Große internationale Ausstellung: Dortmunder U zeigt zeitgenössische Kunst aus Ghana

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Das Dortmunder U plant die nächste große und internationale Ausstellung: Vom 11. Dezember 2021 bis 6. März 2022 soll im Anschluss an „Studio 54“ zeitgenössische Kunst aus Ghana auf die Wechselausstellungsfläche in der 6. Etage einziehen.

Die Verwaltungsspitze der Stadt Dortmund hat diese Empfehlung am Dienstag, 11. Mai, an die politischen Gremien weitergeleitet. Der Rat der Stadt wird in seiner Juni-Sitzung darüber beschließen.

Die Ausstellung mit dem Arbeitstitel „The Universal Museum?“ wird kuratiert von der ghanaischen Kunstwissenschaftlerin Nana Oforiatta Ayim und dem von ihr gegründeten ANO Institute of Arts and Knowledge. Sie entsteht in Kooperation mit dem Dortmunder U und dem Museum Ostwall. Die Mittel in Höhe von ca. 765.000 Euro stehen im Wirtschaftsplan der Kulturbetriebe zur Verfügung. „Die Ausstellung wird ab Winter bis zum nächsten Frühjahr zu erleben sein“, sagt Kulturdezernent Jörg Stüdemann.

Thema der Ausstellung ist die bereits seit der Renaissance bestehende Idee eines universellen oder enzyklopädischen Museums. Dieses Konzept beruhte in der Vergangenheit auf dem westlichen Blick auf andere Kulturen. In den vergangenen Jahren wurde dieser eurozentrische Blick zunehmend hinterfragt, und die westliche Perspektive wurde um eine globale erweitert. Nana Oforiatta Ayim greift diesen Diskurs auf und stellt mit ihrem Institut ANO den eigenen Blick am Beispiel Ghanas in den Fokus.

Debatte in Kunstwissenschaft

Die Schau im Dortmunder U greift eine hochaktuelle Debatte in der Kunstwissenschaft auf und ist die erste Ausstellung in Deutschland, die diesen Diskurs um Ghanas zeitgenössische Kunst und Kulturgeschichte präsentiert. „Es ist das erste Mal, dass die zeitgenössische ghanaische Kunst mit eigenem Programm in Deutschland vertreten sein wird, auch in Europa das erste Mal in der Dimension“, unterstreicht Stüdemann.

Gezeigt werden soll zeitgenössische Kunst international renommierter Künstler*innen gemeinsam mit anthropologischen und archäologischen Artefakten sowie Forschungsmaterial von ANO.

Die Ausstellungsarchitektur wird der renommierte und weltweit agierende ghanaische Architekt DK Osseo-Asare entwickeln, der sich mit neuen Ansätzen für die Gestaltung und Bereitstellung von Architektur in ressourcenbeschränkten Umgebungen beschäftigt. Für die Ausstellung hat er eine modulare Open-Source-Architektur aus Bambus und Stahl kreiert, die die verschiedenen Kapitel der Präsentation gliedert. Begleitend ist ein Veranstaltungsprogramm gemeinsam mit ANO, dem Dortmunder U und mit Träger*innen des interkulturellen Austausches aus Dortmund geplant.

Mehr über Nana Oforiatta Ayim

Nana Oforiatta Ayim ist Kunsthistorikerin, Filmemacherin und Schriftstellerin – „eine spannende Persönlichkeit“, würdigt sie Kulturdezernent Stüdemann. Im Jahr 2019 kuratierte sie den international gefeierten ghanaischen Pavillon auf der 58. Biennale in Venedig, der wichtigsten Kunstausstellung der Welt. Die als „Ghana Freedom“ betitelte Präsentation zeigte die Bandbreite der zeitgenössischen Kunst Ghanas und war der erste Pavillon des Landes in der Geschichte der Biennale. Oforiatta Ayim wurde vom Kunstmagazin Apollo in die Liste der 40 wichtigsten Personen des Kunstbetriebs unter 40 aufgenommen und ist zurzeit eine der gefragtesten afrikanischen Kunstwissenschaftler*innen. Das von ihr gegründete ANO Institute of Arts and Knowledge ist eine ghanaische Forschungsstiftung und Plattform für Ausstellungen, Veranstaltungen und Kooperationen mit Sitz in Accra.

Quelle :Stadt Dortmund

Bild: Dortmund Agentur/Roland Gorecki

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