Dortmund unterstützt Aktion und setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen – Hilfsangebote für Betroffene

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Am Mittwoch, 25. November, leuchtet Dortmund ab 17:00 Uhr wieder orange. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Westphal setzt Zonta ein Zeichen: Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Im vergangenen Jahr war das Engagement der Stadt und der Dortmunder Wirtschaft überwältigend. Mit fast 80 Gebäuden war Dortmund weltweit DIE Stadt, in der am 25. November 2019, die meisten Gebäude in orange erstrahlten.

„Mit der Aktion ‚Orange your City‘ setzen wir anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen auch in diesem Jahr ein deutlich sichtbares Zeichen mit zahlreichen orange angestrahlten Gebäuden in Dortmund. Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für diese tolle Aktion übernommen. Wir leben in besonderen Zeiten, wir müssen zusammenhalten und uns für ein friedliches, respektvolles und wertschätzendes Miteinander einsetzen. Gemeinsam lassen wir Dortmund leuchten!“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal.

„Aufgrund der Covid19-Pandemie-Situation und der damit verbundenen alltäglichen und wirtschaftlichen Herausforderungen waren wir dieses Jahr mit der Ansprache von Unternehmen und Organisationen zunächst zurückhaltend. Umso mehr hat uns die entscheidende Bereitschaft unserer Unterstützer, auch in 2020 wieder leuchtenden Signale zu setzen, überrascht und sehr erfreut“, sagt Jutta Isphording vom Zonta Club Dortmund.

Dortmund leuchtet orange

Landmarken wie der Hochofen Phoenix West, oder der Florianturm werden nach Anbruch der Dunkelheit (17:00 Uhr) orange erleuchtet. Zudem haben mehr als 50 Dortmunder Unternehmen, Behörden und Organisation wieder ihre Unterstützung zugesagt und werden an dem Tag Gebäude in orange erstrahlen lassen.

Zu ihnen zählen unter anderem, die Agentur für Arbeit, DEW21, die FH Dortmund, das Job Center, das Polizeipräsidium, das Rathaus, die Sparkasse und eine beindruckend hohe Anzahl Dortmunder Unternehmen.

Schon seit einigen Tagen finden Dortmunder Bürger*innen an vielen Orten in der Stadt Hinweise und Informationen zu der Aktion. Es fahren Busse der DSW21 ausgestattet mit dem orangefarbenen Kampagnenmotiv. In U-Bahnhöfen und im Job Center hängen Plakate, über der B1 gibt es mehrere Brückenbanner.

Bewusstsein für das Thema schaffen

Alle machen auf die, auch in Dortmund, existierende häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Das Ziel ist, betroffene Frauen und Mädchen zu ermutigen, Ihre Rechte wahrzunehmen und sich zur Wehr zu setzen, Beratungsstellen aufzusuchen und Hilfe anzunehmen. Bürger*innen sind aufgerufen, nicht wegzuschauen. „Durch das beachtliche Engagement der in Dortmund ansässigen Unternehmen werden darüber hinaus zehntausende Menschen informiert sein, warum ihr Bürogebäude in orange erstrahlt. Und damit schaffen wir unzweifelhaft ein öffentliches Bewusstsein für das Thema. Und das ist in diesen herausfordernden Zeiten wichtiger als jemals zuvor“, sagt Kathrin Eckhoff vom Zonta Club Dortmund-Phoenix.

Auch die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) beteiligt sich an der Aktion: „Wir sind stolz darauf, auch in diesem Jahr am UN Aktionstag ‚Orange the World‘ teilzunehmen und mit der hell erleuchteten DEW21-Hauptverwaltung ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen. Leider erfahren viele Frauen weltweit, aber auch hier in Dortmund, seelische oder körperliche Gewalt. Dass viele Opfer nicht den Mut aufbringen, sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen, muss der Vergangenheit angehören. Das Thema darf nicht tabuisiert werden. Als Anlaufstelle stehen starke Frauen in Dortmund Betroffenen zur Seite und leisten mit dem Zonta Club dort Hilfe, wo sie gebraucht wird. Diese ehrenamtliche Arbeit unterstützt DEW21 aus vollster Überzeugung“, so Heike Heim, Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung.

Hilfsangebote für Betroffene

Die eigenen vier Wände sind in der derzeitigen Situation des Lockdowns für viele Menschen kein sicherer Ort. Die Coronakrise führt vermehrt zu Konflikten in Familien und Paarbeziehungen. Räumliche Enge und Isolation sowie finanzielle Existenzängste führen dazu, dass die Gefahr insbesondere für Frauen steigt, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren. In Deutschland haben mehr als ein Drittel von ihnen in ihrem Leben bereits sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt.

In Dortmund wird in jedem Jahr der internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen am 25. November zum Anlass genommen, das Thema Gewalt gegen Frauen in den Fokus zu rücken. Es gibt ein breites Bündnis an Frauenverbänden, die rund um den Gedenktag aktiv sind und mit vielfältigen Veranstaltungen auf die verheerenden Auswirkungen häuslicher Gewalt aufmerksam machen. Vieles kann leider aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen durch Covid 19 nicht stattfinden.

Zu einer „solidarischen Nachbarschaft“ ruft Maresa Feldmann, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, auf. Die Gesellschaft sei jetzt gefordert, hinzusehen und zu handeln. Es sei wichtig, Zivilcourage zu zeigen und Betroffenen Unterstützung anzubieten. Auch Unterstützungspersonen können sich beraten lassen, wie sie gezielt helfen können.

„Wir möchten Betroffene und Bezugspersonen ermutigen, sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt zu suchen und damit nicht allein zu bleiben“, erklärt Maresa Feldmann. Fachberatungsstellen und andere Hilfseinrichtungen sind telefonisch und online weiterhin erreichbar.

Beratungsstellen und Hilfsangebote in Dortmund

Hotlines für Betroffene und Bezugspersonen (kostenfrei und bei Bedarf auch anonym)

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