Stadt Dortmund überreicht Klimaschutz-Plakette an den Spar- und Bauverein

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Für die Realisierung des Energie-Plus-Quartiers am Daelweg in Schüren überreichte die Stadt Dortmund der Spar- und Bauverein eG eine Klimaschutz-Plakette. Bei einem Ortstermin am Mittwoch, 25. November, übergab Oberbürgermeister Thomas Westphal die Plakette dem Vorstandsvorsitzenden der Genossenschaft, Franz-Bernd Große-Wilde.

Das Energie-Plus-Quartier zählt als Baustein der städtischen Kampagne „100 Energie-Plus-Häuser für Dortmund“, welche den Neubau von Häusern mit Energieüberschuss fördert. Das Quartier der Spar- und Bauverein eG, das ein Investitionsvolumen von rund 24 Millionen aufweist, wurde 2020 fertiggestellt und umfasst insgesamt 61 Wohnungen, einschließlich 17 Einfamilienhäuser.

Alle Wohneinheiten sind bereits vermietet, die Nachfrage hatte das Angebot um ein Vielfaches überschritten – dies sei wenig erstaunlich, wie Franz-Bernd Große-Wilde erklärt: „Architektur, Lage und Ausrichtung der Gebäude sowie die Grün- und Gemeinschaftsflächen schaffen Aufenthaltsqualität und bieten Wohnraum für alle Generationen in jeder Lebensphase: Hier leben Menschen von null bis einhundert Jahren.“

Ein zentraler Platz mit Sitz- und Spielgelegenheiten fördert den Kontakt zwischen den Bewohner*innen des Quartiers, der Autoverkehr bleibt komplett außen vor: Tiefgaragen und Sammelstellplätze machen die Parkplatzsuche auf dem Gelände überflüssig. Durch neue Wegeverbindungen ist das Quartier an den Emscherradweg und den Phoenix See sowie nach Norden an die Stadtkrone Ost angebunden.

Hohe Energieeffizienz

Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels eines Erdgas-Blockheizkraftwerks, zudem verfügen die hochwertigen Wohnungen über kontrollierte Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung. Das „Plus“ an Energie wird über die Kombination des Blockheizkraftwerkes mit Photovoltaikanlagen auf den zum Teil freistehenden Einfamilienhäusern erzeugt. Doch die Kombination dieser zwei nachhaltigen Energieproduzenten ist nicht der einzige Grund für das „Plus“: „Genauso wichtig ist es, grundsätzlich Energie einzusparen“, wie Gerald Kampert vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt erklärt. „Die Gebäude hier sind auf eine Weise gedämmt, die den Energieverbrauch sehr niedrig hält: Sie erfüllen den Standard des Effizienzhauses 55 und übertreffen damit die gesetzlichen Anforderungen an Neubauten um 30 Prozent.“ Außerdem, so Kampert weiter, verfügten die Wohnungen über eine kontrollierte Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung. Im Vergleich zu einer Neubausiedlung, die lediglich die gesetzlichen Mindeststandards einhält, werden im neuen Quartier in Schüren im Jahr 155 Tonnen CO2 eingespart.

Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte, dass mit dem neuen Quartier ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der städtischen Klimaziele geleistet werde: „Der Neubau kann wie kaum ein anderer Bereich einen entscheidenden gesellschaftsrelevanten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Dies gilt es in Dortmund dauerhaft voranzutreiben, und Bauanträge und Baustellenkoordination in diesem Sinne zu forcieren.“

Hürden im Vorfeld

2011 wurde das Projekt in Angriff genommen, zu dessen Umsetzung waren auch einige Hürden zu meistern. So galt es im Vorfeld, komplizierte Eigentumsverhältnisse zu klären, außerdem musste die besondere Lage des Areals im Randbereich der Emscher berücksichtigt werden: Um die Häuser auf dem feuchten Grund stabil zu errichten, wurden die Fundamente mit einem höherem Aufwand als üblich gegründet.

Bisher konnten im Rahmen der Kampagne für EnergiePlusHäuser 86 Häuser mit 142 Wohnungen in Dortmund realisiert werden. Fast jede zweite Energie-Plus-Wohnung wurde so am Daelweg gebaut. Mit dem Projekt ist die Stadt dem Ziel von 100 EnergiePlusHäuser einen deutlichen Schritt näher gekommen, in spätestens drei Jahren wird die Kampagne abgeschlossen sein.

Start einer neuen Kampagne

Derzeit arbeiten Gerald Kampert und die Kolleg*innen bereits an einer neuen Kampagne, in der es ebenfalls um Nachhaltigkeit beim Häuserbau geht: Mit „Kleine Häuser für Dortmund“ wird die Stadt zur Impulsgeberin beim Bau flächenreduzierter Häuser, um den Verbrauch an Baustoffen deutlich zu reduzieren. Angelehnt an den Stil der „Tiny Houses“ werden auf einem Gelände („Tiny Village“) in Sölde 40 Modellhäuser entstehen; anders als ihre Vorbilder sind diese Häuser aber nicht von Ort zu Ort transportierbar, und mit einer Größe von 40 bis 50 Quadratmetern sind sie auch wesentlich komfortabler. Die Bebauungsplanung wird voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein, der Baubeginn ist für Ende 2022 geplant.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Spar und Bauverein eG / Jana Beckmann

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