Bäume und Pflanzen leiden unter Trockenheit – Grünflächenamt bittet Bürger*innen um Mithilfe beim Wässern

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Nicht nur die Jungbäume leiden unter dem außergewöhnlichen Trockenstress, sondern allen Grünflächen und Bäumen mangelt es im Moment an Wasser. Die Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes würden sich über eine Unterstützung beim Wässern durch die Bürger*innen unserer Stadt freuen.

Nicht nur die Jungbäume leiden unter dem außergewöhnlichen Trockenstress, sondern allen Grünflächen und Bäumen mangelt es im Moment an Wasser. Die Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes würden sich über eine Unterstützung beim Wässern durch die Bürger*innen unserer Stadt freuen.

Alleine 60.000 Straßenbäume gibt es in Dortmund. Dazu kommen nochmal 60.000 Bäume in städtischen Grünanlagen und Parks und Zehntausende auf den städtischen Waldflächen, die durch das Forstamt betreut werden.

Nicht nur den fast 900 Jungbäumen, die in dieser Herbst- Wintersaison gepflanzt wurden, mangelt es an Wasser. Alle Grünflächen und Bäume leiden unter Trockenheit. Die Wetterstatistiken weisen den diesjährigen April als besonders sonnenintensiv, aber auch extrem trocken aus, da so gut wie kein Niederschlag zu verzeichnen war. Der gebietsweise Niederschlag in den letzten Wochen war nur der oft zitierte „Tropfen auf dem heißen Stein“.

Jungbäume brauchen 50 Liter Wasser pro Woche

Das Grünflächenamt ist bereits seit Wochen, auch an den Wochenenden, unterwegs und gießt vorrangig die Jungbäume, die wöchentlich etwa 50 Liter Wasser benötigen. Ein Baum gilt bis zum 15. Standjahr als Baum in der „Jugendphase“. Gewässert werden Bäume vom 1. bis zum 5. Standjahr, in wenigen Ausnahmen bis zum 10. Standjahr. Pro Tag werden 700-950 Bäume gewässert. Dabei wird jeder Baum im Schnitt alle 8-9 Werktage „besucht“. Die Jungbäume erkennt man leicht an der weißen Stammschutzfarbe und dem hölzernen Dreibock, der sie hält.

Klimaveränderung zeigt auch in Dortmund Wirkung

Richtig ist, dass die Auswirkungen der letzten Jahre zwar deutlich spürbar, aber noch nicht in absoluten Zahlen genau messbar sind. Der Anteil der Bäume mit Totholzbesatz (praktisch alle Baumsorten), das Versagen ganzer Baumarten durch z. B. das Pseudomonas-Kastaniensterben (Pseudomonas syringae pv. Aesculi) an den weiß- und rotblühende Kastanien (Aesculus hippocastanum, Aesculus x carnea) oder durch das Falsche Weiße Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) an der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) etc. und das auffällige häufige Absterben von schwächeren Einzelbäumen im Gruppenbestand sind in Summe deutliche Anzeichen für die Reaktion des Bestandes auf die Trockenheit.

Insgesamt steigen die Auftragssummen der Kronenpflege deutlich. In den letzten acht Jahren gab es eine Steigerung von ca. 75% bei der Unterhaltung der Altbäume.

Die Stadt Dortmund hat vier zusätzlichen Baumeistern eingestellt, um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten und die auftretenden Schäden zu entfernen. Richtig ist, dass das Zuflussprinzip, also die Anlagerung von neuen Holz durch den Baum um das absterbende Holzgewebe zu ersetzen, deutlich gestört ist.

Maßnahmen um Baumbestand zu schützen

Die Stadt hat im Wesentlichen vier Maßnahmen ergriffen, um den Baumbestand vor Trockenhei zu schützen.

  • Die Wässerungsaufträge an Fremdfirmen wurden in den Jahren von 2013 bis 2019 um ca. 580 % erhöht, bei einer zusätzlichen Steigerung der eigenen Wässerungskapazität durch Mitarbeitende des Grünflächenamtes.
  • Es wurde eine Zukunftsbaumliste erstellt, mit entsprechenden Monitoring. Dadurch hat sich die Baumauswahl bei Neu- oder Ersatzpflanzungen geändert
  • Wo es möglich ist, werden die Baumscheiben ertüchtigt um eine bessere Wasserversorgung durch die Verwendung von Baumsubstrat zu gewährleisten bzw. den durchwurzelbaren Raum zu vergrößern.
  • Bei der Neupflanzung wird sowohl die Wasserverfügbarkeit der Jungbäume gesteigert z.B. durch die Verwendung eines auf Jutebasis basierenden biologisch abbaubaren Bandes mit einem Superabsorber und einem Bindemittel als Wasserpuffer als auch die Verdunstung z. B. durch einen entsprechenden Anstrich reduziert.

Natur pflegen und schützen

Die Mitarbeitenden des Grünflächenamtes würden sich über eine Unterstützung durch die Bürger*innen Dortmunds freuen. Wie wäre es mit einer Art „Abendritual“: Abends, zum Beispiel gekoppelt mit dem Müll-Rausbringen, einfach 1-2 große Kannen Wasser auf die umliegenden Bäume gießen. Hinsichtlich der Wassermenge gilt, je mehr desto besser. Bei großer Hitze ist der Boden oft sehr trocken. Die Wässerungsgaben sollten so gesteuert werden, dass das Wasser nicht oberflächig abläuft, sondern langsam und gut versickern kann.

Doch vielmehr gilt es, dass unsere Natur gepflegt und geschützt wird. Das bedeutet auch, dass der Grad der Verdichtung durch das Befahren der Baumscheiben reduziert wird, zum Beispiel durch Poller, die rundherum aufgestellt werden. Wer mehr tun möchte, kann eine Baum(scheiben)patenschaft übernehmen oder er spendet ganz gezielt – wie das normalerweise mit Baumspenden läuft, kann man beim Grünflächenamt erfragen. Gerade in Dortmund, einer Stadt, die sich durch viele Grünanlagen, Parks und über 150.000 Bäume auszeichnet, ist jede Mitwirkung und Unterstützung willkommen.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild : Dortmund Agentur/ Ceren Kaya

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