Bürger*innen sollen bei Wallumgestaltung mitreden – Stadt Dortmund stellt vier Pläne in digitalem Dialog vor

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Die Stadt Dortmund möchte den Wallring umgestalten und mehr Platz für den Radverkehr schaffen. Vier Pläne stehen beim Bürger*innendialog am 28. Januar zur Debatte: eine Umweltspur, eine Einbahnstraßenregelung, mehr Rad- und weniger Autofahrspuren oder eine reine Taxi- und Busspur auf dem Königswall.

Die Stadt Dortmund startet den öffentlichen Dialog über die Umgestaltung des Wallrings. Der Kfz-Verkehr auf dem Dortmunder Wallring soll langfristig neu organisiert werden, um mehr Raum für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu gewinnen, die Aufenthaltsqualität zu steigern und die Innenstadt grüner zu gestalten. Im Bereich des Schwanen- und Ostwalls wird dazu mit dem Bau des Radwalls , den der Rat am 8. Oktober beschlossen hat, innerhalb der nächsten zwei Jahre das Angebot für den Rad- und Fußverkehr verbessert. Dieses kurzfristig zu schaffende Angebot wird bis zum vollständigen Umbau des gesamten Wallrings, der erst in einigen Jahren erfolgen kann, dringend benötigt.

Verkehrsuntersuchung nötig: Diskussion mit Bürger*innen

Für die Umgestaltung des gesamten Wallrings ist eine Verkehrsuntersuchung im Rahmen des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt der erste Schritt hin zu einem Umbau im Sinne der Verkehrswende und damit zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Verkehr. Ziel der Untersuchung ist, die Vor- und Nachteile durch Umverteilung der Verkehrsflächen zu Gunsten von Radverkehr, Fußverkehr, Aufenthalt und Begrünung zu ermitteln. Da mit einer Umgestaltung Flächen für den fließenden Kfz-Verkehr reduziert werden müssen, werden diese verkehrlichen Auswirkungen und damit verbundene Verlagerung auf das umliegende Verkehrsnetz untersucht.

Die vier Planfälle sowie Bewertungskriterien und erste Ergebnisse der Bewertung sollen mit dem begleitenden Arbeitskreis zum Masterplan Mobilität 2030 im Januar 2021 und in einer Dialogveranstaltung mit der Bürgerschaft voraussichtlich am 28. Januar 2021 diskutiert werden. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund:

  • Sind die vier Pläne ausreichend, oder welche weitere Varianten sollen untersucht werden?
  • Sind Pläne miteinander zu kombinieren?
  • Welche zusätzlichen Bewertungskriterien sollen herangezogen werden?

Die Ergebnisse des Bürger*innendialogs fließen in die weitere Untersuchung ein.

Vier Pläne stehen zur Diskussion

Diskussionsgrundlage sind die folgenden vier Pläne, die die beauftragte Ingenieurgesellschaft Brilon Bondzio Weiser in Abstimmung mit der Verwaltung entwickelt und deren Wirkungen auf den Verkehr untersucht hat.

Plan 1: Umweltspur

Im ersten Planfall wird eine Umweltspur (für Bus- und Radverkehr) auf dem Königswall und dem Burgwall zwischen Westentor und Bornstraße eingerichtet. Der äußere Fahrstreifen entfällt dadurch. Diese Variante orientiert sich am Bestand und greift nur gering in die Fahrspuren ein. Die Verlagerungen von Kfz-Verkehr auf das umliegende Straßennetz sind gering.

Plan 2: Einbahnstraße

Der Planfall zwei sieht eine Einbahnstraßenregelung gegen den Uhrzeigersinn auf dem Wallring vor: Die inneren Fahrspuren werden dann zukünftig für Fußgänger*innen und Radverkehr gewonnen. Einen Vorteil für den Verkehr bietet der Wegfall der Linksabbiegemöglichkeiten der auf den Wall zuführenden Straßen. Die Auswirkungen auf den Verkehr sind nicht nur auf dem Wallring, sondern im gesamten umliegenden Hauptstraßennetz erheblich.

Plan 3: Wegfall eines Kfz-Fahrstreifens pro Fahrtrichtung

Der Planfall drei schafft durch den Wegfall mindestens eines Fahrstreifens je Fahrtrichtung Platz für Fußgänger*innen und Radverkehr. Dabei handelt es sich ausschließlich um Radfahrstreifen, nicht um eine Umweltspur. Die Verkehrsverlagerung auf das umliegende Straßennetz ist verhältnismäßig moderat.

Plan 4: Unterbrechung des Kfz-Verkehrs vor dem Hauptbahnhof plus Umweltspuren

Bei Planfall vier steht eine Unterbrechung für den Kfz-Verkehr zwischen Bahnhofstraße und Freistuhl im Mittelpunkt. Dadurch wird ein neuer Platz vor dem Hauptbahnhof geschaffen – dort dürfen nur noch Busse und Taxen fahren. Außerdem sollen laut diesem Plan Umweltspuren in den zuführenden Wallabschnitten ab Westentor und Bornstraße eingerichtet werden.

Der Vorteil dieses Plans: Gewinn von Platz- und Verkehrsfläche zwischen Hauptbahnhof, Fußballmuseum und Bibliothek. Die Verlagerung des Kfz-Verkehrs betrifft vor allem die nördliche Ausweichroute Grüne Straße und Steinstraße.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Dortmund Agentur/ Roland Gorecki

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