Mehr Radfahrten und E-Bikes: Ergebnisse der Mobilitätsbefragung liegen vor

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10,1 Prozent aller Wege legen die Dortmunder*innen mit dem Fahrrad zurück. Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Roland Gorecki
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Die Anstrengungen der Stadt Dortmund, den Radverkehr zu fördern, zeigen erste Wirkungen: 10,1 Prozent aller Wege legen die Dortmunder*innen mit dem Fahrrad zurück. Das ist ein Ergebnis der Mobilitätsbefragung 2019 der Stadt Dortmund.

Damit konnte der Radverkehrsanteil gegenüber 2013 von 6,4 Prozent deutlich gesteigert werden. Der Anteil der Haushalte, die über mindestens ein E-Bike verfügen, ist mit 13 Prozent mehr als doppelt so hoch als im Bundesdurchschnitt – laut Befragung Mobilität in Deutschland von 2017 verfügen bundesweit 6,1 Prozent der Haushalte über ein E-Bike.

10.313 Antworten auf Mobilitätsbefragung

An der Dortmunder Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten 2019 haben sich 10.313 Befragte aus 4.888 Dortmunder Haushalten beteiligt und schriftlich per Post, telefonisch oder online ihre Antworten auf einen detaillierten Fragebogen zum Verkehrsverhalten übermittelt. Damit wurde eine sehr hohe Rücklaufquote von 13 Prozent der 37.600 angeschriebenen Haushalte erreicht. Die so erhobenen Daten dienen u. a. als Grundlage für die städtische Verkehrsplanung. Deshalb bedankt sich die Fachverwaltung für die große Auskunftsbereitschaft bei den Bürger*innen.

Da vor allem bei schriftlich ausgefüllten und per Post verschickten Fragebögen häufig nicht alle Wege eines Tages angegeben wurden, haben sich teilweise Unschärfen der Daten ergeben, da vor allem kurze Fußwege nicht angegeben wurden. Außerdem sind bei den ausgefüllten Fragebögen Kinder unter zehn Jahren, Frauen über 75 Jahren sowie Bewohner*innen des Stadtbezirks Innenstadt-Nord unterrepräsentiert – Gruppen, die erfahrungsgemäß eher zu Fuß unterwegs sind. Nach Bereinigung fehlerhaft ausgefüllter Fragebögen und rechnerischer Ermittlung und Ergänzung nicht dokumentierter Wege ergibt sich folgender Modal Split:

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund

Die zurückgelegten Wege der Dortmunder*innen verteilen sich auf Grundlage der Mobilitätsbefragung 2019 auf 48,7 Prozent Autofahrten, 21,7 Prozent Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 19,2 Prozent Fußwege und 10,1 Prozent Fahrradfahrten.

Damit konnten Steigerungen des Radverkehrs gegenüber 2013 von 6,4 Prozent auf 10,1 Prozent erreicht werden sowie des ÖPNV-Anteils von 20,1 Prozent (2013) auf 21,7 Prozent. Das Ziel, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zugunsten des Umweltverbundes zu reduzieren, wurde noch nicht erreicht: der Anteil der Autofahrten hat sich auf 48,7 Prozent leicht erhöht.

Überdurchschnittlich hoher Anteil an E-Bikes

Der überdurchschnittlich hohe Anteil von 13 Prozent Haushalten mit mindestens einem E-Bike gegenüber bundesweit 6,1 Prozent Haushalten, die über ein E-Bike verfügen, stimmt aber zuversichtlich, dass sich der Radverkehrsanteil weiter erhöhen wird.

Außerdem verfügen die Dortmunder Haushalte im Durchschnitt über 1,4 Fahrräder. 73 Prozent der Haushalte haben mindestens ein Fahrrad. Damit hat sich die Zahl der Haushalte ohne Fahrrad von 37 Prozent (2013) auf 27 Prozent deutlich verringert.

Mindestens ein Elektro-Auto besitzen 1,1 Prozent der befragten Haushalte. Hierbei handelt es sich seltener um das einzige vorhandene Auto als um ein Zweit- oder Drittauto. Differenziert nach Stadtbezirken variiert die Pkw-Ausstattung mit Ausnahme der Innenstadtbezirke kaum. Einzig in der Innenstadt-Nord ist der Anteil mit 0,6 Pkw pro Haushalt und über 50 Prozent der Haushalte ohne Pkw auffallend niedrig.

Bedingungen für Radfahrer in den Fokus gerückt

Die Bedingungen für den Radverkehr in Dortmund werden im Durchschnitt mit der Schulnote 4,0 bewertet. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Stadtbezirken gering, die Werte schwanken zwischen 3,8 und 4,2. 2013 lag die Bewertung im Mittel noch bei 3,2. Hintergrund für die subjektiv als schlechter bewerteten Radfahrbedingungen ist u. a. die öffentliche Wahrnehmung, Diskussion und Anspruchshaltung. In den letzten Jahren ist das Radfahren sehr viel stärker in den öffentlichen Fokus gerückt, wird kritischer diskutiert, und die Ansprüche sind deutlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Bewertung der Radfahrbedingungen trotz zahlreicher Aktivitäten zugunsten des Radverkehrs in den letzten Jahren zu erklären.

Gute Erreichbarkeit von Bushaltestellen

Die Erreichbarkeit von Bushaltestellen ist nach Einschätzung der Befragten in allen Stadtbezirken gut. Im Durchschnitt für ganz Dortmund ist innerhalb von fünf Minuten Fußweg eine Bushaltestelle erreichbar. Zwischen den Stadtbezirken schwankt dieser Wert nur leicht zwischen vier und sechs Minuten.

Größere Unterschiede gibt es bei der Erreichbarkeit von U-/Stadtbahn- und S-Bahn-Haltestellen. U-/Stadtbahn-Haltestellen sind in den Innenstadtbezirken und in Eving laut Aussage der Befragten in unter zehn Minuten am schnellsten erreichbar, in den meisten äußeren Stadtbezirken dauern die Fußwege zu den Stadtbahnhaltestellen mit mindestens einer Viertelstunde deutlich länger. S-Bahn-Haltestellen sind zwischen zehn und 26 Minuten, im gesamtstädtischen Durchschnitt in einer guten Viertelstunde erreichbar.

Die Ergebnisse der Mobilitätsbefragung fließen in die städtische Verkehrsplanung ein. Um die Entwicklung des Radverkehrs kurzfristiger zu belegen, empfiehlt die Fachverwaltung die Einrichtung zusätzlicher Dauerzählstellen.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.

Quelle: Stadt Dortmund

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