Angriffe und Festnahmen bei Revierderby – mehr als 1.500 Beamte, Fantrennung funktioniert weitgehend

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Symbolbild. (tn)
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Ein denkwürdiges Derby – jedenfalls auf dem Platz! Nach einer gloriosen ersten Halbzeit führte die Dortmunder Borussia mit 4:0. Uneinholbar, dachten viele. Doch der FC Schalke startete eine Aufholjagd, die – das muss man wohl anerkennen – sich sehen lassen konnte und dominierte den zweiten Teil des Spiels. Mit 4:4 gingen die Erzrivalen vom Platz. Von diesem Derby wird man noch in Jahrzehnten sprechen…

Mehr als 1500 Beamte aus ganz Nordrhein-Westfalen sorgten für Sicherheit rund um Stadion, Innenstadt und Weihnachtsmarkt. Wie Polizeisprecher Gunnar Wortmann von der Dortmunder Polizei in seinem Bericht festhält, funktionierte das Konzept, welches beide Fan-Gruppen voneinander trennen sollte, weitesgehend.

Über 650 Schalke-Fans, die das Anreisekonzept umgangen hatten, setzten die Beamten in der Kuithanstraße/Metzerstraße fest. Augenzeugen berichteten von etwa 50 Fahrzeugen, die die „Problemfans“ dort abgesetzt hatten. Gebissschutz, Sturmhauben und Quarzhandschuhe – sog. Passivbewaffnung – hatten sie dabei. Die Polizei eskortierte die Problemfans zurück zum Bahnhof und setzte sie dort in einen Zug nach Gelsenkirchen. Über 50 weitere Gelsenkirchener Problemfans nahm die Polizei auf der Rheinischen Straße fest. Auch hier stellten die Einsatzkräfte Passivbewaffnung sicher. Vier Personen kamen in Gewahrsam, der Rest erhielt Platzverweise.

Ein Massenauflauf von gut 1.000 BVB-Fans lief gegen 13:05 Uhr auf der Hohen Straße in Richtung Stadion und verursachte massive Verkehrsbeeinträchtigungen durch Rauchtöpfe, Pyrotechnik und Glasbruch. Den Versuch einiger BVB-Anhänger, an der Kreuzstraße die Polizeikräfte zu durchbrechen, wohl um zur Kuithanstraße zu kommen, verhinderten die Beamten.

Beim Anpfiff zündeten Südtribünenbesucher mehrere Rauchtöpfe, wodurch es einen Verletzten gab. Einen Platzsturm nach dem Spiel konnten die Einsatzkräfte und Ordner verhindern, auch hier gab es einen Verletzten. In der Abmarschphase griffen etwa 20 Fans der Ultragruppierung auf dem Wirtschaftsweg/Strobelallee Schalker Fans an, die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray dagegen vor, ermittelt wird wegen Landfriedensbruchs. Weitere Unverbesserliche griffen einen Schalker Fan an, der dabei verletzt wurde.

Am Dortmunder Hauptbahnhof kamen nach Bericht der Bundespolizei erstmals mobile Trennwände zum Einsatz. Diese verhinderten Provokationen der beiden Fanlager.

Schalker Fans zündeten mehrfach Pyrotechnik im Zug, im Hauptbahnhof bewarfen die Chaoten Bundespolizisten und Dortmund-Fans mit Dosen, sie trafen damit einen Beamten am Helm, ein weiterer erhielt einen Tritt in den Unterleib. Es gab einige Festnahmen. Die Bundespolizei ermittelt in mehreren Fällen wegen Beleidigung, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetzt und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

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