Neue Straßen und „Grüner Ring“ sollen um das Westfalenhütte-Gelände entstehen

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Die Stadt will die brachliegende Fläche der Westfalenhütte neu nutzen: Neben neuen Wohnungen und der Ansiedlung von Gerwerbe und Logistik ist ein „Grüner Ring“ rund um das Gelände geplant, der Hoeschpark und Fredenbaumpark vernetzt. Zum Bebauungsplan gehören auch zwei neue Straßen.

Im Jahr 2000 wurde die Stahl- und Koksproduktion auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte aufgegeben, verblieben sind die stahlverarbeitenden und stahlveredelnden Betriebe der ThyssenKrupp AG. Die seit dem Jahr 2000 brachliegenden Industrieflächen der Westfalenhütte sollen wieder einer geeigneten Nutzung zugeführt werden. Hierzu wurde eine Rahmenplanung als Grundlage für die weitere Entwicklung der Westfalenhütte erarbeitet.

Neue Wohnungen, Grünflächen und Gewerbe

Diese beinhaltet unter anderem den Erhalt des Kernbereichs der Stahlverarbeitung einschließlich einer Fläche für eine Werkserweiterung, die Ansiedlung von Logistik und logistikbezogenen Unternehmen und eine Gewerbeansiedlung mit überwiegend kleinteiligem Gewerbe sowie eine attraktive Parkanlage und Grünverbindung, welche das Gelände als „Grüner Ring“ umschließen soll.

Darüber hinaus sieht die Rahmenplanung eine quartiersergänzende Wohnbebauung westlich der Stahlwerkstraße inklusive Grundschulstandort, Tageseinrichtung für Kinder und Lebensmittelmarkt vor.

Zwei neue Straßen geplant

Die Haupterschließung des Geländes soll zukünftig durch zwei neue öffentliche Straßen erfolgen: Die Westfalenhüttenallee als Ost-West- und die Hoeschallee als Nord-Süd-Verbindung. Letztere stellt einen wesentlichen Baustein der sogenannten Nordspange dar, mit der eine erhebliche verkehrliche Entlastung der Nordstadt angestrebt wird.

Der Planungsprozess für die Inwertsetzung und künftige Nachnutzung des Geländes der ehemaligen Westfalenhütte erfolgt in einem engen Abstimmungsprozess zwischen den städtischen Fachbereichen, der ThyssenKrupp AG, RAG Montan Immobilien GmbH sowie dem Planungsbüro Stahm Architekten aus Braunschweig.

Erschließung für Logistik

Der Bebauungsplan InN 219 – Haupterschließung Westfalenhütte – ist einer von mehreren Bebauungsplänen, der die Ziele der Rahmenplanung konkretisiert und das erforderliche Planungsrecht herstellen soll. Vorrangiges Ziel der Aufstellung des Bebauungsplanes ist, den Bereich der ehemaligen Westfalenhütte für die Logistiknutzung und gewerbliche Nutzung zu erschließen und dabei die Nordstadt, insbesondere den Bereich „Borsigplatz“, verkehrlich zu entlasten.

Die Haupterschließung der Westfalenhütte bildet die Grundlage für die weitere Planung und Entwicklung des ehemaligen Westfalenhüttengeländes und den Einstieg in die Realisierung der Nordspange. Es soll mit der „Hoeschallee“ eine neue Verbindungsstraße von der Brackeler Straße Richtung Hafen mit begleitender Grünverbindung entstehen. Außerdem ist der Bau einer neuen öffentlichen Ost-West-Verbindung „Westfalenhüttenallee“ parallel zur werksintern bleibenden Springorumstraße zur Anbindung an die B236 im Osten geplant.

Entlastung für Borsigplatz

In der Folge ist mit einer Entlastung der Brackeler Straße (westlich des Abzweigs der Hoeschallee), des Borsigplatzes und der Borsigstraße, im weiteren Verlauf auch von der Derner Straße und von der Straße Im Karrenberg zu rechnen. Verkehrszunahmen sind in erster Linie auf der Oesterholzstraße und der Springorumstraße zu erwarten.

Für die ÖPNV-Erschließung des Geländes ist eine Verlängerung der heutigen Stadtbahnlinie U 44 auf das Gelände der Westfalenhütte vorgesehen. Es ist vorgesehen, die Stadtbahnlinie in der westlichen Springorumstraße und parallel in der geplanten Westfalenhüttenallee zu verlängern. Hierfür wird eine mögliche Trasse innerhalb der festgesetzten öffentlichen Verkehrsfläche berücksichtigt und die Fläche somit gesichert. Für die Umsetzung der Stadtbahnplanung muss zu gegebener Zeit durch ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren Plan- und Baurecht geschaffen werden.

Start voraussichtlich 2022

Die Umsetzung der Ziele des Bebauungsplanes wird in verschiedenen Bauabschnitten erfolgen. Sobald die Bewilligung erster Fördermittel vorliegt, soll voraussichtlich 2022 mit vorbereitenden Arbeiten zum Bau der Hoeschallee begonnen werden. Mit der Fertigstellung der städtischen Baumaßnahmen im Bereich Westfalenhütte ist voraussichtlich im Jahr 2028/2029 zu rechnen. Die vorläufig geschätzten Kosten zur Umsetzung der Ziele des Bebauungsplanes InN 219 – Haupterschließung Westfalenhütte – betragen zum heutigen Zeitpunkt ca.174,50 Mio. Euro. Demgegenüber stehen zu beantragende Fördermittel in Höhe von ca. 93,62 Mio. Euro.

„Grüner Ring“ soll Westfalenhütte umgeben

Neben den verkehrlichen Zielen soll durch die Errichtung eines „Grünen Ringes“ um die Westfalenhütte eine Erweiterung der Grün-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten geschaffen werden. Der „Grüne Ring“ soll künftig das Westfalenhüttengelände umschließen und gleichzeitig eine Grünvernetzung vom Hoeschpark zum Fredenbaumpark schaffen. Er beinhaltet eine Rad- und Wanderwegeverbindung und soll zusätzlich das Werksgelände von den weiteren Nutzungen – insbesondere den Wohnnutzungen – räumlich trennen. Die Attraktivität der Nordstadt wird dadurch erheblich verbessert. In ihrer Sitzung am 12. Mai hat die Verwaltungsspitze beschlossen, dem Rat der Stadt das Stadterneuerungsprojekt „Grüner Ring“ zur weiteren Konkretisierung zu empfehlen. Nach der Entscheidung des Rates wird mit der Vergabe von Planungsleistungen begonnen.

35 Hektar Grün

„Der ‚Grüne Ring‘ umringt als öffentliche Grünfläche mit über 35 Hektar das gesamte Westfalenhütten-Gelände. Er dient der Naherholung, fördert die Belange des Naturschutzes und bildet eine wichtige Verbindung zu vorhandenen Grünräumen“, so Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Integrierte Rad- und Wanderwege schließen bisher unterbrochene Verbindungen. Somit entsteht eine Vernetzung unterschiedlicher Grünräume in all ihren Funktionen mit der Umgebung“, so Ludger Wilde, Planungsdezernent der Stadt Dortmund.

Das derzeit geschätzte Investitionsvolumen der Maßnahme beträgt 25,6 Millionen Euro. „Der Planungsauftrag beinhaltet den Gesamtentwurf für die Grüngestaltung und Freizeitflächengestaltung, welcher sich an dem bestehenden Rahmenplan Westfalenhütte orientiert“, führt Arnulf Rybicki, Baudezernent der Stadt Dortmund, aus. Das Honorar für die Freiraumplanung beträgt demnach ca. 2,52 Millionen Euro für die Planungsleistungen – inkl. einer umfassenden begleitenden Bewohnerbeteiligung.

Fortschreibung des integrierten Handlungskonzeptes Nordstadt

Die Nordstadt ist ein sehr junger Stadtbezirk. Der öffentliche Raum spielt aufgrund der hohen baulichen Dichte als Ort der Begegnung eine große Rolle. Angebote an attraktiven Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie Naherholungsangebote sind somit wichtige Elemente. Daher ist mit der Fortschreibung des integrierten Handlungskonzeptes Nordstadt für die Entwicklung des „Grünen Rings“ eine Antragstellung zur Städtebauförderung vorgesehen. Hierfür ist im ersten Schritt die Vergabe von Planungsleistungen und Beteiligung von Bewohner*innen sowie interessierten Akteuren wichtig. Der Beginn des Vergabeverfahrens ist für das vierte Quartal 2020 vorgesehen. Vorbehaltlich der Zuwendung der Fördermittel ist frühestens im Frühjahr 2025 mit einem Baubeginn zu rechnen.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Stahm Architekten Braunschweig

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