Armleuchteralge aus dem Phoenix See ist regionaler Exportschlager und sorgt für gute Wasserqualität

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Der Phoenix See hat hingegen die beiden vergangenen Extrem-Sommer sowie den laufenden Sommer gut überstanden. Ein Grund dafür ist die Ansiedlung der Armleuchteralge (lat. Characeae). Mehr als drei Viertel des Seegrunds ist mittlerweile mit einem sehr dichten, niedrig wachsenden Pflanzenteppich belegt, der andere unerwünschte, höherwachsende Wasserpflanzenarten verdrängt hat.

Die vergangenen von extremer Hitze und Trockenheit geprägten Sommer der Jahre 2018 und 2019, aber auch der gegenwärtige Sommer, haben bundesweit örtlich zu Problemen bei den Stillgewässern geführt. Sinkende Pegelstände in Verbindung mit hohen Wassertemperaturen führten bei nicht wenigen Gewässern gar zu dem befürchteten „Umkippen“ mit teils drastischen Folgen für Wasserflora und -fauna.

Wasserspiegel moderat gesunken

Der Phoenix See hat hingegen die beiden vergangenen Extrem-Sommer sowie den laufenden Sommer gut überstanden. Der See-Pegel sank dabei im Maximum um 34 Zentimeter (im Jahr 2018), in diesem Sommer lediglich um rd. 10 cm. Ursache für den vergleichsweise moderaten Spiegelabfall ist die ergiebige Grundwasserspeisung, die die hohen Verdunstungsraten ausgleichen konnte. Das zuströmende Grundwasser sorgte dabei zugleich für eine Kühlung des sogenannten Seewasserkörpers. Dies kam der bereits gut entwickelten Fischpopulation (kein Fischsterben) sehr zugute. Die in der Haupt-Windrichtung West-Ost ausgerichtete Orientierung des Sees und die dadurch ausgelöste Umwälzung begünstigte zudem eine stets gute Sauerstoffversorgung des Seewassers.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau macht in diesem Zusammenhang deutlich: „Die richtungsweisende Entscheidung der Stadt Dortmund zur Realisierung des Phoenix Sees ist eine pure Erfolgsgeschichte. Davon zeugt neben der Verleihung des Deutsche Städtebaupreises 2018 der vor Ort erlebbare Mehrgewinn für die Natur und den Menschen und hier nicht zuletzt der positive Effekt für das Stadtklima.“

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft ergänzt: „Der Phoenix See ist ein Musterbeispiel dafür, welche Impulse vom Umbau der Emscher ausgehen können. Hier am Phoenix See kommen Wohnen, Arbeiten, Technologie und Freizeit zusammen. Wir zeigen so, welch städtebaulichen Meilensteine wasserwirtschaftliche Themen setzen können.“

Armleuchteralge verhindert unerwünschtes Pflanzenwachstum

Damit der Phoenix See auch in den Sommermonaten seine hervorragende Wasserqualität behält, werden dem See ständig Nährstoffe entzogen. Dazu dient insbesondere die im Hafenbereich errichtete, von der Emschergenossenschaft im Auftrag der Stadt Dortmund betriebene Phosphat-Eliminationsanlage. Auch die kontinuierliche Entnahme von Wasserpflanzen per Amphibienfahrzeug durch die Stadtentwässerung Dortmund (Betrieb Phoenix See) trägt dazu bei.

Doch auch wenn Wasserpflanzen Nährstoffe grundsätzlich binden können, was positiv zu werten ist, führen zu viele Nährstoffe häufig zu unerwünscht starkem Pflanzenwachstum. Um das zu vermeiden und den ganzjährig stattfindenden Bootsverkehr nicht durch zu hohe Algen zu behindern, entschied man sich bei der Seegestaltung für eine ganz besondere Pflanze: Auf dem Seegrund wurde flächig die von niedrigem Wuchs (30-40 cm) geprägte Armleuchteralge (lat. Characeae) angesiedelt. Hierbei handelte es sich um ein in dieser Größenordnung bundesweit einmaliges Pilotprojekt. Im Ergebnis kann das Projekt als voller Erfolg gewertet werden.

Ein von der Stadtentwässerung Dortmund beauftragtes Gutachten belegt, dass mehr als drei Viertel des Seegrunds mittlerweile mit einem sehr dichten, niedrig wachsenden Pflanzenteppich belegt sind, der andere unerwünschte, höherwachsende Wasserpflanzenarten (z. B. „Wasserpest“, lat. Elodea – oder „Tausendblatt“, lat. Myriophyllum) verdrängt hat.

Algenschatz aus dem Phoenix See

Der Phoenix See hat seine Armleuchteralge bereits an andere Seen exportiert, deren Bootsverkehre in den letzten Jahren in weiten Teilen durch höherwachsende Wasserpflanzen beeinträchtigt wurden. So konnten u.a. an den Ruhrverband im Zuge eines Forschungsvorhabens für den Baldeneysee einige durch Taucher aus dem Phoenix See entnommene Armleuchteralgen übergeben werden. Somit können auch weitere Gewässer vom „Algenschatz“ aus dem Phoenix See profitieren.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Stadt Dortmund

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