Beteiligte der 3. Dortmunder Wissenschaftskonferenz diskutierten über Ziele des Masterplans Wissenschaft

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Von links: Prof. Dr Michael Steinbrecher (Moderation), Angela Märtin (Hochschul- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Dortmund), Thomas Westphal (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Dortmund), Prof. Dr. Detlef Müller-Böling (Beauftragter Masterplan Wissenschaft), Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather (Rektorin TU Dortmund), Prof Dr. Wilhelm Schwick (Rektor FH Dortmund), Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Prenzel (Vorsitzender der externen Gutachterkommision Masterplan Wissenschaft), Prof. Dr. Nele Mc Elvany (TU Dortmund) und Oberbürgermeister Ullrich Sierau. - Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Zur 3. Dortmunder Wissenschaftskonferenz unter dem Motto „Bildung, Wissenschaft, Zukunft“ trafen sich am Montag, 26. November 2018, rund 200 Interessierte im Rathaus.

„Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Dortmund als Wissenschaftsstadt in den Köpfen verankert wird“, bilanzierte Moderator Prof. Dr. Michael Steinbrecher vom Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund gleich zu Beginn das übergeordnete Ziel der Konferenz. Die Konferenz ist ein Baustein des Masterplans Wissenschaft. Gemeinsam soll die Wissenschaftsstadt Dortmund weiterentwickelt und nach vorn gebracht werden. Von den 100 Maßnahmen, die der Masterplan Wissenschaft erarbeitet hat, sind bereits zwei Drittel beschlossen, abgeschlossen oder etabliert.

Als ein Zeichen des Aufbruchs wertete Oberbürgermeister Ullrich Sierau den Masterplan Wissenschaft, den der Rat der Stadt vor fünf Jahren verabschiedet hat. Dortmund sei eine Wissenschaftsstadt mit 52.000 Studierenden an sieben Hochschulen sowie 19 außeruniversitären Forschungseinrichtungen. „Unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind wesentlich für die zukunftsorientierte Entwicklung der Stadt verantwortlich: städtebaulich, wirtschaftlich – aber auch gesellschaftlich und kulturell,“ hob der Oberbürgermeister den Stellenwert der Wissenschaft für die Stadt hervor.

Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Prenzel, Vorsitzender der externen Gutachterkommision Masterplan Wissenschaft, sagte im Rathaus, Dortmund würde in allen Kompetenzfeldern überzeugen. – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Wo die Wissenschaftsstadt Dortmund bereits exzellent ist, aber auch an welchen Stellen es noch Optimierungspotenzial gibt, darüber gibt ein externes und unabhängiges Gutachten Auskunft. Im ersten Teil der Konferenz stellte Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Prenzel, Vorsitzender der Gutachterkommission, zentrale Erkenntnisse aus der Evaluation des Masterplans Wissenschaft vor.

Dortmund überzeugt in allen Kompetenzfeldern

Dabei wurden die Kompetenzfelder Logistik, Produktionstechnik, Biomedizin und Wirkstoffforschung, Schul- und Bildungsforschung und Energie bewertet. Die Expertenkommission betrachtete auch die Handlungsfelder Campusentwicklung, Wissenschaft fördernde Rahmenbedingungen, Wissenschaft und Stadtgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sowie Marketing.

„In unserer Evaluation haben wir den Masterplan nach wissenschaftlichen Kriterien bewertet. Zusammenfassend können wir sagen, dass Dortmund in allen Kompetenzfeldern überzeugt und diese konsequent weiterführen sollte,“ erklärte Prenzel. So hob er anerkennend die wissenschaftlichen Leistungen in den benannten Kompetenzfeldern hervor und bescheinigte ihnen nationale und zum Teil auch internationale Strahlkraft. Besonders wichtig sei aber auch das Thema Vernetzung. Veranstaltungen wie die Dortmunder Hochschultage seien vorbildlich, genauso auch das Kinder- und Jugendtechnologiezentrum Kitz.do oder das DLR_School_Lab, die wissenschaftliche Themen bereits Kindern greifbar machten.

In einem Podiumsgespräch diskutierten Akteure des Masterplans über den Stand der Dinge und die Art der Fortführung. – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Ein echtes Gemeinschaftsvorhaben

„Das Gutachten zeigt zusammenfassend, dass Dortmund als Wissenschaftsstandort wahrgenommen wird und das ist insbesondere dem einzigartigen Engagement aller Akteure zu verdanken. Der Masterplan Wissenschaft ist ein echtes Gemeinschaftsvorhaben, was von der Stadtverwaltung, den Wissenschaftsinstituten, der Zivilgesellschaft und Wirtschaft erfolgreich umgesetzt wurde und auch weiterhin engagiert fortgeführt wird,“ resümierte Prenzel abschließend.

In einem anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Akteure des Masterplans über den Stand der Dinge und die Art der Fortführung. In der Fortschreibung des Plans sollen Maßnahmen zum studentischen Wohnen ebenso Bestandteil sein wie die Erarbeitung eines ganzheitlichen Radverkehrs- und Elektromobilitätskonzepts sowie die Entwicklung einer Gesamtmarketingstrategie für die Wissenschaftsstadt. An Dauerthemen wie der Verbesserung der Verkehrsanbindung und der Sichtbarkeit der Wissenschaft in der Stadt müsse weiter gearbeitet werden.

Dortmunder Schul- und Bildungsforschung

Im zweiten Teil der Konferenz wurden die Scheinwerfer auf eines der wissenschaftlichen Kompetenzfelder mit überregionaler Strahlkraft gerichtet: die Dortmunder Schul- und Bildungsforschung. Mit interdisziplinärem Profil und auf höchstem Niveau arbeiten hier rund 40 Wissenschaftler an Fragestellungen rund um die Thematik von Schule und Bildung. Frau Prof. Dr. Nele McElvany vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund gab einen Überblick über Forschung, Lehre und Transfer am IFS; drei Nachwuchswissenschaftler gaben in „Blitzlichtern“ kurze Einblicke in ihre aktuellen Forschungsprojekte. Eine Außensicht auf die Dortmunder Schul- und Bildungsforschung bot Frau Prof. Isabell van Ackeren von der Universität Duisburg-Essen in ihrem Kommentar. Sie regte an, die guten Ansätze der regionalen Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau gab zum Ende der Konferenz einen Ausblick auf die Zukunft des Masterplans Wissenschaft. – Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Im Dialog mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis wurden im dritten Teil der Konferenz Umsetzungsbeispiele präsentiert. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse im Schulalltag umsetzen lassen. Mit Begeisterung trugen Margit Dreischer, Gabriele Krieling und Dr. Dirk Bennhardt ihre Projekte vor und ernteten für ihr Engagement viel Applaus. Lesen Lernen über spannende Detektivgeschichten (Leseförderung an Grundschulen), spielerische Sprachförderung über freundschaftliche Begegnungen („Sprache verbindet“) oder Studierende als Brückenbauer zwischen Schule und Hochschule („Brückenprojekt Mathematik“ der FH Dortmund): so pragmatisch sehen die Dortmunder Ansätze aus. FH-Rektor Prof. Wilhelm Schwick erneuerte in seinem Kommentar „Mathematik könnte so einfach sein“ seine Forderung nach einer Entschlackung des Mathe-Curriculums an weiterführenden Schulen.

Die Veranstaltung endete mit einem Ausblick durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Er stellte heraus, dass der Masterplan Wissenschaft als Prozess zu verstehen sei, der von der Beteiligung und dem Engagement der Partner lebe. Es wurde ein kreativer Prozess angestoßen, der und hat Menschen aus Wissenschaft Wirtschaft und Stadtgesellschaft zusammengebracht hat. Die wertvollen Hinweise aus den Selbstberichten der Arbeitsgruppen und das externe 

Expertengutachten würden im kontinuierlichen Dialog mit den Partnern nun weiter ausgewertet und zu einem „Masterplan 2.0“ weiterentwickelt.

Zur Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Dortmund wurde der Masterplan Wissenschaft auf Vorschlag von Oberbürgermeister Ullrich Sierau im Dialog mit den Hochschulen, wissenschaftlichen Instituten, der Wirtschaft und der Kultur konzipiert und am 13. Juni 2013 mit breiter Mehrheit vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen.

Masterplan Wissenschaft

Quelle: Stadt Dortmund

 

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