Heike Marzen wird neue Geschäftführerin der Wirtschaftsförderung – Rat befasst sich mit Kunstarchiv und Attraktivierung der City

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In seiner Sitzung vom Donnerstag, 25. März 2021, bestellte der Rat der Stadt die ehem. Leiterin der Thier-Galerie, Heike Marzen, zur neuen Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung. Außerdem befasste er sich mit der Stadterneuerung Soziale Stadt Nordstadt und der Attraktivierung der City.

Mit großer Mehrheit folgte der Rat dem Vorschlag des Wirtschafts-Ausschusses und berief die 44-jährige Diplom-Juristin an die Spitze der Dortmunder Wirtschaftsförderung. Oberbürgermeister Thomas Westphal begrüßte diese Entscheidung und freute sich über das überzeugende Wahlergebnis. Er wünschte Heike Marzen eine „gute Hand“ für die
kommenden Aufgaben und blickt optimistisch „auf die künftig enge Zusammenarbeit“.

Zur Zeit ist noch unklar, ab wann Heike Marzen die neue Tätigkeit in Dortmund aufnehmen kann. Es gilt eine vertragliche Kündigungsfrist, „allerdings“ erklärt Marzen, „zeigt sich mein derzeitiger Arbeitgeber offen und unterstützt das Anliegen der Stadt“. So würde sich „in den nächsten Tagen und Wochen zeigen, wann genau ich meine neue Aufgabe antrete“, so Heike Marzen weiter.

Die große Bandbreite der Themen sei der Grund, sich der Wirtschaftsförderung zur Verfügung zur stellen: „Das Spektrum bezieht sich ja nicht allein auf den Handel, es geht außerdem um Arbeitsmarktstrategie, Gewerbeflächen und deren Recycling, soziale Innovationen und das Technologiezentrum – kurz, die Arbeitsfelder sind breit gefächert.“

Heike Marzen tritt die Nachfolge von Thomas Westphal an, der diese Position von 2013 bis zu seinem Amtsantritt als Oberbürgermeister am 1. November 2020 innehatte. Seit 2018 leitet die gebürtige Saarländerin das Rhein-Ruhr-Centrum in Mülheim, von 2012 bis 2018 war Heike Marzen Leiterin der Thier-Galerie in der Dortmunder City. Bis zu ihrer Aufgabe in Mülheim engagierte sie sich im Cityring und im Einzelhandelsausschuss der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund.

Stadterneuerung Dortmund Nordstadt

Im Themenblock „Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen, Bauen, Verkehr und Grün“ beschäftige der Rat sich am Donnerstag zunächst mit dem Stadterneuerungskonzept „Soziale Stadt Dortmund Nordstadt“ und hat dieses beschlossen. Die Stadt will das Konzept für die Dortmunder Nordstadt fortschreiben, dafür sind Vorab-Untersuchungen notwendig. Das integrierte Stadterneuerungskonzept „Soziale Stadt – Dortmund Nordstadt“ ist die Grundlage für Projekte zur Aufwertung dieses Stadtgebiets. Doch die Förderung des Konzepts läuft 2022 aus. Um z.B. das Quartiersmanagement und geplante Baumaßnahmen zu ermöglichen, will die Stadt das Konzept fortschreiben. Dafür müssen zunächst vorbereitende Untersuchungen durchgeführt werden.

Mit Hilfe von integrierten Stadterneuerungskonzepten können Städte die zukünftige Entwicklung einzelner Stadtteile besser steuern und öffentliche Fördergelder beantragen. Dafür werden die Stärken, Schwächen und Chancen innerhalb festgelegter Gebiete Dortmunds untersucht und eine Strategie für ihre Weiterentwicklung formuliert. Das integrierte Stadterneuerungskonzept „Soziale Stadt – Dortmund Nordstadt“ ist Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen und Projekten zur Stabilisierung und Aufwertung der Dortmunder Nordstadt.

Dortmunds City soll attraktiver werden

Auch die Dortmunder Innenstadt war Thema im Rat. Er beschloss die Entwicklung und Umsetzung von Sofortmaßnahmen zur Stärkung und Attraktivierung der City . Denn: Wie sieht die Zukunft des Einzelhandels aus? Dortmunds Innenstadt wandelt sich – auch durch die Corona-Pandemie. Die City muss sich strukturell neu orientieren. Dadurch ergeben sich jedoch auch Chancen, die die Stadt und die Akteur*innen wie Eigentümer*innen, Betreiber*innen, Veranstalter*innen, Verbände und Kammern gemeinsam wahrnehmen sollten. Die zentralen Bereiche innerhalb des Wallrings sind das prägende Gesicht und das pulsierende Herz der Dortmunder City. Deshalb will die Stadt ein Citymanagement aufbauen und Konzepte zur Nachnutzung für leerstehende Kaufhäuser entwickeln. Maßnahmen, die auf der Grundlage bereits bestehender Konzepte umgesetzt werden, sollen weiterentwickelt und beschleunigt werden. Zudem sind Ad-hoc-Maßnahmen zu den Themen Sauberkeit und Gestaltung des öffentlichen Raumes vorgesehen.

Darüber hinaus beschloss der Rat die denkmalgerechte Sanierung der Fassade des Saalbaus Mengede , den Bau zweier Brücken für Fußgänger*innen und Radfahrende, die Phoenix West, Romberg- und Westfalenpark verbinden sollen und das neue Parkraumkonzept am Phoenix See , welches Ordnung und Gerechtigkeit für alle bringen soll.

Außerdem nahm der Rat das Jahresarbeitsprogramm 2021 des Grünflächenamtes zur Kenntnis. Seit einem Jahr verantwortet das Grünflächenamt den Großteil des Dortmunder Stadtgrüns. Maßnahmen für 2021 sind unter anderem am Phoenix See, im Gustav-Heinemann-Park in Eving, am Nordmarkt und am grünen Ring auf dem Westfalenhütten-Gelände geplant.

 

„Kunst Aus(Leihe) Dortmund“ – Stadt öffnet Kunstarchiv

Bei den Themen Kultur, Sport und Freizeit beschloss der Rat unter anderem die Umbenennung und Öffnung des städtischen Kunstarchivs . Die Stadt will die „Kunst Aus(Leihe) Dortmund“ auf den Weg bringen. So soll es für alle die Gelegenheit geben, Werke Dortmunder Künstler*innen für die eigenen vier Wände auszuleihen. Damit öffnet die Stadt dann ihr bisheriges „Kunstarchiv“. Zur Auswahl werden viele Tausende Kunstwerke stehen, die die Stadt in den letzten Jahrzehnten angekauft hat. Aus diesen kann sich jede*r bald etwas aussuchen und für eine Dauer von drei Monaten gegen sechs Euro Gebühr (Versicherung) ausleihen. Auch eine Verlängerung der Ausleihe soll möglich sein. Denn seit über 60 Jahren kauft die Stadt Dortmund jährlich Werke Dortmunder Künstler*innen an, um diese zu unterstützen. Das Kulturbüro Dortmund organisiert diesen Ankauf, präsentiert die angekauften Arbeiten jährlich in einer Ausstellung und sammelt die Werke im Kunstarchiv.

Die Dortmunder Hallenbäder beklagen durch monatelange Schließungen aufgrund des Coronavirus deutliche Einnahmeverluste. Die Stadt Dortmund möchte die Bäder mit 73.000 Euro monatlich bis Juni 2021 unterstützen . Das hat der Rat am Donnerstag beschlossen.

Kosten für die Modernisierung des Hoeschparks erhöhen sich

Des Weiteren hat der Rat sich mit dem sogenannten Kostenerhöhungsbeschluss für die Entwicklung des Hoeschparks und des Freibads Stockheide zu einem überregionalen Integrations-, Gesundheits-, Sport- und Freizeitpark befasst. So werden zusätzliche Gelder für die Modernisierung des Hoeschparks freigegeben, denn bei dem Stadterneuerungsprojekt „Entwicklung des Hoeschparks“ erhöhen sich aus mehreren Gründen die Kosten.

Einerseits treiben die stetig ansteigenden Preise im Baugewerbe die Kosten für die Hoeschpark-Sanierung in die Höhe. Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, von der nicht nur die Stadt Dortmund betroffen ist. Auch im Falle des Hoeschpark-Umbaus werden faktisch höhere Preise für die Handwerks- und Bauleistungen aufgerufen, als zum Zeitpunkt der Finanzplanung für das Projekt angenommen wurde. Andererseits sind mit Beginn der Bauarbeiten Probleme zum Vorschein gekommen, die vorher nicht absehbar waren. Auch sie führen dazu, dass sich der Umbau des Hoeschparks verteuert: So ist der Untergrund für die Baustraße in schlechtem Zustand und muss in größerem Umfang als angenommen repariert werden. Gleichzeitig verursacht auch die deutlich aufwändigere Schadstoffsanierung Mehrkosten. Für diese Mehrkosten wurde bereits ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt.

Stadt schafft mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren

Rund um den Themenblock Kinder, Jugend und Familiebeschloss der Rat den Ausbau von Kita-Plätzen . Die Stadt will mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren schaffen und reagiert so auf den gestiegenen Bedarf der Eltern. 70 Prozent der Plätze sollen in Kitas, 30 Prozent in der Kindertagespflege bei Tagespflegepersonen oder in Großtagespflegestellen angeboten werden. Für besondere Zielgruppen sind Kinderstuben als Großtagespflegestellen mit besonderer pädagogischer und personeller Ausrichtung in Stadtteilen mit besonderem Unterstützungsbedarf vorgesehen. Für die Umsetzung der Ausbaustrategie des Jugendamtes werden die notwendigen organisatorischen und personellen Voraussetzungen geschaffen. Es müssen unter anderem neue Grundstücke und Immobilien gewonnen sowie zur Beschleunigung des Ausbaus neue Konzepte in den Bereichen der Bauplanung und -durchführung verwirklicht werden.

Für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften beschloss der Rat, die überplanmäßigen Mehrauszahlungen zur Umsetzung des Schulbauprogramms. Die Stadt investiert rund 1,25 Milliarden Euro in den Schulbau und arbeitet mit Hochdruck und auf höchstem Niveau am Schulbauprogramm mit rund 200 Projekten.

Quelle: Stadt Dortmund

Bilder: Dortmunbd Agentur / Roland Gorecki

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