Stadt Dortmund startet Bürger*innen-Beteiligung zu Sonnenplatz und Möllerbrücke

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Sonnenplatz und Möllerbrücke sollen neu gestaltet werden. Dafür sind die Ideen der Bürger*innen gefragt. Denn diese sollen den Planern als Leitbild mit an die Hand gegeben werden. Dazu ist ab dem 17. Februar eine Online-
Plattform freigeschaltet. Zudem startet die Stadt eine „Briefkastenaktion“.

Die Beteiligung funktioniert sowohl digital als auch analog mittels Flyern, die vor Ort verteilt werden. Auf diese Weise werden mehr Zielgruppen erreicht. Mitmachen und Mitgestalten können alle im Viertel.

Analoge und digitale Beteiligung möglich

Die Beteiligung besteht zum einen aus einer Umfrage zu der jetzigen Situation, zum anderen können die Bürger*innen ihre Wünsche und Ideen für den Sonnenplatz und die Möllerbrücke mitteilen bzw. direkt online auf einem virtuellen Plan verorten.

Auswertung soll Meinungsbild der Anwohner*innen zeigen

Alle Beiträge werden ausgewertet, um sie als Grundlage in die Aufgabenstellung für den anschließenden freiraumplanerischen Wettbewerb einfließen zu lassen. Dabei kann sicherlich nicht jeder der Vorschläge eins zu eins in die Planung mit aufgenommen werden, denn die Erfahrung zeigt, dass es immer wieder auch Wünsche oder Vorschläge gibt, die sich widersprechen. Es geht bei der Beteiligung darum, neue Ideen zu finden, Mehrheiten für jeweilige Ansätze zu identifizieren bzw. ein differenziertes Meinungsbild zu bekommen, das sich gut auswerten und einordnen lässt. Die gestalterischen Wünsche der Anwohner*innen umzusetzen, ist der Stadt grundsätzlich sehr wichtig.

Neue Nutzung der Mittelinsel

Für die denkmalgeschützte Möllerbrücke ergeben sich durch die ungenutzte Mittelinsel Möglichkeiten der Neugestaltung, auch im Hinblick auf die seitens der Stadt angestrebte Verkehrswende. Dieser Verkehrsknotenpunkt wird durch den zukünftigen, direkt angrenzenden Radschnellweg 1 eine noch größere Bedeutung erhalten.

 

Der jetzige Sonnenplatz ist in die Jahre gekommen. Bei seiner Gestaltung galten die gefällige Pflasterung mit abstrahierten Sonnenstrahlen und die schattenspendende Pergola sicher als herausragend. Heute wirkt dies nicht mehr zeitgemäß.

Ziel: Mehr Aufenthaltsqualität für Menschen jedes Alters

Den engagierten Anwohner*innen ist das ebenfalls aufgefallen. Auch sie machen sich dafür stark, dass der Sonnenplatz und die Möllerbrücke ein neues Gesicht bekommen. Die Bezirksvertretung Innenstadt-West hat dieses Thema aufgegriffen und 2019 die Durchführung eines Wettbewerbs beschlossen. Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß erklärt:“Der jetzige Zustand mit der bekannten Problematik soll nicht bestehen bleiben. Wir versprechen uns von einer attraktiven Neugestaltung eine stark verbesserte Aufenthaltsqualität des Ortes und dadurch mehr Nutzung durch alle Altersgruppen.“

Dabei sollen die vorhandenen, positiven Gegebenheiten vor Ort gestärkt und durch eine Umgestaltung weiter in den Fokus gerückt werden, z.B. die Möllerbrücke, die als Bauwerk (das manchen Anwohner gar an Paris erinnert) in Dortmund wohl einzigartig ist. Sie soll noch besser zur Geltung kommen. Auch für die große öffentliche Würfeluhr könnte es weiterhin einen Platz geben.

Wettbewerb soll vielfältige Vorschläge bringen

Ziel ist es, den Sonnenplatz so zu gestalten, dass er seiner prominenten Lage im Stadtviertel gerecht wird. Als einer der wenigen größeren Plätze im Kreuzviertel hat er viel Potential, das geweckt werden muss. „Hierzu ist erfahrungsgemäß ein Wettbewerb das ideale Instrument; denn so kommen vielfältige Ideen zu Tage, die man im Vorfeld nicht vor Augen hatte.“ ist sich Birgit Niedergethmann vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt sicher.

Siegerentwurf soll in öffentlicher Ausstellung gezeigt werden

Um eine qualitätsvolle und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung für die Planungsaufgabe zu finden, wird schließlich auf den Vergleich von unterschiedlichen Vorschlägen gesetzt. Entwürfe von verschiedenen Büros werden anonym von einer Jury aus externen Fachvertreter*innen sowie Mitgliedern der Politik und Stadtverwaltung bewertet. Zum Abschluss wird die Jury einen Siegerentwurf küren, der Grundlage für die weitere Planung und Umsetzung des Projektes sein soll. Der Siegerentwurf sowie alle weiteren Entwürfe aus dem Wettbewerb werden nach der Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert.

Online-Format ermöglicht Beteiligung in Corona-Zeiten

„Eigentlich wollten wir den Partizipations-Prozess schon 2020 durchführen, auch hier ist uns durch die Corona-Pandemie ein Strich durch die Rechnung gemacht worden“, bedauert Birgit Niedergethmann. „Wir sind froh, dass es durch die Online-Beteiligung und die Möglichkeiten mittels Flyern jetzt losgehen kann. Dies ist kein vollwertiger Ersatz für den Entfall des Westparkfestes 2020 und die geplanten Stände dort und auf dem Sonnenplatz, aber trotzdem können auf diese Weise viele Bürger*innen und auch unterschiedliche Altersgruppen angesprochen werden.“ Der geplante Jugendworkshop mit anliegenden Schulen hingegen wird wohl bis auf weiteres nicht stattfinden können; gehofft wird hier auf mögliche Lockerungen im Frühjahr.

Ausblick

Aktuell sind der Beteiligungsprozess und der anschließende Wettbewerb für das laufende Jahr 2021 geplant, so dass eine Ausstellung der Entwürfe voraussichtlich Anfang 2022 stattfinden kann. Nach dem Grundsatzbeschluss des Rates wird das Projekt – in Abhängigkeiten der personellen und finanziellen Kapazitäten – Eingang finden in das Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamtes.

Quelle: Stadt Dortmund

Bilder: Dortmund Agentur/ Roland Gorecki und DSW 21

Video: Quelle YouTube / Stadt Dortmund

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