Stadt und Vereine bauen Corona-Winterhilfe für Versorgung von Wohnungslosen auf

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Die Stadt Dortmund errichtet, gemeinsam mit den Akteur*innen der Wohnungslosenhilfe, den Standort „Corona-Winterhilfe“ am Dortmunder U. In einem beheizbaren Großraumzelt mit bis zu 70 Plätzen versorgen Ehrenamtliche ab Montag, 16. November, obdachlose Menschen mit Essen.

Die „Corona-Winterhilfe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt mit den Hilfsorganisationen Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V., dem Team Wärmebus (Kath. Stadtkirche, Kath. St. Johannes-Gesellschaft, Malteser), dem Kana Suppenküche e.V. und Bodo e.V.

Zweimal täglich Mahlzeiten

Das 600 Quadratmeter große Zelt steht auf dem Platz am Dortmunder U, gegenüber des Gast-Hauses an der Rheinischen Straße. Vom 16. November 2020 bis zum 31. März 2021 erhalten wohnungslose Menschen dort zweimal täglich von 8:00 bis 11:00 Uhr und von 16:30 bis 19:30 Uhr Lunchpakete und Suppen. Das Zelt ist barrierefrei, kann also auch von mobilitätseingeschränkten Menschen erreicht werden.

Stadt stellt Infrastruktur, Vereine übernehmen Betrieb

Den Betrieb der Einrichtung übernehmen die ehrenamtlichen Vereine mit ihren Angeboten. Die Stadt Dortmund stellt die Fläche und die Infrastruktur – also Zelt, Toilettenanlagen und Technik – kostenlos zur Verfügung und beauftragt zudem einen Sicherheitsdienst für die Nachtstunden sowie einen Reinigungsdienst für die Sanitärbereiche. „Die Errichtung des Zeltes inklusive Nebenanlagen und Technik hat ca. 10.000 Euro gekostet, der Betrieb wird noch einmal so viel kosten“, erklärt Andreas Grosse-Holz, Leiter der Immobilienwirtschaft Dortmund. Neu ist das Zelt nicht; es kam bereits im Revierpark Wischlingen zum Einsatz, als dort Geflüchtete untergebracht wurden.

Beheiztes Zelt schafft Abhilfe

Krisenstabsleiterin und Sozialdezernentin Birgit Zoerner bedankte sich bei der Besichtigung bei allen, die das Angebot möglich machen. Der Aufbau sei rekordverdächtig schnell vonstatten gegangen: In nur fünf Wochen standen Zelt, Einrichtung und Technik. Insbesondere bedankte sie sich auch bei den ehrenamtlichen Helfer*innen. Zoerner weiter: „Rechtzeitig zur Winterzeit ist es uns gelungen, hier einen geschützten Raum aufzubauen. Bedingt durch Corona gibt es derzeit Einschränkungen bei den Anlaufstellen und Aufenthaltsorten für Wohnungslose. Das hat zur Folge, dass Essen im Freien verzehrt werden muss – im Winter keine gute Option. Das beheizte Zelt schafft Abhilfe.“

„Es ist unsere gesellschaftliche Pflicht, ein solches Angebot zu schaffen. Wir rechnen damit, dass zwischen 250 bis 300 Menschen es nutzen werden,“ so Heinrich Bettenhausen, 1. Vorsitzender des Vereins Gast-Haus.

Hygienekonzept mit Maske, Abstand, Fieber messen

Das Hygienekonzept für den Betrieb der „Corona-Winterhilfe“ ist mit dem Gesundheitsamt der Stadt Dortmund abgesprochen. Dabei setzen die Betreiber auf ausreichend Sicherheitsabstand, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und das Messen der Körpertemperatur. Am Eingang stehen Desinfektionsmittel-Spender bereit. Außerdem sorgt ein Umluftsystem für die Belüftung. Im Zelt können die Ehrenamtlichen bis zu 70 Obdachlose versorgen.

Die Mahlzeiten werden nicht vor Ort zubereitet, sondern in das Zelt gebracht und dort verteilt. „Die Helfer*innen bringen das Essen zum Platz und der Gast legt die Maske erst zum Essen am Platz ab. Für Eintritt und Verlassen des Gebäudes muss die Maske getragen werden, genauso während des Wartens vor dem Zelt. Wir schätzen den Aufenthalt pro Person auf circa 30 Minuten. Nach der Einnahme der Mahlzeit wird der Tisch desinfiziert,“ erläutert Stefan Wehrmann vom Team Wärmebus. In der Zeit zwischen 11:00 und 16:30 Uhr erfolgt zudem eine Grundreinigung.

Weitere Tagesangebote für Wohnungslose

„Neben diesem Angebot gibt es außerdem noch den Tagesaufenthalt für Wohnungslose im Wichernhaus, der von der Diakonie betrieben wird, sowie das Hygieneangebot in der Leuthardstraße“, ergänzt Jörg Süshardt, Leiter des Sozialamtes.

Elena Hesterkamp

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Dortmund Agentur/ Roland Gorecki

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