert. Dazu erklingt eine Dortmunder Klangkomposition.

Aufführungstermine sind der 14. bis 18. Juni sowie der 20. bis 22. Juni, jeweils um 22:30, 23:00 und 23:30 Uhr.

Teil der Dortmunder Kunstmeile

Hinter dem Projekt steht die Künstlergruppe „Area Composer“ aus Düsseldorf und Dortmund, die vom MKK und der Stabsstelle Kreativquartiere Dortmund mit einer Arbeit für den Platz von Amiens beauftragt wurde. Die Installation ist Teil der Dortmunder Kunstmeile, die sich vom Dortmunder U übers Fußballmuseum, die Bibliothek und das MKK durch das Brückviertel bis zum Konzerthaus erstreckt. „Axis“ – Achse – steht synonym „für die Dortmunder Kunstmeile und deren Herz, das MKK“, so Art Projektorin Dorothee Pilavas „1.0 dafür, dass hier etwas Neues beginnt.“ Denn „Axis“ ist nichts Abgeschlossenes: Aufgrund der experimentellen Herangehensweise von „Area Composer“ gleicht keine Performance der anderen: „Viele Einflüsse wirken auf das Geschehen ein, das Wetter, Sonne, Mond, die Zuschauer*innen – das ist das Besondere an Kunst im öffentliche Raum“, sagt Pilavas.

Bilder aus dem MKK und Umgebung

Die Fotos für das „Liquid Image“ wurden im Museum für Kunst und Kulturgeschichte und seiner direkten Umgebung aufgenommen. „Wir haben Tage hier im Museum zugebracht und die wunderbaren Schätze dieses Ortes in verschiedenen Techniken fotografiert“, erklärt Dorothee Pilavas. Bewusst unscharf fotografierte Bilder verweben sich mit Motiven „von extremer Schärfe“, der/die Betrachter*in wird einerseits „in einen unendlichen Fluss von Bildern“ hineingezogen, andererseits „mit Konkretem konfrontiert“, ergänzt Fotograf Peter Hölscher. „Es geht dabei nicht um bloße Abbildung, sondern um eine Interpretation.“ Zu hören sind Tonaufnahmen aus Dortmunds Straßen, die mit elektronischen Klangkompositionen zu einem Soundtrack arrangiert wurden. Bild und Ton verweben sich zu einem expressiven Klangbild der Stadt und ihres Museums.

Vor der Skulptur „Chip“ von Stefan Sous: Dorothee Pilavas, Ronald Gaube und Peter Hölscher („Area Composer“), Hendrik Wendler (device + contact) und Christian Weyers, Leiter der Stabsstelle Kreativquartiere Dortmund (v.l.).Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Torsten Tullius

Erste Probe fasziniert Passant*innen

„Zwei große, mit 20.000 Lumen ausgestattete Projektoren, die in den Fenstern des MKK aufgestellt werden, sorgen für ein gemeinsames Bild, das auf den Chip projiziert wird“, sagt Hendrik Wendler, der für die Technik verantwortlich ist. Sechs leistungsstarke, mit Akkus betriebene Boxen, die unter dem Objekt platziert werden, sorgen für glasklaren Sound in alle Richtungen. Ein erster Probelauf der Installation vor einigen Tagen begeisterte MKK-Direktor Dr. Jens Stöcker: „Die schwarze glatte Oberfläche des ‚Chip‘ wirkt wie ein Schwamm, der das Licht aufsaugt“, ein Eindruck, den er mit zahlreichen Passant*innen teilte. „Obwohl bei diesem Test nur bunte Zahlen auf dem Chip zu sehen waren, blieben zahlreiche Bürger*innen stehen und schauten fasziniert zu“, so Stöcker weiter.

Skulptur von allen Seiten erlebbar

Das Publikum kann „Axis 1.0“ aus unterschiedlichen Perspektiven und Himmelsrichtungen erleben, es von Weitem auf sich wirken lassen oder die Skulptur „Chip“ besteigen und im Klangbild tanzen.

„Area Composing“: audiovisuelles Portrait eines Ortes

Ronald Gaube, Peter Hölscher und Dorothee Pilavas haben mit dem „Area Composing“ eine neue Kunstform entwickelt. Mit ihren Installationen schaffen die international vernetzten Künstler und Medienexperten eine neue Wahrnehmung von Bauwerken und Landschaften. Ihre digitalen Inszenierungen im öffentlichen Raum berühren, beeindrucken und bestechen. „Area Composing“ ist das audiovisuelle Portrait eines ungewöhnlichen Ortes, das sich ungewöhnliche Freiheiten nimmt. Bild- und Tonmaterial sammeln Fotograf Peter Hölscher, Komponist Ronald Gaube und Art Projektorin Dorothee Pilavas mit Kameras, Mikrofonen und allen Sinnen auf gemeinsamen Reisen zu außerordentlichen Arealen.

Ihren Reisen geht eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Ort und dem Objekt voraus. Standort, Geschichte und Funktion entscheiden über die Auswahl und sind Grundlagen des Bild- und Klangkonzepts. Ästhetik und Präsenz des Ortes sind maßgeblich für die Inspiration während der Begehung eines Areals.

Quelle: Stadt Dortmund

 

 

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