Impfungen und Lolli-Tests: Stadt informiert über Entwicklung der Corona-Lage

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Weniger Menschen in Dortmund infizieren sich mit dem Coronavirus. Das Land hat zusätzliche Impfdosen für bestimmte Quartiere angekündigt. Zudem kommen in einigen Kitas ab Juni Lolli-Tests zum Einsatz. Einen Überblick zur Corona-Lage hat die Stadtspitze am Dienstag, 18. Mai, gegeben.

Das Infektionsgeschehen in Dortmund hat sich zuletzt positiv entwickelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zur vergangenen Woche um circa 50 gesunken. Der Wert liegt jedoch nach wie vor über dem Durchschnittswert in NRW. Doch, so Krisenstabsleiterin und Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner: „Aktuell kratzen wir an der Hunderter-Inzidenz“.

Langsame Positiv-Entwicklung

Die Zahl der Covid-19-Patient*innen, die auf Intensivstationen behandelt werden, sinkt langsam ab. Nach wie vor treten Todesfälle, vor allem in der Gruppe der Über-70-Jährigen, auf. „Es ist mehrheitlich so, dass das Menschen sind, die noch keine Impfungen gehabt haben“, so Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken.

Leistungstest: Fast 3.500 Impfungen an einem Tag

An Christi Himmelfahrt, 13. Mai, hat das Impfzentrum Phoenix-West einen Leistungstest durchgeführt. Dieser wurde mit Blick darauf begleitet, ob Änderungen notwendig wären, wenn die Kapazität sich langfristig erhöhen würde. Zuvor hatte die Stadt Umbauten vorgenommen, um die Wartebereiche für die Menschen vor Ort zu entzerren. Das Ziel, 3.500 Impfungen an diesem Tag durchzuführen, wurde mit 3.454 tatsächlich verabreichten Dosen annähernd erreicht. Der Großteil davon waren Zweitimpfungen. Normalerweise gibt es zurzeit circa 2.500 Impfungen täglich.

„Wir hatten am Donnerstag eine besondere Situation, denn wir hatten ja im Februar an den Donnerstagen nur AstraZeneca verimpft. Zur Zweitimpfung erschienen also viele Menschen, die ihre erste Impfung mit diesem Impfstoff erhalten hatten.“ In der Zwischenzeit hatte sich jedoch mehrfach die Empfehlung bezüglich der Verimpfung an bestimmte Altersgruppen geändert. „Aufgrund der Altersverteilung der Menschen, die einen Zweitimpftermin hatten, haben wir es so eingeschätzt, dass wir circa 100 Dosen AstraZeneca verimpfen würden. Es waren von den 1.251 aber 555 Menschen, die ihre Zweitimpfung mit demselben Impfstoff erhalten wollten. Deshalb haben wir noch Impfstoff nachgeordert und um eine Impfstraße erweitert“, erklärte Zoerner.

Appell: Nicht zu früh zum Termin erscheinen

Die durchschnittliche Durchlaufzeit habe an diesem Tag eine halbe Stunde betragen. Der Test insgesamt sei erfolgreich verlaufen, bilanzierte Oliver Nestler vom Krisenstab. Er appellierte: „Bitte halten Sie die Zeit ein, die auf Ihrer Terminbestätigung steht. Es ist nicht notwendig, lange vor dem vereinbarten Termin im Impfzentrum zu erscheinen.“ Wer weit im Voraus ankäme, würde dafür sorgen, dass es im Wartebereich voller werde.

Impfbrücke: Nicht immer gleich viele Dosen übrig

Das Angebot der Impfbrücke wird gut angenommen. Bisher haben sich über 5.700 Menschen für die Zufallsvergabe von Terminen mit Restimpfdosen angemeldet. Anmelden kann sich nur, wer laut Impffahrplan aktuell berechtigt ist. Die Zahlen der abends noch übrigen Impfdosen schwankt dabei von Tag zu Tag stark: Am 13. Mai waren es 24, am 14. Mai sieben, am 15. blieb keine einzige Dosis übrig, am 16. Mai jedoch 40.

Angebot für Obdachlose besteht weiter

Die Impfungen von Obdachlosen sind in der Frauenübernachtungsstelle in Hörde und bei dem Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen e.V. in der Münsterstraße sind inzwischen abgeschlossen. Im Wichernhaus sowie in der Methadonambulanz in der Bornstraße laufen die Impfungen indes weiter. „Im FZW werden weiter Impfungen auf Nachfrage angeboten. Wir gucken jetzt, wie viele weitere Menschen wir noch erreichen können“, so Zoerner.

Land NRW verteilt Sonderkontingente an 15 Städte

Vom Land Nordrhein-Westfalen soll die Stadt Dortmund nun ein Sonderkontingent an Impfdosen von Johnson & Johnson zur Verfügung gestellt bekommen. Diese sollen in bestimmten Stadtquartieren zum Einsatz kommen. Der 21. Impferlass des Landes sieht vor, dass 15 Kreise und kreisfreie Städte in NRW zunächst insgesamt 33.000 Impfdosen erhalten. Auf Dortmund entfallen davon 4.555.

Stadt legt Konzept für bestimmte Stadtteile vor

Die Stadt hat beim Land das angeforderte Kurzkonzept zum Einsatz der Impfstoffe vorgelegt. „Wir haben uns im Wesentlichen die Inzidenzen die Wohngebiete mit dynamischem Infektionsgeschehen angesehen. Das sind regelmäßig solche Nachbarschaften, in denen der Anteil von Familien mit Kindern und gleichzeitig die Bevölkerungsdichte über dem Durchschnitt liegt.“ Im Konzept sind konkret Westerfilde in Mengede, drei Sozialräume in der Nordstadt, Eving und Lütgendortmund aufgeführt.

Mit der Kassenärztlichen Vereinigung habe die Stadt bereits Gespräche über den Einsatz mobiler Impfteams geführt, erklärte Zoerner. Auch arbeite man im nächsten Schritt aus, welche Orte in den Stadtteilen für die Impfungen in Frage kämen. Eine Rückmeldung seitens des Landes steht noch aus. „Nach unseren Berechnungen würden wir, mit Blick auf Inzidenzen und Bevölkerungsdichte, 19.900 Dosen benötigen“, so Zoerner. 4.555 sei aber ein Anfang und das Land habe angekündigt, weitere Dosen zu liefern.

Aufhebung der Priorisierung: Bisher keine Entscheidung

Zu der vom Bundesministerium für Gesundheit angekündigten Aufhebung der Impfpriorisierung sagte Zoerner, die Stadt habe dazu bisher keine Erlasse erhalten. Ohnehin habe die Landesregierung angekündigt, eine solche Aufhebung für NRW zu prüfen. „In NRW haben wir eine andere Situation als in anderes Bundesländern, da hier aktuell nur Teile der Priorisierungsgruppe drei impfberechtigt sind. Mit einer kompletten Aufhebung würde man die Personen, die innerhalb dieser Gruppe noch nicht berechtigt sind, quasi überspringen“, erläuterte die Krisenstabsleiterin.

Lolli-Tests kommen in 26 Kitas zum Einsatz

In Kindertagesstätten startet die Stadt Dortmund ein Modellprojekt mit sogenannten Lolli-Tests. Ab dem 7. Juni sollen in zunächst 26 Einrichtungen die leicht zu bedienenden Tests zum Einsatz kommen. So soll die Strategie des Landes um PCR-Pooltestungen mit Lolli-Tests ergänzt werden. „Da es sich bei Lolli-Tests um PCR-Tests handelt, weisen diese insbesondere zu Beginn einer Infektion eine geringere Fehlerquote auf als Antigen-Schnelltests“, so Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. Die 26 Einrichtungen verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet. Dabei handelt es sich um Kitas, die bereits mehrfach von Quarantänen betroffen waren. Jederzeit können jedoch Kitas ausscheiden oder neu hinzu kommen. Das Ziel des Modellvorhabens: die frühkindliche Bildung mit höchstmöglichem Infektionsschutz zu ermöglichen. Ebenso will sich die Stadt ein genaueres Bild über Infektionen und damit eine verlässlichere Einschätzung der Dunkelziffer verschaffen. Weitere Informationen sowie eine Auflistung der Kitas sind in der Nachricht zum Thema zu finden.

OB bedankt sich für Vernunft der BVB-Fans

Mit Blick auf die BVB-Siege in den vergangenen Wochen bedankte sich Oberbürgermeister Thomas Westphal bei den Dortmunder*innen: „Wir haben uns gleichermaßen über den Sieg der Handball-Damen als auch über den Sieg des BVB im Pokalfinale gefreut. Ich will mich bei allen Fans bedanken, die diszipliniert gefeiert haben. Dass das geklappt hat, hat den Sieg umso schöner gemacht. Wir werden in den nächsten Jahren bestimmt noch einmal die Gelegenheit haben, solche Titel zu feiern.“

Text: Elena Hesterkamp

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Elena Hesterkamp

 

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