Kooperationsprojekt „Wir für uns“ beugt Gewalt an Schulen vor und stärkt demokratisches Miteinander

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Am Mittwoch, 19. Februar, unterzeichneten Schul- und Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger, Polizeipräsident Gregor Lange und Schulamtsdirektorin Anja Kästner die Kooperationsvereinbarung für das gemeinsame Gewaltpräventionsprojekt an Schulen „Wir für uns“.

Die Stadt Dortmund für das Jugendamt und den Fachbereich Schule, das Polizeipräsidium für sein Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz und das Kompetenzteam Dortmund gehen damit eine langfristig angelegte Kooperation zur Durchführung des Projektes ein.

Frucht langjähriger Partnerschaft

Das Projekt geht auf eine Initiative der Dortmunder Polizei aus dem Jahr 2003 zurück. Das erklärt Joachim Splittgerber, Kriminalhauptkommissar und Jugendkontaktbeamter der Polizei Dortmund: „Die Kolleg*innen waren sich damals einig: Gewaltprävention muss in Schulen stattfinden. Neben dieses genuin polizeiliche Thema gesellte sich das Problem oft fehlender Sozialkompetenz, was in den Aufgabenbereich des Jugendamts fiel.“

Gemeinsam traten Jugendamt und Polizei auf Dortmunder Schulen zu, woraus ein Jahr später eine vernetzte Kooperation der beteiligten Einrichtungen entstand, die nun in das Projekt „Wir für uns“ mündet. Diese langjährige Erfahrung bietet ideale Voraussetzungen für eine wirksame Präventionsarbeit an Dortmunder Schulen: „Wir für uns“ richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller weiterführenden Schulen, Fachkräfte der Jugendarbeit und die Jugendkontaktbeamt*innen der Polizei.

Ausweitung auf Grundschulen

Dieses landesweit einzigartige Projekt findet bereits Nachahmer, sagt Schulamtsdirektorin Anja Kästner. So hätten sich bereits Kolleg*innen vom Kompetenzteam Bochum über dessen Inhalte informiert, außerdem sei das Thema Gewaltprävention auch für Grundschulen wichtig: „Derzeit läuft ein Pilotprojekt mit Dortmunder Grundschulen. Gemeinsam mit den Kolleg*innen wird geschaut: Was am Konzept von ‚Wir für uns‘ passt bereits jetzt, was muss noch angepasst werden?“ Auch Schuldezernentin Daniela Schneckenburger begrüßt die Ausweitung des Projekts auf Grundschulen: „Denn zur Gewaltprävention gehört es auch, jungen Menschen möglichst früh die Kompetenz zu vermitteln, die eigenen Grenzen zu schützen. Das gilt gerade angesichts potentieller Gefährdungen, wie etwa sexueller Gewalt.“

Über eineinhalb Jahre wurde das Papier von einer Steuerungsgruppe aus den beteiligten Einrichtungen vorbereitet. Die dort formulierten Qualitätsstandards bilden nun die Basis für die weitere erfolgreiche, multiprofessionelle Zusammenarbeit.

Die Themen greifen altersgerechte Fragestellungen auf. Dazu zählen: Stärkung der Kommunikation und Kooperation, Steigerung des Verantwortungsbewusstseins, Konflikte konstruktiv lösen, Methoden der geschlechtsspezifischen Arbeit, Umgang mit Gewalt, Fragen des Kinderschutzes, Mobbing digital und real, Wege in den Extremismus.

Für ein demokratisches Miteinander

„Wir für uns“ stärkt die Sozialkompetenz von Schüler*innen an Dortmunder Schulen. Ziel ist es, Gewalt vorzubeugen und das demokratische Miteinander an Schulen zu stärken – ein Ziel, dass laut Polizeipräsident Gregor Lange weit über den Mikrokosmos Schule hinausgeht: „Diese Kooperationsvereinbarung hat etwas mit Zukunft zu tun. Es geht um Werte wie Respekt, Toleranz und Rücksicht. Diese braucht eine Gesellschaft, um demokratisch funktionieren zu können.“ Es gelte, so Lange weiter, „am Anfang gut zu sein, wenn man am Ende nicht reparieren will.“

Multiprofessionelles Moderator*innenteam

Inzwischen bilden das Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Dortmund und Lünen, das Kompetenzteam Dortmund für staatliche Lehrerfortbildung NRW und die trägerübergreifende Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit des Fachbereichs Schule der Stadt Dortmund ein multiprofessionelles Moderator*innenteam zur Umsetzung des Projektes, welches auch durch das Jugendamt der Stadt Dortmund mit dem Respekt-Büro unterstützt wird.

Das Projekt wird an sieben Tagen innerhalb eines Schuljahres durchgeführt. Im Folgejahr findet zusätzlich ein Reflexionstreffen statt. Um die hohe Qualität langfristig zu gewährleisten, begleitet die Steuerungsgruppe das Projekt.

Quelle: Stadt Dortmund Torsten Tullius

Bild: Dortmund Agentur Roland Gorecki

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