„I was here“: Uzwei präsentiert Ausstellung zur Dortmunder Street- und Urban Art und ihrer Geschichte

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Auf der Uzwei im Dortmunder U zeigen rund ein Dutzend Dortmunder Künstler*innen der Street- und Urban Art-Szene Graffiti, Malerei, Rap, Fotografie und Installationen. Die Ausstellung „I was here“ läuft ab Wiedereröffnung des Dortmunder U bis zum 6. Juni 2021. Der Eintritt ist frei.

„I was here“, oder „Ich war hier“ – ein weithin bekannter Slogan, bekannt unter anderem aus öffentlichen Toiletten oder von Hauswänden. Ob zur Verewigung, Selbstinszenierung oder als Provokation gedacht: Oft steht er für einen ersten Versuch, sich der Welt und dem urbanen Raum mitzuteilen. Und manchmal bildet er sogar den Beginn einer künstlerischen Laufbahn.

In der gleichnamigen Ausstellung auf der Uzwei im Dortmunder U zeigen rund ein Dutzend Dortmunder Künstler*innen der Street- und Urban Art-Szene Graffiti, Malerei, Rap, Fotografie und Installationen. Sie gewähren einen Einblick in ihren ganz persönlichen „I was here“-Moment und erzählen von den Anfängen ihres Schaffens. Die Ausstellung blickt aber auch zurück auf die Anfänge der Dortmunder Graffiti-Szene, die eine besondere Strahlkraft für ganz Deutschland entwickelt hat und deren Künstler*innen bis heute wichtige Impulsgeber sind – auch für die auf der Uzwei ausstellende Generation.

Teil der Ausstellung werden

Die Uzwei bietet wie gewohnt die Möglichkeit, mitzumachen und Teil der Ausstellung zu werden. Wer sich schon immer einmal auf einer Schultoilette verewigen wollte, bekommt in der Ausstellung dazu eine ganz legale Gelegenheit.

Die Ausstellung „I was here“ läuft ab Wiedereröffnung des Dortmunder U bis zum 6. Juni. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung findet statt in Kooperation mit der 44309 STREET//ART GALLERY.

Die Künstler*innen

David Janzen und Simon Mellnich (mellnich+janzen): Untitled, Mixed Media Installation 2017

Fragestellungen zu Nachhaltigkeit und dem Umgang mit Ressourcen liegen dieser Arbeit zugrunde: David Janzen und Simon Mellnich zeigen u.a. eine kinetische Wandinstallation, die ursprünglich für den öffentlichen Raum konzipiert ist, und „parasitär“ die mechanische Kraft der Rolltreppe im Dortmunder U an deren Handlauf abgreift. Eine Anpressrolle überträgt ihre Rotationsenergie in eine Kette, welche die verschiedenen Elemente der Installation antreibt. Auf diese Weise wird der*die Dortmunder U-Besucher*in beim Benutzen der Rolltreppe zum auslösendem Faktor der als Intervention zu verstehenden Arbeit, welche ausschließlich aus lokalen Fundstücken der historischen Ruhrindustrie besteht.

Marco Saaber und Christian Hesterkamp: Untiteld, Interaktive Rauminstallation 2020

Die begehbare Rauminstallation, eine eigens für die Ausstellung in den Ausstellungsraum integrierte Schultoilette, bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, selber Teil der Ausstellung zu werden. Bunte Tags, Verewigungen, Selbstdarstellungen: Hier darf jede*r sich neben den Künstler*innen präsentieren und zeigen: „Ich war hier!“.

Oliver Mark: Untiteld, Abstrakte Malereien mit Acryl, 2020

Oliver Mark zeigt abstrakte Acrylmalereien auf Leinwänden. Mehrmaliges Hinschauen lohnt!

Schlakks & Marco Saaber: Marseille, Rap und Fotografie 2019

In Songs setzt sich der Rapper Schlakks mit der Zerrissenheit des urbanen Lebens in der Nähe und der Ferne auseinandersetzen – mit dem Unterwegs-Sein an sich, mit der Groteske westlicher Verhältnisse, mit den leisen Momenten und mit den verführerischen Bodenlosigkeiten der Großstadt. Die Stadt Marseille war dabei nicht das Thema, sondern der Austragungsort dieser Gedanken. Die Fotos von Marco Saaber, die auf der gemeinsamen Reise in Marseille entstanden sind, zeigen neue Welten, die sich losgelöst von den Songs bewegen und doch mit ihnen gemeinsam wirken. Herausgekommen ist die Kooperation von zwei Freunden, die vermutlich gar nicht anders können als zusammen etwas zu erschaffen, während sie beieinander sind.

Künstler*innenkollektiv ‚Man kennt sich‘

Herr Choko, A.Elementar, Kasino 44, Call Me Marc und Dr.Aco geben über unterschiedliche Medien Einblick in ihr Schaffen als Urban-ArtKünstler*innen. Gezeigt werden Malereien, Installationen, Graffiti und Fotografien. Offenbar wird vor allem die Diversität und Vielseitigkeit der Graffiti- und Urban Art-Szene. Das Kollektiv gestaltete außerdem eine großflächige Wand hinter dem Dortmunder U – dieses Graffiti wird in einem zweiten Projektteil durch Augmented Reality-Elemente erweitert und zum Leben erweckt werden. Eine Dokumentation zum Entstehungsprozess der Wandgestaltung wird ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein.

Broschüre ‚DA KUKSE WA“: Wiederauflage des Heftes: Marianne Brentzel und Hubert Moormann: DA KUKSE WA, 1987.

Das Heft DA KUKSE WA aus dem Jahr 1987 hat in der Graffiti-Szene einen Kultstatus erlangt. Die Broschüre hält die Anfänge der Dortmunder Graffiti-Szene fest und gibt gleichzeitig einen exklusiven und tiefen Einblick in die Mentalität und die Leidenschaft der Künstler*innen jener Zeit wieder. DA KUKSE WA ist ein einmaliges Zeitdokument, mit dem die frühe Dortmunder Graffitibewegung in Form von Interviews oder eben über die Fotografien gewürdigt wird. Im Rahmen der Ausstellung „I was here“ auf der Uzwei des Dortmunder U wird diese Broschüre nun erstmals seit Herausgabe im Jahr 1987 wieder neu aufgelegt.

In den Herbstferien fanden in Vorbereitung auf die Ausstellung „I was here“ praktische Workshops statt. In dem Workshop „Rap meets Fotografie“ entwickelten Jugendliche ihren eigenen Rapsong und das dazugehörige Fotocover. Im Rahmen von „I was here – Create your tag“ wurden die bunten Tags in Dortmunds Straßen entdeckt und im Anschluss eigene Tags entworfen und als Schablone oder Sticker umgesetzt. Die Ergebnisse beider Workshops sind in der Ausstellung zu sehen.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Sabrina Richmann

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