Stadtspitze will mehr Fördermittel für Stadterneuerung

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Insgesamt rund neun Millionen Euro Städtebaufördergelder beantragt die Stadt Dortmund über die Bezirksregierung Arnsberg beim Land Nordrhein-Westfalen. Finanziert werden sollen davon drei Projekte von der City bis in den Norden.

Die Stadt Dortmund hat für geplante Bauprojekte Neuanträge auf Förderung gestellt, die 2022 dann vom Land NRW bewilligt werden sollen. Die Fördersumme von ungefähr neun Millionen Euro umfasst drei Projekte – den Boulevard Kampstraße, die Soziale Stadt Westerfilde & Bodelschwingh sowie den Stadtumbau Derne.

Immer zur Mitte des Jahres beantragt die Stadt Fördermittel, die diese dann im Jahr darauf bewilligt bekommen möchte – so stellt es Stadtplanungsdezernent Ludger Wilde am Dienstag, 11. Mai, dar. In der Regel erfolge eine Bewilligung durch das Land in der zweiten Jahreshälfte. Der Verwaltungsvorstand machte den ersten Schritt bereits jetzt, indem er die Fördermittel-Vorlage auf den Weg brachte.

Aktives Stadt- und Ortsteilzentrum City: „Boulevard Kampstraße“

Laut Wilde liegt die beantragte Fördersumme für den Kernbereich zwischen den Kirchen St. Petri und St. Reinoldi bei 5,6 Millionen Euro. Für den Abschnitt gebe es noch Diskussionen, etwa rund um das Thema Radverkehr. Aber die Planung sei trotzdem so weit fortgeschritten, dass die Stadt im kommenden Jahr in die Umsetzung gehen könne.

Die Neugestaltung der Kampstraße zur Lichtpromenade wird voraussichtlich von 2022 bis Ende 2025 durchgeführt. Die Kampstraße bildet zusammen mit den angrenzenden Plätzen und Übergängen ein Verbindungselement zwischen der nördlichen und der südlichen City und wird als zentraler Aufenthalts- und Erlebnisraum gestaltet. Die angrenzenden Plätze werden in den gestalterischen Kontext mit einbezogen.

Das Projekt ist mit hoher Priorität versehen, da der Umbau des Straßenraumes ein wesentlicher Baustein ist, um die Innenstadt attraktiver zu machen.

Soziale Stadt Westerfilde & Bodelschwingh

2020 sind zahlreiche Richtungsentscheidungen für Westerfilde & Bodelschwingh getroffen worden, die große Relevanz für die weitere Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes haben. Das Quartiersmanagement ist neu beauftragt worden und arbeitet seit Anfang 2021 mit zusätzlichem Personal und dem neuen Schwerpunkt „Umsetzung des Innovation City Rollout“.

Stadtrat Wilde würdigte, dass beispielsweise auch einiges in Sachen Klima umgesetzt worden sei. Er nannte außerdem den politischen Beschluss zum Konzept „Spielen und Freizeit“, mit dem für zahlreiche bauliche Maßnahmen im Quartier die verbindliche Grundlage gelegt worden ist. So etwa für den „Salz- und Pfeffer-Weg“, der als barrierefreie Fuß- und Radwegverbindung durch den gesamten Stadtteil führt oder die „Spielachse“, von der mit dem Multifunktionsplatz „Im Odemsloh“ und dem Zechenspielplatz, zwei erste Projekte in 2021 realisiert werden.

„Es geht aber weiter“, betont Wilde. „Wir werden auch nächstes Jahr noch Geld benötigen“, etwa um die Gegend grüner zu machen. Die angestrebte Fördersumme für Westerfilde & Bodelschwingh belaufe sich auf 2,96 Millionen Euro für Förderjahr 2022.

Im Quartier ist die Nachfrage nach Mitteln aus dem Hof- und Fassadenprogramm für einzelne Eigentümer*innen stark gestiegen. Dies verdeutlicht, dass die intensive Bewerbung des Programms Wirkung zeigt und die Eigentümer*innen vermehrt in die Modernisierung ihrer Immobilien investieren und somit maßgeblich zur baulichen und optischen Aufwertung des Stadtteils beitragen. Hinzu kommt, dass im Zentrum des Quartiers bereits zahlreiche Bestände gewerblicher Eigentümer*innen modernisiert worden sind.

Stadtumbau Derne

Mit Blick auf Derne erläutert der Stadtrat, dass nun wiederholt Mittel beantragt worden seien. „Sie wissen, dass wir in Derne gerne aktiv werden wollen.“ Man hoffe auf Mittel in Höhe von 472.000 Euro für Maßnahmen, um Derne als attraktiven Wohn-, Lebens- und Freizeitort zu stärken. Ausgangspunkt für den Förderantrag ist das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der ehemaligen Zeche Gneisenau.

Unabhängig von der bislang nicht erfolgreichen Bewilligung von Städtebaufördermitteln tut sich aber etwas in Derne: Mit Unterstützung der Stadt Dortmund (Amt für Stadterneuerung und Sozialamt) konnte Anfang 2020 ein Bürgertreff in der Altenderner Straße 19 öffnen, der vom Förderverein „Gerne in Derne e.V.“ betrieben wird und sich trotz coronabedingter Schließungszeiten nach und nach im Quartier etabliert.

Darüber hinaus ist die Verwaltung in Gesprächen mit der Ortspolitik, wie das Nahversorgungszentrum in der Altenderner Straße gestärkt und gleichzeitig die Fläche Zeche Gneisenau besser ins Stadtteilleben eingebunden werden können. Diese Aktivitäten sollen um weitere Maßnahmen der Stadterneuerung ergänzt werden und der Stadtteil Derne dadurch gestärkt werden. Daher werden erneut Fördermittel beantragt.

Mit Blick auf die drei Projekte betont Wilde, dass es sich um Neubeantragungen handelt. Es gebe viele andere laufende Projekte in der Stadt, hier würden bestehende Mittel noch „abgearbeitet“.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Dortmund Agentur / Staefanie Kleeman

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