Neue HMKV-Ausstellung zeigt Medienkunst von Stefan Panhans und Andrea Winkler – mit zwei Premieren

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„The Pow(d)er of I Am Klick Klick Klick Klick and a very very bad bad musical!“ – so heißt die neue Ausstellung des Hartware MedienKunstVereins (HMKV) vom 15. Mai bis 5. September. Es geht um Selbstoptimierung, den Zwang zum ständigen Performen-Müssen, aber auch um Alltagsrassismus und SUVs: Es sind hochaktuelle Themen, die Stefan Panhans und Andrea Winkler in ihren Arbeiten verhandeln.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich u. a. auf die Rhetorik US-amerikanischer evangelikal-protestantischer Megachurches: ‚The Power of I Am‘ erinnert an Slogans, mit denen eine neoliberale Ideologie individueller Selbstoptimierung gepredigt wird – getarnt als christliche Lebenshilfe. Nach der Ausstellung Faţadă/Fassade, die sich mit Roma-Architektur befasste, zieht mit „The Pow(d)er of I Am“ wieder eine vielseitige Schau zur aktuellen Medienkunst in den HMKV ein: „In der Ausstellung von Stefan Panhans und Andrea Winkler gibt es wieder richtig ‚viel mit Medien‘ zu sehen!“, so HMKV-Direktorin Dr. Inke Arns.

Gezeigt werden sechs große Videoinstallationen, darunter die drei Neuproduktionen „Border Control“ (2021, Premiere), eine Arbeit über die Verteidigung der europäischen Außengrenzen als sportliche Trainingseinheit, „Defender“ (2021, Premiere), ein (Anti-) Musical, das sich mit SUVs beschäftigt, und „If You Tell Me When Your Birthday Is“ (2020), über die Kommunikation mit Künstlichen Intelligenzen. Daneben ist die Doku-Soap-artige Mini-Serie „HOSTEL“ (2018), „Freeroam À Rebours, Mod#I.1″ (2016), ein experimenteller Film über ‚Fehlerszenarien“ von Avataren, und „Noch ein Sportstück“ (2014), ein zeitgenössisches ‚Ballet Mechanique‘, zu sehen.

„Expanded Cinema“-Erlebnis

Kombiniert werden die Videoinstallationen mit einer ganzen Bandbreite an weiteren im Raum verteilten Medien und Objekten, die auch in den Videos eine Rolle spielen: Texte, Installationen, Skulpturen, aber auch alltäglich und doch fremd wirkende Gegenstände wie Gamingstühle, Crashpads oder Tattoos zum Überziehen. Die Videoinstallationen werden so zu einem „Expanded Cinema“-Erlebnis, das den*die Besucher*in förmlich ins Bild hineinzieht.

Über die Künstler*innen

Die schweizer Künstlerin Andrea Winkler und der deutsche Videokünstler Stefan Panhans arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen. Ihre umfassenden Koproduktionen aus Video- und räumlichen Installationen werden international in zahlreichen Ausstellungen und auf Film- und Medienkunstfestivals gezeigt.

Für den in Hattingen an der Ruhr geborenen Medienkünstler Stefan Panhans ist die Schau quasi ein Heimspiel, bei dem zwei hier entstandene Werke Premiere feiern: „Besonders freue ich mich darüber, dass viele der neuen Arbeiten, die in dieser Ausstellung Premiere feiern, in Dortmund entstanden sind“, so HMKV-Direktorin Dr. Inke Arns. „Das Video ‚If You Tell Me When Your Birthday Is‘ (Machinima Version) wurde im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund produziert und das Video ‚Defender‘ wurde in der Tiefgarage des Dortmunder RWE Tower im Rahmen des VISIT-Stipendiums der E.ON Stiftung gedreht. Und das schwarz-weiße Razzle Dazzle Muster auf den Wänden in der Ausstellung ist einmalig!“

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von Inke Arns, Martin Herbert und Tom McCarthy.

Ab Juni sind viele verschiedene Online-Veranstaltungen in Planung: Filmscreenings, Buchpräsentationen, Lesungen, Podcasts, Anti-Selbstoptimierungs-Workshops, Listening Sessions, Kuratorinnen-Führungen, etc.

Quelle :Stadt Dortmund

Bilder: Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Abbildung: Stefan Panhans/Andrea Winkler, Gestaltung: KoeperHerfurt

Abbildung: Stefan Panhans/Andrea Winkler, Foto: Can Rastovic

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