Rund 800 Athleten schwitzen beim PSD-Bank-Triathlon Dortmund am Phoenix See

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Start des Triathlons im Hörder Hafenbecken Bild: Verein
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Vor allem auf der Laufstrecke am südlichen Seeufer herrschten extreme Temperaturen. Dank zusätzlicher Wasserstellen konnten die Athleten auf der knapp 2,5 km langen Laufrunde gleich an drei Stellen mit Wasser versorgen und den Körper abkühlen. „Die Hitze war für die Läufer brutal!“

Auch zur Auftaktdisziplin, dem Schwimmen mussten die Athleten schnell reagieren. Üblicherweise schwimmen die Triathleten im Freiwasser mit einem Kälteschutzanzug, der den positiven Nebeneffekt hat, zusätzlichen Auftrieb zu erzeugen. Anders am vergangenen Sonntag, 30. Juni. Bereits am frühen Morgen zeigte das Thermometer über 26 Grad Wassertemperatur an. „Es fühlte sich wärmer als das Wasser in den Hallenbädern an““, kommentierten dann auch einige der Athleten das Schwimmen im Phoenix See. Anschließend ging es dann zur zweiten Disziplin auf die Radstrecke vom See zum Phoenix-West-Gelände und über die Elias-Trasse wieder zurück.

Die Dortmunder Athleten präsentierten sich dabei in beeindruckender Form. Über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen) siegte der für die Tri-Geckos Dortmund startende Marius Lindemann, vor dem ehemaligen Gecko und SG-Dortmund-Schwimmer Daniel Knoepke (jetzt TV Buschhütten) und Arne Müller von den Viermärkern Dortmund. Der ehemalige Triathlon-Profi Andreas Niedrig (Tri-Geckos Dortmund) staunte dabei nicht schlecht: „Klasse, dass so viele junge Athleten nachrücken – angesichts der top Leistungen der jungen Athleten bin ich mit Platz 5 sehr zufrieden.“ Bei den Frauen siegten mit Vanessa Rösler und Petra Weihl (SG-Dortmund) ebenfalls zwei Dortmunderinnen. Hanna Oelkers durfte sich in ihrer noch jungen Triathlonkarriere über Platz 3 freuen.

Dortmunder Stadtmeisterschaft

Im Rahmen der Olympischen Distanz wurde gleichzeitig die Dortmunder Stadtmeisterschaft ausgetragen. Marius Lindemann und Vanessa Rösler nahmen dabei die Pokale der Dortmunder Meister im Jahre 2019 in Empfang. Bei den Frauen folgen auf Platz 2 Petra Weihl und auf Platz 3 Regina Tank. Arne Müller und Max Zbonca konnten bei den Herren Platz 2 und 3 feiern.

Auf der Sprint-Distanz siegten Andrea Schmitz und Christian Dinraths (Tri-Geckos Dortmund). Franka Herbst von der Viermärkern Dortmund erreichte als Juniorin einen sicheren zweiten Platz.

Beeindruckend war das Teilnehmerfeld der Staffeln. Mit über 130 Staffeln vermeldeten die Tri-Geckos als Veranstalter des Ausdauerevents einen absoluten Teilnehmerrekord. Am schnellsten absolvierten dabei Markus Reinhard (SG-Dortmund), Christian Passenheim (Rad) und Kerstin Haarmann den Staffel-Sprint auf dem ehemaligen Stahlwerks-Gelände.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und Schirmherr des Triathlons, Ullrich Sierau, war bei der zweiten Austragung am Phoenix See begeistert. „Der See ist ein Musterbeispiel für den exzellenten Strukturwandel in der Region. Früher wurde hier Stahl gekocht, heute sind bereits mehrere Tausend neue Jobs rund um den See entstanden. Triathlon verbindet Menschen und steht als relativ neue Sportart ebenfalls für den Wandel. Das zeigt, der im jährlich wechselnden Veranstaltungsort von Fredenbaumpark und Phoenix See stattfindende Triathlon und Dortmund, das passt zusammen.“

Gelungenes Sportfest

Außer den „üblichen“ kleineren Blessuren durch Radstürze und einem kleineren Zwischenfall mit einem Fahrzeug in der Sperrzone durften mit den Athleten rund 5.000 Besucher des Triathlons ein gelungenes Sportfest in Hörde feiern. „Wir sind froh, dass alle Athleten gesund von der Laufstrecke ins Ziel gekommen sind. Vielen Dank an die vielen Helfer, die DLRG und Stadt Dortmund für die phantastische Unterstützung“, fasste Martin Gähner, 1. Vorsitzender der Tri-Geckos ein für die Geckos sehr langes und intensives Wochenende zusammen.

Sieger des Olympischen Triathlons (v.l.n.r. Daniel Knoepke, Marius Lindemann, Arne Müller)

Sieger des Olympischen Triathlons (v.l.n.r. Daniel Knoepke, Marius Lindemann, Arne Müller)
Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Verein

Zusatzinformation zur Nutzung des Phoenix Sees

Aufgrund des Breitensport-Charakters des Triathlons ist eine Ausnahme vom in der Satzung des Sees festgelegten Badeverbot gerechtfertigt. Dieses Verbot dient grundsätzlich u.a. der Erhaltung der Wasserqualität und der Vermeidung von weiterem Auto- und Parkverkehr.

Die Prüfung der Verwaltung mit Blick auf den Schwimmwettkampf hat schon bei der Vorbereitung der Premiere dieser Veranstaltung am Phoenix See im Jahr 2017 zu einem positiven Ergebnis geführt. Zuständig für die Erteilung der Ausnahmegenehmigung ist der Eigenbetrieb Stadtentwässerung. Aus Sicht des Umweltamtes als zu beteiligende Untere Wasserbehörde lagen und liegen zwingende wasserwirtschaftliche oder ökologische Gründe, die gegen eine Durchführung des Wettbewerbs im See sprechen, nicht vor.

Die Seesatzung schließt das Baden derzeit auch deshalb mit Blick auf die Wasserqualität aus, weil über einen längeren Zeitraum Schwimmer an vielen, auch unbefestigten Stellen den See nutzen würden. Davon wären auch die ökologisch empfindlichen Bereiche des Sees betroffen. Erhöhter Parkdruck und eine Vermüllung der Uferbereiche wären absehbare Folgen.

In der vorliegenden Ausnahme von der Seesatzung geht es um ein zeitlich befristetes, kontrolliertes Schwimmen. Es geht um einen sportlichen Wettkampf – auf rund 1,5 bis zwei Stunden begrenzt – im westlichen, urbanen und befestigten Bereich, ausgehend vom Hafenbecken. Eine Baggersee-Atmosphäre mit einem unkontrollierten Zugang zum See an seinen nicht befestigten Rändern und entsprechenden Auswirkungen auf das ökologische System des Sees ist nach wie vor nicht gewünscht. Der Triathlon hingegen wird die Wasserqualität am Phoenix See nicht nachhaltig beeinträchtigen.

Die Ausnahmegenehmigung für ein Sportereignis wie den Triathlon ist keine Dortmunder Besonderheit: Auch in der Hamburger Binnenalster findet trotz eines generellen Bade-/Schwimm-Verbots der Schwimmwettkampf eines Triathlons statt. In Bonn wird der Rhein für eine vier Kilometer lange Schwimmstrecke genutzt, inklusive zeitlich befristeter Sperrung als Bundesschifffahrtsstraße.

Quelle: Stadt Dortmund

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