„nordwärts“ stellte sich Kritik – Sechs Projekte mit Siegel ausgezeichnet

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Insgesamt 234 Projekte sind im Rahmen von "nordwärts" an den Start gegangen, elf Projekte konnten bereits mit "nordwärts prämiert" ausgezeichnet werden. Sechs weitere Projekte sind nun dazugekommen Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Wie funktioniert eigentlich „nordwärts“ und warum ist „nordwärts“ ein europäisch ausgezeichnetes Projekt? Diesen und weiteren Fragen stellte sich das Projekt beim Akteurscafé im Dortmunder U am Dienstag, 17. Juli. Außerdem zeichnete „nordwärts“ sechs herausragende Projekte mit dem Siegel „nordwärts prämiert“ aus.

Gemeinsam mit über 90 Partnern, Befürwortern und Kritikern wurde beim Akteurscafé diskutiert, ob „nordwärts“ in die richtige Richtung geht und an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss.

Sechs Projekte mit „nordwärts prämiert“ ausgezeichnet

Zu Beginn der Veranstaltung überreichten Michaela Bonan, Leiterin des Projektes „nordwärts“, und Ubbo de Boer, Vorsitzender des „nordwärts“-Kuratoriumsvorstandes, die Auszeichnung „nordwärts prämiert“. „Mit der Prämierung möchten wir die von den Projektakteuren geleistete Arbeit anerkennen und würdigen“, erklärte Bonan. „Und natürlich möchten wir auch ‚Danke‘ sagen, denn die Beteiligung der Menschen vor Ort ist das Herzstück von „nordwärts“, ohne sie könnten wir nicht funktionieren“.

Insgesamt 234 Projekte sind im Rahmen von „nordwärts“ bereits an den Start gegangen, elf Projekte konnten bereits mit „nordwärts prämiert“ ausgezeichnet werden. „Und nun kommen weitere sechs umgesetzte Projekte hinzu“, freute sich de Boer.

Mit Projekten aus Bövinghausen, Dorstfeld, Eving, Huckarde, Mengede und der Nordstadt war fast das gesamte „nordwärts“-Gebiet vertreten.

„nordwärts“ stellt sich

„Nach drei Jahren „nordwärts“ wollen wir uns gerne mit ernsthafter Kritik auseinandersetzen und uns weder in Lobhudeleien noch in Meckerei verzetteln“, so eröffnete Bonan den Aktionsteil der Veranstaltung. „Wir wollen uns weiterentwickeln und die nächsten Jahre auch auf Basis Ihrer Ideen planen.“

Und es gab viele konstruktive Anregungen in vier Themenecken: Zeithorizonte und –planungen von Einzelprojekten würden der Zivilgesellschaft helfen, die Wege der Verwaltung zu begreifen. Die Verwaltung selbst müsse sich breiter aufstellen und bei der Umsetzung von Projekten weniger hierarchisch arbeiten. An die Politik wurde der Appell gerichtet: Mitarbeiten statt meckern….

Einigkeit herrschte darüber, dass dieses „Mitarbeiten“, die Beteiligung als Basis von „nordwärts“, kein Selbstläufer ist. Dazu müsse immer wieder neu motiviert werden. Für den Fall, dass ein Jahrzehnt Projektlaufzeit dazu nicht ausreicht, empfahl Dialoggestalter Frank Claus in einem Abschluss-Statement zum Ende der Projektlaufzeit die Gründung einer „nordwärts“-Stiftung.

Im Dortmunder U überreichte Michaela Bonan, Leiterin des Projektes „nordwärts“ (am Pult), die Auszeichnung „nordwärts prämiert“.
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorki

Die prämierten Projekte:

vhs.Zentrum Nord – Neuer Lern- und Bildungsstandort im Dortmunder Norden:

Mit der Eröffnung des neuen vhs.Zentrum Nord (Projektnr. 224) auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Minister Stein in Dortmund-Eving werden passgenaue und bedarfsgerechte Bildungsangebote vorgehalten, die einer nachhaltigen Integration in das gesellschaftliche und kulturelle Leben dienen. „Unser Anliegen ist es, in einer Flächenstadt wie Dortmund überall präsent zu sein“ erklärte Dr. Roderich Grimm, kommissarischer Direktor und Abteilungsleiter (Abteilung 2) der Volkshochschule Dortmund, den Hintergrund des Projektes. Dabei spezialisiert sich der Standort in Eving auf eine qualifizierte Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund.

Generationenübergreifendes Wohnen in Bövinghausen (Vahrenort/Brache):

Ziel des Projektes „Generationenübergreifendes Wohnen in Bövinghausen“ (Projektnr. 442) ist es zum einen, bezahlbaren und generationenfreundlichen Wohnraum zu schaffen und ein gutes Zusammenleben mehrerer Generationen zu ermöglichen. 24 geförderte Mieteinfamilienhäuser für Familien mit drei bis vier Kindern und zwölf Mietwohnungen für Menschen der Generation 60 plus wurden errichtet. Die Grün- und Freiflächen bieten dabei Räume für den Austausch zwischen den Generationen. Durch den Einsatz von Brennwerttechnik in Kombination mit Solaranlagen wird zum anderen die Energieeffizienz verbessert und damit ein „in die Jahre gekommenes Wohnquartier“ revitalisiert. „Mit diesem Konzept sind wir sehr erfolgreich und wir freuen uns, dass bisher niemand wieder ausgezogen ist“, so Erwin Pfänder und Wolfgang Behr von der Projektteam Gesellschaft für Grundstücksentwicklung mbH.

Deutsch-Internationales Wirtschaftszentrum Nordstadt und Festigungsberatung für von Migrantinnen gegründete Unternehmen in der Nordstadt:

Rund jedes vierte Unternehmen in Dortmund wird von Menschen mit Migrationshintergrund geführt, in der Nordstadt sind es sogar rund 60 Prozent. Das Deutsch-Internationale Wirtschaftszentrum Nordstadt (Projektnr. 540) bietet Netzwerk- und Informationsveranstaltungen, führt Workshops und Qualifizierungsangebote durch und unterstützt die Unternehmen z. B. dabei, Handlungspläne aufzustellen und diese umzusetzen. Ähnliches gilt für die Festigungsberatung (Projektnr. 541). In der Nordstadt gibt es etwa 800 Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund, die mit Coachings, Stärken-Schwächen-Analysen und Festlegungs- und Potenzialberatungen unterstützt werden. „Ziel ist es, wirtschaftlich robuster zu werden“, so Hubert Nagusch vom Nordstadt-Büro.

Brücken in Ausbildung – Ausbildungspakt Westerfilde:

Die Schule abschließen und direkt eine Ausbildung anfangen? Diese Möglichkeit bietet das Projekt „Brücken in Ausbildung“ (Projektnr. 701) den Schülerinnen und Schülern der Reinoldi-Sekundarschule in Westerfilde. Hierfür kooperiert die Schule mit örtlichen Betrieben und baut so ein Netzwerk an Ausbildungsplätzen auf. Die Schüler/-innen schließen ab der neunten Klasse einen Ausbildungspakt mit verschiedenen Anforderungen ab, so sind z. B. 150 Stunden soziales Engagement zu leisten. Sind alle Anforderung erfüllt, unterstützen die Betriebe aktiv bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Energetische Modernisierung:

Insgesamt 2.100 Wohneinheiten im Wohnbestand der Vonovia SE wurden im Rahmen des Projektes „Energetische Modernisierung“ (Projektnr. 749) energetisch modernisiert und aufgewertet. „Wir haben im gesamten Stadtgebiet 20.000 Wohnungen im Bestand. Durch Modernisierungen konnten wir bisher rund 18.000 Tonnen CO² einsparen“, so Vonovia-Regionalleiter Ralf Peterhülseweh. „Davon mehr als die Hälfte in der „nordwärts“-Gebietskulisse“.

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Quelle: Stadt Dortmund

 

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