Betrüger an der Nase herumgeführt – Festnahme nach Anruf von falschen Polizisten

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Foto: Bundespolizei
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Ein Senior aus Dortmund hat am Mittwochabend (19. Februar) Betrüger an der Nase herumgeführt. Er hatte einen Anruf von falschen Polizeibeamten erhalten und den Betrug erkannt. Die Polizei konnte vor seinem Haus einen Tatverdächtigen festnehmen.

Gegen 22.05 Uhr hatte der 78-Jährige aus dem Dortmunder Nordwesten einen Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten erhalten. Die Geschichte, die dieser erzählte, war keine neue. Ein Täter sei in der Nähe festgenommen worden. Bei ihm fand man einen Zettel mit der Anschrift des Dortmunders. Deshalb müsse der nun unbedingt sämtliches Bargeld und andere Wertgegenstände in eine Tasche packen und vor der Haustür in die Mülltonne legen.

Am Telefon gab der clevere Senior sodann auch vor, die Geschichte zu glauben. Ließ sich mehr als eine Stunde lang von dem Anrufer hinhalten. In Wahrheit aber hatte er längst erkannt, was Sache ist. Und hatte zunächst seiner Frau einen Hinweis gegeben, die wiederum Nachbarn und die Polizei informierte.

So verhinderte er in diesem Fall nicht nur einen Betrug, sondern half sogar mit bei einer Festnahme! Denn die Polizei Dortmund konnte schnell reagieren und zivile Beamte im Umfeld des Hauses einsetzen. Den Mann, der schließlich vorfuhr und sich die bereitgelegten (leeren) Taschen vor dem Haus schnappte, nahmen sie fest.

Der polizeibekannte 49-jährige Dortmunder sitzt mittlerweile im Polizeigewahrsam.

Immer wieder versuchen Trickbetrüger, unter Legenden wie der des Polizeibeamten oder auch des Enkels/Neffen in Not an das Ersparte vor allem älterer Menschen zu kommen. Die Polizei will dies verhindern und dafür sorgen, dass immer mehr Angerufene genauso reagieren wie der 78-Jährige am Mittwoch.

Aus diesem Grund gibt die Polizei Dortmund folgende Tipps:

   - Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld 
     bittet - oder auch nach Wertgegenständen in einem 
     Bankschließfach fragt!
   - Seien Sie auch misstrauisch, wenn schnelle Entscheidungen oder 
     die Kontaktaufnahme mit Fremden gefordert werden.
   - Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen und/oder 
     persönlichen Verhältnisse.
   - Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr 
     Gesprächspartner um Geld von Ihnen bittet!
   - Die Polizei wird Sie nicht anrufen und nach Vermögenswerten oder
     Kontodaten fragen! Und ein wichtiger Hinweis dazu: Die Polizei 
     wird Sie vor allem nie mit der Rufnummer 110 anrufen! Die 
     Polizei wird Sie auch nicht bitten, Ihre Vermögenswerte und 
     Wertsachen den Beamten auszuhändigen!
   - Sind Sie sich unsicher, ob "echte" Polizeibeamte vor Ihnen 
     stehen oder Sie anrufen, ziehen Sie Nachbarn, Familienangehörige
     hinzu oder noch besser: Rufen Sie direkt die Polizei unter 110 
     an.
   - Ein Anruf bei der zentralen Vermittlung der Polizei, ob dort zum
     Beispiel ein "Herr Weber" arbeitet, reicht jedoch nicht aus. 
     Fragen Sie über den Notruf konkret nach einem Einsatz bzw. nach 
     Ermittlungen an Ihrer Adresse. Lassen Sie sich von Ihrem Anrufer
     auch nicht zur Leitstelle oder anderen KollegInnen durchstellen.
     Legen Sie auf und rufen Sie selbst die 110 an.
   - Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen 
     verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug 
     erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer 
     geworden sind. Und: Erstatten Sie Anzeige!
   - Häufig sind ältere Menschen die Zielscheibe von Trickbetrügern. 
     Informieren Sie Seniorinnen und Senioren in Ihrer Familie und in
     Ihrem Umfeld. Sprechen Sie offen über die Maschen der Betrüger. 
     Berichten Sie von den Geschichten, die die Betrüger erzählen. 
     Tauschen Sie Erreichbarkeiten aus und bieten Sie Ihre 
     Unterstützung an.
   - Um betrügerische Anrufe zu vermeiden, kann auch die Löschung des
     Telefonbucheintrags hilfreich sein. Denn häufig suchen die Täter
     ihre potenziellen Opfer noch immer nach Vornamen aus. Hinweis: 
     Unterstützen Sie als "jüngere Generation" Ihre Verwandten oder 
     Bekannten dabei.

Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/

Original-Content von: Polizei Dortmund

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