Ehemals Corona-Infizierte als Plasma-Spender*innen gesucht – Klinikum will Antikörper nutzen

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Nicht nur die Symptome, sondern das Virus selbst bekämpfen: Ehemalige Covid-19-Patient*innen können ab sofort denen helfen, die mit schwerwiegenden Krankheitsverläufen auf der Intensivstation liegen. Mit nur einer Plasma-Spende kann bereits eine komplette Antikörper-Therapie ermöglicht werden.

Die Antikörper sollen die Immunsysteme der Patient*innen, die mit Infektion auf den Intensivstationen liegen, unterstützen. Schon im April hatte die BlutspendeDO einen ersten Aufruf dieser Art gestartet. Das Infektionsgeschehen war in Dortmund allerdings bis Oktober so gering, dass es weder viele Spender gab, noch viele Patient*innen, die das Produkt anschließend erhalten haben.

Daher bittet das Klinikum Dortmund darum, dass sich alle, die eine Corona-Infektion bereits überstanden haben, in der hauseigenen Blutspende (Alexanderstraße 6-10) melden. Voraussetzung: Die Spender*innen müssen seit über vier Wochen genesen sein.

Wenn Menschen eine schwere Virusinfektion überstehen, bildet ihr Immunsystem Antikörper, die für lange Zeit vor einer erneuten Infektion mit dem gleichen Virus schützen. „Die Antikörper befinden sich speziell im Plasma, also im flüssigen Teil des Blutes“, sagt Dr. Anna-Maria Zuliani, Oberärztin im Institut für Transfusionsmedizin des Klinikums Dortmund. „Eine einzelne Spende umfasst etwa 750 ml Plasma. Daraus lassen sich bereits drei Therapie-Einheiten gewinnen, die unsere Covid-19-Patienten dann als Transfusion an drei verschiedenen Tagen erhalten und die ihr Immunsystem darin unterstützen sollen, eine Resistenz aufzubauen.“

Erste Antikörper-Therapien haben bereits stattgefunden

Schon im April hatte die Blutspende des Klinikums einen ersten Aufruf dieser Art gestartet. So konnte bereits ein kleines Depot angelegt werden. „Das Infektionsgeschehen in Dortmund war allerdings bis vor Kurzem so gering, dass es nicht viele Spender*innen gab, die infrage kamen und auch nicht viele Patient*innen, die das Produkt anschließend erhalten haben. Jetzt ist die Situation eine andere“, so Dr. Zuliani. „Wir untersuchen natürlich vor der Freigabe das Plasma, wie wir es bei jeder anderen Spende auch tun, die bei uns getätigt wird. Zusätzlich suchen wir nach Antikörpern und machen einen Corona-Abstrich beim*bei derSpender*in. Diejenigen, die noch nicht genesen sind, kommen eventuell künftig als Spender*innen infrage.“

Aufwandsentschädigung für alle Spender*innen

Alle Plasma-Spender*innen erhalten in der Alexanderstraße 6-10 eine Aufwandsentschädigung über 20 Euro. Eine nachgewiesene, auskurierte Covid-19-Infektion ist natürlich Voraussetzung. Spendefähig sind zudem alle zwischen 18 und 60 Jahren (männliche Dauerspender bis zu 68 Jahre) ohne relevante Vorerkrankungen. Bei Frauen, die bereits schwanger waren (hierunter zählen auch Fehlgeburten) muss aus immunologischen Gründen eine zusätzliche Blutuntersuchung auf sogenannte HLA-/HNA-Antikörper durchgeführt werden.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Klinikum Dortmund

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