Ort der Bildung und Erholung: Botanischer Garten Rombergpark eröffnet neugestalteten Hortus Medicus

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Sport- und Freizeitdezernentin Birgit Zoerner eröffnete am Donnerstag, 17. September, mit tatkräftiger Unterstützung der Auszubildenden des Geschäftsbereichs Parkanlagen und Dr. Patrick Knopf, Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark, offiziell den Hortus Medicus im Botanischen Garten Rombergpark.

Der alte Heilkräutergarten im Botanischen Garten Rombergpark ist Geschichte. Der beliebte Gartenraum präsentiert sich ab sofort als Hortus Medicus – vollkommen überarbeitet, zeitgemäß und barrierefrei. Die Auszubildenden haben seit März die gesamte Anlage umgestaltet.

Umfassende Informationen

Vor Jahrzehnten angelegt, war das Gelände, das gegenüber der Heidemoorlandschaft zu finden ist, zuletzt etwas in die Jahre gekommen. Auf dem lehmigen, schweren Boden wuchsen viele Pflanzen nicht besonders gut, kränkelten oder starben sogar völlig ab. Die Wege waren für Gruppenführungen oder Rollstuhlfahrer*innen zu schmal. Auch optisch war die Anlage mit dem sie umgebenden Maschendrahtzaun überholungsbedürftig.

Jetzt erwarten die Besucher*innen erhöhte, aus Upcycling-Material gefertigte, Pflanzbeete sowie breite, barrierefreie Wege. Die aktualisierten Informationen zu den rund 350 verschiedenen Heilpflanzenarten präsentieren sich mit Piktogrammen auf orangenen und roten Schildern. Rot kennzeichnet Heilpflanzen wie zum Beispiel Eisenhut, Herbstzeitlose und Fingerhut, die – je nach Dosierung – eine erhöhte Giftigkeit aufweisen. Die Piktogramme geben Hinweise auf die Art der Nutzung und welche Pflanzenteile verwendet werden.

Konzept fußt auf vier Prinzipien

Der Hortus Medicus wurde auf der Basis von vier Prinzipien konzipiert, neben Barrierefreiheit und Upcycling spielten „Nachhaltigkeit und Wissensvermittlung eine wichtige Rolle“, wie Dr. Patrick Knopf erklärt: „Mit dem Konzept, das auch den seitlich am Garten gelegenen Lehrbienenstand mit einbezieht, entsprechen wir auch den Bedürfnissen des Bildungsforums Schule, Natur, Umwelt.“ Das Bildungsforum befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hortus Medicus, dort wird etwa Schulkindern Wissenswertes zum Obst- Gemüseanbau vermittelt.

Das Wissen über den Nutzen von Heil- und Nahrungspflanzen werde insgesamt stärker nachgefragt, findet Sport- und Freizeitdezernentin Birgit Zoerner: „Ich beobachte bei vielen Menschen, dass das Interesse daran, wie unsere Nahrung produziert wird und was man zu sich nimmt, steigt. In dieser Hinsicht ist der Rombergpark mit seinem Hortus Medicus eine tolle Besonderheit, denn man geht immer schlauer weg als man gekommen ist.“

Pflanze des Jahres

Ein neuer Bereich ist jeweils der Heilpflanze des Jahres gewidmet. In diesem Jahr widmet er sich der Wegwarte (Cichorium intybus) aus der Familie der Korbblütler. Die Wildform, deren getrocknete Wurzeln als Kaffee-Ersatz dienten, wird neben den gärtnerischen Züchtungen wie Chicorée, Radicchio und Endivie gezeigt. Informationen rund um die Pflanze und Rezepte runden das neue Angebot ab.

Auch der Name der Anlage hat sich verändert – der ehemalige Heilkräutergarten heißt jetzt Hortus Medicus. Zu früheren Zeiten wurde der Medizinalpflanzen-Garten am Kloster und an der Universität „hortus medicus“ genannt. Aus einigen dieser Gärtchen wurden Botanische Gärten.

Das bedeutet: vom Hortus Medicus zum Botanischen Garten. Das ist für die Stadt Dortmund der Anlass, ab sofort einen kleinen Teil des Botanischen Gartens Rombergpark als Hortus Medicus auszuweisen.

Gute Teamarbeit

Birgit Zoerner bedankte sich bei den neun Auszubildenden und Landschaftsgärtnermeister Benjamin Sziedat, der die Arbeiten der jungen Menschen zusammen mit zwei Praxisanleitern begleitete. Gerade aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie, die sich mit dem Beginn der Arbeiten überschnitten, sei sie besonders froh, dass der Garten in rund einem halben Jahr neu gestaltet werden konnte. Trotz Lockdown war die Stimmung im Team bestens, wie Auszubildender Thomas Lukmann erklärt: „Das Arbeiten unter Corona-Bedingungen war eine ganz neue Erfahrung, wir mussten stark improvisieren: ‚Wie hält man auf einer Baustelle, wo Hand in Hand gearbeitet wird, den Mindestabstand ein?‘ war beispielsweise eine der Fragen, die gelöst werden mussten. Aber wir haben als Team super funktioniert und waren bald ein Blickfang für Parkbesucher*innen.“ Einige Kinder, berichtet Lukmann amüsiert, die lange Zeit interessiert zuschauten, hätten den Eltern begeistert mitgeteilt: „Das will ich als Beruf machen!“

Dieser Garten soll der Orientierung der Besucher*innen dienen. Welche Heilpflanzen gibt es? Und wofür werden sie genutzt? Das Verweilen im Hortus Medicus lohnt sich. Der neue Gartenraum mit seinen Sitzgelegenheiten lädt zum Informieren, Beobachten und Entspannen ein.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Dortmund Agentur/ Torsten Tullius

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