Rennfahrer im „Pampersbomber“ bietet Polizei Geld fürs „Auge zudrücken“…

0
426
Dortmunder Wall. (Foto Pol DO)
Facebookrss

Er könne in einem „Pampersbomber“ gar nicht rasen, erklärte der junge Mann den Polizeibeamten, das ginge gar nicht.  Dann meinte er, die Beamten könnten doch wohl mal ein Auge zudrücken. Vielleicht konnten sie ja auch ein bisschen Geld gebrauchen? Das bot er ihnen nämlich frei heraus an… und erhöhte sogar noch…

Dortmunder Polizeibeamte kontrollierten in der Nacht zu Samstag (6. Juli) einen sehr eigenartigen „Möchtegernrennfahrer“.

Der 25-jährige Bochumer stach ihnen um 0:50 Uhr an der Kreuzung Schwanenwall / Hamburger Straße. Er stoppte  seinen  BMW auf dem linken Fahrstreifen vor der roten Ampel. Kurz darauf nahm er durchs geöffnete Fenster Kontakt mit einem anderen BMW-Fahrer auf dem mittleren Fahrstreifen auf. Alles unter den Augen der Polizeibeamten, die die Szene aus dem Streifenwagen heraus vom rechten Fahrstreifen, als fünftes Auto an der roten Ampel,  beobachteten.

Bei Grün verharrten dann beide BMW auf ihrer Position, bis plötzlich der Wagen des Bochumers laut aufheulte und nach vorne schoss. Der andere BMW fuhr normal weiter.

Die Polizeibeamten entschlossen sich, den hinfortrasenden Bochumer zu kontrollieren, folgten ihm mit Blaulicht und Martinshorn. Beim Erblicken der Polizeibeamten ging der Bochumer sofort runter vom Gas, fuhr auf Anweisung artig zur Parallelfahrbahn am Burgwall und stoppte.

Den Verdacht, ein Rennen gefahren zu sein stritt der 25-Jährige vehement ab. Schließlich ginge das mit „so einem Pampersbomber“ (BMW Kombi) gar nicht.

Im weiteren Gesprächsverlauf verstrickte sich der junge Mann in Widersprüche. Er redete sich auf Deutsch gesagt um Kopf um Kragen, erzählte zum Beispiel, dass schließlich auch in anderen Ruhrgebietsstädten Rennen gefahren würden (ach, jetzt doch plötzlich „Rennen“…?) – und ob die Polizeibeamten nicht ein Auge zudrücken könnten?

Um weiterfahren zu dürfen, bot er den Beamten dann Geld. Als die Beamten den Führerschein des Mannes beschlagnahmen wollten, erhöhte er sein Angebot noch…

– das allerdings hatte keinen Einfluss auf die Maßnahmen der Polizei: Sie beschlagnahmten den Führerschein des Bochumers und zogen den Schlüssel des Leih-BMW ein. Zudem erklärten sie dem Mann, dass er bis zu einer richterlichen Entscheidung keine fahrerlaubnispflichtigen Fahrzeuge mehr fahren darf.

„Der Bochumer zeigte sich gelinde gesagt höchst unerfreut über die getroffenen Maßnahmen der Polizei“, kommentiert diese lakonisch. „Nach Abschluss der Kontrolle blieb ihm allerdings nichts anderes übrig, als seinen Weg zu Fuß fortzusetzen…“

Facebookrss