Stadtumbau West schließt ab mit Übergabe der neu gestalteten Arkaden im Unionviertel

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Bunt, individuell und einladend – das ist das neue Bild der Arkaden an der Rheinischen Straße. In den letzten Wochen fanden hier im Zuge des letzten Stadtumbau-West-Projekts im Unionviertel die abschließenden Renovierungsarbeiten statt.

Die Gestaltung des Fußbodens wurde fertiggestellt. Am Freitag, 29. Mai 2020, erfolgte die symbolische Übergabe der neu gestalteten Arkaden vom Amt für Stadterneuerung an die Eigentümer*innen – aufgrund der Kontakteinschränkungen leider ohne die geplante Einweihungsfeier.

Aushängeschild fürs Unionviertel

Durch den engagierten Einsatz vieler Menschen in den vergangenen Jahren hat das Projekt mehr positive Effekte für das Quartier mit sich gebracht, als die Fördergelder alleine hätten bewirken können. So sind die Arkaden noch mehr zu einem Aushängeschild für das bunte und kreative Unionviertel geworden.

Neues Highlight im Unionviertel

Mittelpunkt der wohnortnahen Versorgung und Haupteinfallstraße in die City – die Rheinische Straße ist die zentrale Achse des Viertels. Täglich queren hier ungezählte Passant*innen auf ihren Wegen zu Fuß, per Rad, U-Bahn oder Auto das Quartier. Das Erscheinungsbild der Arkaden mit der Ladenzeile prägt das gesamte Umfeld.

Einheitliche Erscheinung statt Schmierereien

Zum Ende des Stadtumbaus wurde mit der neuen Arkadengestaltung ein besonderes städtebauliches Highlight im Unionviertel gesetzt. Wer früher entlang der Rheinischen Straße in die Dortmunder Innenstadt fuhr, kam nach der Dorstfelder Brücke an bunter Leuchtreklame, beschmierten Säulen und vielen Mülltonnen vorbei. Heute empfängt die Besucher*innen ein freundliches, einheitliches Bild, der Blick wird durch einen Leuchtstreifen auf die Arkaden gelenkt und das bunte Innere macht neugierig auf die dort ansässigen Geschäfte und Restaurants.

„An dieser Stelle ist im Quartier etwas Besonderes entstanden, weil wir auf allen Ebenen Mitwirkende gewinnen konnten, die sich von ihren gewohnten Vorgehens- und Denkweisen gelöst und neue Wege ausprobiert haben“, so Ludger Wilde, Planungsdezernent der Stadt Dortmund bei der symbolischen Übergabe der neu gestalteten Arkaden an die Eigentümer*innen.

Finanzierung durch Stadt, Land und Bund

Aufgrund der öffentlichen Nutzung der Arkaden als Gehweg und der städtebaulichen Bedeutung dieses Straßenabschnitts hat der Fördergeber modellhaft eine 100-prozentige öffentliche Finanzierung der Maßnahme ermöglicht. So konnten die Kosten in Höhe 520.000 Euro komplett von Stadt, Land und Bund finanziert werden, die Eigentümer*innen mussten abweichend zur eigentlichen Regelung keinen Eigenanteil aufbringen.

Beteiligung der 13 Eigentümer*innen

„Die 13 Eigentümer*innen der Arkaden waren schnell überzeugt vom Nutzen einer neuen und einheitlichen Gestaltung und haben sich mehrheitlich rege an den Planungsworkshops beteiligt, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen eingebracht und mitbestimmt“, berichtet Susanne Linnebach, als Leiterin des Amts für Stadterneuerung zuständig für die Koordination des Stadtumbaus im Unionviertel, über den Projektverlauf.

Martin Langenkämper, Eigentümer und Beteiligter von Beginn an, glaubt, dass die Gestaltung eine höhere Akzeptanz bekommen hat, weil die Eigentümer*innen sich von Anfang an einbringen konnten: „Wir haben alle Farben und die Muster für Decke und Fußboden gemeinsam aussuchen können. In den Workshops haben wir uns kennengelernt und können uns auch in Zukunft besser abstimmen.“

„Lichtband“ statt Leuchtreklamekästen

Durch die neue Zusammenarbeit der Eigentümer*innen konnten bereits viele weitere Probleme gelöst werden. So hat inzwischen ein Hausmeister für mehrere Häuser das Herausstellen und Hineinholen der Abfalltonnen übernommen – die Tonnen standen früher tagelang gefüllt in langer Reihen unter den Arkadenbögen. Nun ist hier Platz für Schöneres.

Und auch die Ladeninhaber*innen haben ihren Beitrag geleistet. Der Entwurf des Architekturbüros P+ beinhaltet ein „Lichtband“ an der Fassade, das neben der städtebaulichen Betonung des Arkadengangs auch dezentere, indirekt beleuchtete Werbeschriftzüge zulässt. Damit konnten viele Ladeninhaber*innen – insbesondere bei Neuvermietungen – überzeugt werden, auf klobige, überladene Leuchtreklamekästen zu verzichten. Durch den Wegfall der flackernden Kästen auch innerhalb der Arkaden kann die neue Gestaltung erst richtig wirken.

Neue Schaufenster und Hausfassaden

Im Vertrauen auf den Erfolg der Neugestaltung haben viele Eigentümer*innen zusätzlich in ihre Immobilien investiert und Schaufenster oder Hausfassaden erneuert. Über die Investition des Stadtumbaus hinaus haben diese umfangreichen privaten Umbauarbeiten geholfen, die Rheinische Straße insgesamt städtebaulich aufzuwerten.

Hochwertige Besetzung leerstehender Läden

Zudem hat sich der Glaube an den Erfolg von „attraktiven Arkaden“ auch bis zu den Geschäftsleuten herumgesprochen – leerstehende Ladenlokale wurden in den vergangenen Jahren höherwertig neu besetzt, die Rheinische Straße wurde in ihrer Bedeutung für die wohnortnahe Versorgung gestärkt. Statt eines Spielsalons gibt es nun ein Fischgeschäft, aus einem Nachtlokal wurde ein Friseurladen und in einen ehemaligen Leerstand ist eine Bäckerei eingezogen.

Letzter Schritt: Bambus schützt Gastronomie-Gäste

Ein Teilprojekt befindet sich bedingt durch die Corona-Pandemie aktuell noch in der Umsetzung: Mit Bambus bepflanzte Kübel sollen künftig die Außengastronomie der Restaurants vor Staub von der Straße schützen und gleichzeitig die Radfahrer*innen sicherer an der Bestuhlung entlang leiten. „Mit der Finanzierung von einheitlichen Pflanzkästen möchte die Bezirksvertretung Innenstadt West das Erscheinungsbild der Arkaden zusätzlich verbessern“, sagt Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze. Der Bau der Kästen erfolgt durch die Stadtteilwerkstatt, verzögert sich allerdings aufgrund der aktuellen Situation. Mehrere Ladeninhaber*innen haben erfreulicherweise aber schon jetzt Interesse daran geäußert, eine Patenschaft für die Pflanzkästen zu übernehmen.

 
Bild: Dortmund Agentur/ Roland Gorecki
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