Orang-Utan Walter feiert seinen 30. Geburtstag

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Walter näherte sich seinen Geschenken zunächst zögerlich. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Elena Hesterkamp 
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Er ist eine der bekanntesten Tierpersönlichkeiten im Zoo Dortmund: Orang-Utan-Mann Walter hat am Dienstag, 23. April, seinen 30. Geburtstag gefeiert. Im Beisein der Besucher und der Tierpfleger bekam Walter besondere Geburtstagsgeschenke.

Im Zoo Dortmund leben insgesamt fünf Orang-Utans. Walter ist das älteste Männchen der Gruppe. Besucher haben ihn schnell erkannt: ein massiger Körper, ein dunkles rundes Gesicht und besonders langes rostrotes Fell. Neben den beiden Weibchen Toba und Djamuna und dem noch kleineren Orang-Utan-Jungen Yenko sticht Walter direkt hervor. Wenn er sich im Regenwaldhaus aufhält, kommt er häufig nah an die Scheibe oder das Gitter des Geheges und schiebt Gegenstände oder Futterreste durch die Schlitze. Mit seinem prägnanten Äußeren gehört Walter zu den bekanntesten Tierpersönlichkeiten des Dortmunder Zoos – und das bereits seit seinem 17. Lebensjahr. Denn im Zoo Dortmund lebt er seit 2006.

Geschenke zum runden Geburtstag

Zu seinem runden Geburtstag am Mittwoch, 24. April, legten sich die Zoo-Mitarbeiter richtig ins Zeug. Zur Feier des Tages hingen sie in der Außenanlage ein großes Banner auf und brachten ihm gleich zwei Geschenke: eine große Kiste, in der Leckereien versteckt waren und eine vierstöckige bunte Torte aus gefrorenem Saft und Obst. Das Geburtstagskind erkundete seine Geschenke zunächst zaghaft, doch schließlich machte sich Walter über die Eistorte her. Für sich allein hatte er sie jedoch nur einige Minuten, denn Djamuna kam schnell hinzu und wollte auch etwas abhaben. Walter teilte aber gerne.

Djamuna (l.) „half“ Walter beim Essen seiner Geburtstagstorte. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Elena Hesterkamp

Walter und Toba: eine Liebesgeschichte

Walter kam am 24. April 1989 im Zoo in Frankfurt am Main zur Welt. Im Alter von vier Jahren zog er jedoch zunächst in den Zoo Leipzig um, wo er nach einem Jahr seine spätere Partnerin Toba kennenlernte. Toba ist fünf Jahre jünger als Walter. In Leipzig waren sie zusammen mit weiteren Artgenossen Teil von Forschungen des Zoos und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Ihr Verhalten und ihre kognitiven Fähigkeiten wurden zum Beispiel bei Intelligenztests studiert. 1997, mit acht Jahren, wurde Walter zum ersten Mal Vater, 2003 zum zweiten Mal. Mutter seiner ersten Töchter war jedoch nicht Toba, sondern ein anderes Weibchen.

Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) zog Walter 2001, mit zwölf Jahren, in einen Zoo nach Schweden. Dort wollte er jedoch keine Nahrung zu sich nehmen und so wurde er zurück nach Leipzig gebracht. Dort hatte er offensichtlich schon ein Auge auf Toba geworfen und so kam 2004 Walters dritte Tochter Tao zur Welt. Die Vaterschaft kam überraschend, da Walter nicht das dominante Männchen in der Leipziger Gruppe war. Doch Toba und er hatten wohl schon starke Bande miteinander geknüpft.

Vierfacher Opa und Fußball-Orakel

Als 2004 das Regenwaldhaus „Rumah hutan“ im Zoo Dortmund eröffnet wurde, vermied man, den Fehler von 2001 zu wiederholen. So zog die kleine Menschenaffen-Familie Walter, Toba und Tao am 2. Februar 2006 schließlich gemeinsam in den Zoo Dortmund. Drei Jahre später bekam das Paar erneut Nachwuchs. Tao und Eirina leben inzwischen in anderen Zoos. Walters Töchter haben schon eigene Kinder – er ist bereits vierfacher Opa. Berühmtheit erlangte Walter über die lokalen Medien, als er 2006 als Fußball-Orakel auftrat. Eine Zeit lang tippte er Spiele des BVB, indem er sich zwischen einem schwarz-gelben Schal und dem Schal der gegnerischen Mannschaft entscheiden musste.

Tierpfleger Eddy Laudert kümmert sich seit Walters Ankunft im Zoo Dortmund um den Orang-Utan. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Elena Hesterkamp

„Jeder Tag mit Walter ist super“

Seit ihren ersten Tagen im Dortmunder Zoo kümmert sich Tierpfleger Eddy Laudert um Walter, Toba und die anderen Orang-Utans. Auch für ihn war Walters Geburtstag ein besonderer Tag – ist Walter doch einer seiner Lieblinge. Laudert erinnert sich zurück: „Als Walter nach Dortmund kam, war er ein ganz schmaler Kerl mit dunklem Gesicht. Er hat sich in den Jahren so stark verändert.“ Auf die Frage, an welchen Moment mit Walter er besonders gern zurückdenkt antwortet er: „Jeder Tag mit Walter ist super. Er ist souverän, sensibel und freundlich und den Tierpflegern gegenüber nie aggressiv. Mit ihm kann man gut zusammenarbeiten.“ Wenn der Zoo Glück hat und Walter sich nicht in einem anderen Zoo fortpflanzen soll, kann er Dortmund noch lange erhalten bleiben. Der älteste Orang-Utan der Welt wurde 64 Jahre alt.

Derzeit bewohnt Walter meist zusammen mit Djamuna die lange Seite im Regenwaldhaus, während Suma, Toba und Yenko in zwei Gehegen auf der anderen Seite des Hauses untergebracht sind. „Gelegentlich lassen wir auch Toba und Walter zusammen. Dann bleibt Yenko bei Suma“, erklärt Laudert.

 

Quelle: Stadt Dortmund

 

 

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