Theater veröffentlicht Spielplan 2019/2020 – Neue Formate, neue Festivals und ein Abschied

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Die Junge Oper nimmt im Oktober 2019 die mobile Oper "Nils Karlsson Däumling" wieder in den Spielplan auf.Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Birgit Hupfeld 
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Eine Ballett-Erstaufführung, neue Musik-Feste mit der Oper, Helden-Theater vom Kinder- und Jugendtheater und die letzten Inszenierungen am Schauspiel Dortmund von Kay Voges – die neue Spielzeit am Theater Dortmund hält viel Neues bereit. Auch bekannte Stücke kehren zurück auf die Bühne. 

Das Theater Dortmund hat am Dienstag, 15. Mai, den Spielplan für 2019/2020 bekanntgegeben. Opernintendant Heribert Germeshausen, Ballettdirektor Xin Peng Wang, Generalmusikdirektor Gabriel Feltz, Schauspielintendant Kay Voges und der Direktor des Kinder- und Jugendtheaters, Andreas Gruhn, erläuterten ihre Projekte und Vorhaben.

Wagner-Festival zum Geburtstag des Komponisten

Zwei Themenkomplexe stehen im Zentrum der zweiten Spielzeit von Intendant Heribert Germeshausen für die Oper Dortmund. Im „Wagner-Kosmos“ wird ab 2020 alljährlich in einem Festival um Wagners Geburtstag das Werk Richard Wagners systematisch in Kontext zu wichtigen Vorläufern, Zeitgenossen und Antipoden gesetzt. Der erste Wagner Kosmos verbindet drei Neuinszenierungen: Wagners „Lohengrin“ mit den Bayreuther-Stars Daniel Behle und Kwangchul Youn, mit Aubers „Die Stimme von Portici“, unter Regie von Peter Konwitschny, und mit Spontinis „Fernand Cortez oder die Eroberung von Mexiko“ und wird durch ein internationales Symposion abgerundet.

Oper für junges Publikum

Als zweites Opernhaus Deutschlands und erstes in Nordrhein-Westfalen verfügt die Oper Dortmund Dank der Profilförderung des Landes über ein eigenes Junge-Oper-Ensemble. Mit dem Festival „Beyound Opera“ werden alle Formate der Oper Dortmund für ein junges Publikum unter Einbezug der Bürgeroper „We DO Opera!“ in einem großen Musiktheaterfest an 15 Tagen im April 2020 gefeiert. Gleich drei Uraufführungen im Bereich Junge Opern stehen mit „Neverland“, „Die kleine Gans“ „Die aus der Reihe tanzt“ und „Die Kinder des Sultans“ auf dem Programm. Weitere Neuproduktionen sind „Madame Butterfly“, „Jekyll & Hyde“ und „Im weißen Rössl“.

Ballet-Direktor Xin Peng Wang bringt Dantes „Die Göttliche Komödie“ in drei Teilen auf die Bühne. In der Spielzeit 2018/19 feierte der erste Teil „Inferno“ Premiere, in der neuen Spielzeit ist es „Purgatorio“. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Maria Helena Buckley

Ballett tanzt „Göttliche Komödie“ fort 

Innovation, initiativ, international – diese Begriffe stehen für das Programm des Dortmunder Balletts unter seinem Intendanten Xin Peng Wang für die kommende Spielzeit. Wang selbst thematisiert mit seiner Choreografie „Purgatorio“, welche Bedeutung Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ heute für uns noch hat und haben muss. Nach „Inferno“ ist „Purgatorio“ der zweite Teil von Dantes Meisterwerk, dem sich der Dortmunder Ballettintendant widmet und der 2021 in eine große „Göttliche Komödie“- Trilogie münden wird.

Mit der Deutschen Erstaufführung von „Ein Mittsommernachtstraum“ verwischt der schwedische Choreograf Alexander Ekman die Grenzen zwischen dem Sterblichen und dem Übernatürlichen. Inspiriert von William Shakespeare, Ingmar Bergman und Federico Fellini führt Ekman den Tanz zurück zu seinen kultischen und magischen Wurzeln und huldigt damit der Natur, der Vitalität und dem menschlichen Dasein. Die Neuproduktionen „#Zauberflöte3.0“ und „Bauhaus 100“ sowie Wiederaufnahmen und Internationale Ballettgalas vervollständigen das Ballettprogramm.

Musikalischer Städtetrip und Beethoven-Marathon

In der Spielzeit 2019/20 reisen die Dortmunder Philharmoniker musikalisch „Am Puls der Stadt“ durch große Metropolen und besuchen unter anderem Dvořák in „New York“, Verdi in „Mailand“, Strawinsky in „Paris“ und Mahler in „Prag“. Höhepunkt wird als Abschluss der „Beethoven-Marathon 2020“. An einem Tag, dem 28. Juni 2020, erklingen dann alle neun Beethoven-Sinfonien im Konzerthaus Dortmund – gespielt von den Belgrader und den Dortmunder Philharmonikern, dirigiert vom gemeinsamen Chefdirigenten Gabriel Feltz.

Auftakt für Philharmoniker mit Cityring Konzerten

Die beiden Neujahrskonzerte des Orchesters finden erstmals in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Dortmund auch dort statt. Eine Neuerung bietet ebenfalls die Reihe „Wiener Klassik“. In den drei Konzerten steht der Solist des Abends auch am Pult des Orchesters. Dazu wurden drei Koryphäen eingeladen: Cellist Wolfgang Emanuel Schmidt, Geiger Kolja Blacher und Pianist Lars Vogt. Auftakt der Spielzeit sind auch 2019/20 wieder die Cityring Konzerte auf dem Dortmunder Friedensplatz : in diesem Jahr mit der Operngala, der Musicalgala und zum ersten Mal einer Filmmusikgala, die sich ganz John Williams widmen wird.

Viel Aufmerksamkeit bekam Kay Voges für die Inszenierung von „Die Parallelwelt“. Das Stück wird auch in der Spielzeit 2019/2020 wieder in den Spielplan aufgenommen. Für Voges ist es jedoch die letzte Spielzeit als Intendant des Schauspiel Dortmund. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Birgit Hupfeld

Letzte Spielzeit unter Schauspiel-Intendant Kay Voges

Auch die zehnte und letzte Spielzeit unter Schauspiel-Intendant Kay Voges verspricht zahlreiche Überraschungen: Neben (Theater-)Klassikern der Moderne (wie z.B. Arthur Millers „Hexenjagd“) und der Schauspieler-Komödie „Das Reich der Tiere“ bietet das Schauspiel auch die Uraufführung von „Familien gegen Nazis“ oder das Punkrock-Musical „Die Kassierer“ und „Die Drei von der Punkstelle“. Und Intendant Kay Voges geht in „Play | Abriss“ einer Reise mit dem gesamten Ensemble auf die Suche nach dem, was war, was ist und was sein wird. Außerdem präsentiert der Ausnahme-Künstler Jonathan Meese sein neues Werk: „Lolita (R)evolution (Rufschädigendst) – Ihr Alle seid die Lolita Eurer Selbst!“.

Die letzten drei Monate der Spielzeit bestimmt „Showdown“, eine Schlussoffensive, die mit kleinen und großen Inszenierungen noch einmal alte Bekannte und neue Formate auf die Bretter des Dortmunder Schauspiels ruft.

KJT zeigt Helden am Rand der Gesellschaft 

Am Rand zu stehen und anders zu sein, macht Menschen zu Außenseitern, Spinnern und manchmal zu Verfolgten. Die Held*innen der neuen Spielzeit im Kinder- und Jugendtheater stehen alle am Rand, müssen ihre Wege suchen und verändern dabei sich und ihre Umwelt. Zum Beispiel im politisch aktuellen Monolog „Name: Sophie Scholl“, einer Geschichte um Mut, Heldentum, Aufrichtigkeit und Zivilcourage. Oder auch im diesjährigen Weihnachtsmärchen „Zwerg Nase“ nach dem bekannten Märchen von Wilhelm Hauff, neu geschrieben von KJT-Direktor Andreas Gruhn.

Im Februar feiert das prämierte Stück „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ Premiere. Es geht um die Frage, wie man sich dem Leben stellt, wenn alles scheinbar zusammenbricht. Zum Ende der Spielzeit folgt die zweite Kooperation mit der freien Theatergruppe „pulk fiktion“ für den performativen Spaziergang „H2Oh!“ Die Zuschauenden erkunden das Gelände der Kokerei und durchleben einen auditiven und performativen Klimawandel.

Der Vorverkauf für Einzelkarten für die neue Spielzeit beginnt am 2. Juli, für Abonnent*innen bereits am 25. Juni. Das Programm für die Spielzeit 2019/20 steht als pdf-Dokument zum Download zur Verfügung.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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