Nach Wettbewerb um Vierfachsporthalle im Unionviertel beginnen jetzt Auftragsverhandlungen

0
1
Facebookrss

Dortmund wird sportlicher aufgestellt: In unmittelbarer Nähe zum Dortmunder U plant die Stadt den Bau einer Vierfachsporthalle. Aus dem Planungswettbewerb gingen drei Preisträger hervor. Nun beginnen die Auftragsverhandlungen. Künftig sollen in der Halle nicht nur Sportstunden, sondern auch Wettkämpfe stattfinden.

Am sprichwörtlich „Grünen Tisch“ seien die Entscheidungen rund um die geplante Vierfachsporthalle im Unionviertel nicht gefällt worden, betonte Planungsdezernent Ludger Wilde am Dienstag, 27. April. Nach den Spielregeln des Wettbewerbsverfahrens hätten Architekt*innen ihre Entwürfe Anfang März abgegeben. Dann wählte ein Preisgericht in einem „breiten Diskussionsprozess“ fünf Arbeiten aus – drei Preise und zwei Anerkennungen. In den nächsten Monaten wird nun mit den drei Preisträgern verhandelt und entschieden, wer den Planungsauftrag erhält.

Bundesligataugliche Wettkampfstätte

Die Vierfachsporthalle soll als vierfach teilbare Halle für den täglichen Sportunterricht des Robert-Schuman- und des Robert-Bosch-Berufskollegs zur Verfügung stehen und den Bedarf einer bundesligatauglichen Wettkampfstätte mit Platz für ca. 3.250 Zuschauer*innen abdecken. Die entfallenen Stellplätze auf der bisher als Parkplatz genutzten Fläche sollen in einer Parkgarage mit ca. 450 Auto- und 110 Fahrradstellplätzen vorgesehen werden. Für die Maßnahme wurde ein Kostenrahmen von 28 Millionen Euro vorgegeben.

Wilde betonte die Errichtung der Halle als wettbewerbsfähige Ballsporthalle – mit 12,5 Meter hohen Decken für Handball, Volleyball und beispielsweise auch Badminton. Oberbürgermeister Thomas Westphal ergänzte, dass dort künftig Wettbewerbe wie im Handball oder Bundesligen wie etwa mit den BVB-Damen stattfinden sollten.

Preisträger

Erster Preisträger ist Baurconsult Architekten Ingenieure mit Michel Hübner, Landschaftsarchitekt, Haßfurt (Bayern). Das von den Architekt*innen entwickelte Gebäude „fügt sich sehr schön ein“, erläuterte Wilde. Dem Preisgericht zufolge besticht das Modell unter anderem durch seine schlichte Eleganz.

Als zweiter Preisträger konnten sich die Berliner Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten GbR, mit der Landschaftsarchitektur Bos GbR, ebenfalls Berlin, durchsetzen. Die Planer*innen hätten einen ähnlichen Ansatz wie die Entwickler*innen auf Platz eins gewählt, erklärte der Planungsdezernent. Es handele sich um einen rechteckigen Baukörper. Auffällig ist die perforierte Ziegelfassade, die eine luftige und leichte Lichtstimmung im Innenraum bewirken soll.

Auf Platz drei landete der Entwurf von Auer Weber Assoziierte GmbH, München, mit Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Partnerschaft mbb, Freising. Im Vergleich zu den anderen Modellen handele es sich hier um einen „nicht ganz rechteckigen Baukörper“, so Wilde – mit verdrehten Achsen. Die Jury habe dem Modell eine Anmutung beziehungsweise einen Charme wie aus den 1970er Jahren attestiert; daher sei es Platz drei geworden.

 

 

Wilde ging in der Pressekonferenz des Verwaltungsvorstands auch auf zwei weitere Entwürfe ein, die wegen besonderer Einzelleistungen mit sogenannten Anerkennungen gewürdigt worden seien. Die magma architecture GmbH, Berlin mit dem Studio grüngrau Landschaftsarchitektur, Düsseldorf, habe die äußere Form der Sporthalle aus der Funktion heraus abgeleitet. Das sei eine „sehr schöne“ Vorgehensweise gewesen, aber nicht so gut umgesetzt worden, dass der Entwurf in die Preisränge gekommen sei. Konkret sagte Wilde etwa, der Eingangsbereich und die Durchgänge seien zu klein gewesen. Eine Anerkennung verdiente sich ebenfalls die Dortmunder SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH mit Nsp Schonhoff Schadzek Depenbrock Landschaftsarchitekten PartGmbB, Hannover. Hier seien die Stellplätze nicht unter der Erde geplant worden sowie eine Begrünung der Halle. Doch die „funktionalen Zusammenhänge“ wurden laut Wilde nicht so optimal gelöst, „dass man hätte sagen können, das soll so in die Umsetzung gehen“.

So geht es jetzt weiter

Der Wettbewerb war die erste Stufe des Verfahrens, um „die qualitativ besten Lösungen auszuwählen“, erläuterte Wilde weiter. Nun gehe die Stadt in die Vergabeverhandlungen. Üblicherweise gehe die Vergabe schon an den ersten Preis; das habe in Dortmund Tradition. „Aber gesetzt ist es nicht.“ Ziel für 2021 sei die Beauftragung und dann solle der Bau kommen. „Wir hoffen, dass wir ab 2025 sicher auf diese Anlage zurückgreifen können.“

 

Hintergrund zu dem aufwändigen Wettbewerb

Bei dem Wettbewerb um die optimale architektonische Lösung und einen geeigneten Planer für diese für die Dortmunder Sportszene bedeutsame Bauaufgabe zu finden, reichten 19 Architekturbüros ihre Entwürfe ein. Dem Preisgericht gehörten neben Vertreter*innen aus Verwaltung und Politik auch Expert*innen aus Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur an.

Quelle: Stadt Dortmund

Bilder: Büro BÄUMLE Architeketen/ Stadtplaner

Facebookrss