Rennfahrer jetzt ohne Autos – unbelehrbare Wallraser im Visier der Polizei

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Symbolbild Raser / Bild: Polizei Dortmund
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Wochenende, gutes Wetter, gute Laune – und insgesamt sieben Fußgänger mehr auf Dortmunds Straßen.

Die Bilanz des ersten heißen Sommerwochenendes im Frühling (20.-23. April) in Dortmunds Innenstadt ist mit insgesamt sieben sichergestellten/beschlagnahmten Autos und den sieben Führerscheinen der jeweiligen Fahrer/-innen mehr als erschreckend.

Die Dortmunder Polizei hat im Verlauf des vergangenen Wochenendes drei Rennen und eine Raserin auf dem Innenstadtwall in Dortmund festgestellt und ist eingeschritten.

Rennen 1: Sonntagabend 22.4.2018 / 23:16 Uhr 

Eine Funkstreifenwagenbesatzung wurde auf dem Hiltropwall in Höhe der Hövelstraße auf einen BMW und einen Audi aufmerksam, die sich auf dem Außenwall befanden. Bei Umschalten der Ampel auf Grün stellten die Polizeibeamten lautes Reifenquietschen und eine starke Beschleunigung der beiden Autos fest – geradezu eine Einladung an die Polizei, den beiden zu folgen. Das allerdings gestaltete sich gar nicht so einfach, da die Fahrzeuge mehrfach die Fahrstreifen wechselten, unbeteiligte andere Fahrzeugführer in deren Autos schnitten oder sehr nah an sie heranfuhren. Den Streifenwagen mussten die Beamten am Südwall auf 130 km/h beschleunigen, um an den beiden Verdächtigen dranzubleiben. Trotzdem vergrößerte sich zwischenzeitlich der Abstand, ohne jedoch das Gespann aus den Augen zu verlieren. Am Schwanenwall beendete die Polizei das Rennen und kontrollierte die beiden Fahrer mit Verstärkung von Unterstützungskräften. Der 18-jährige Dortmunder aus dem BMW zeigte sich mehr als uneinsichtig, pöbelte gegen die Beamten und widersetzte sich den polizeilichen Anordnungen mehrfach. Der 19-jährige Dortmunder aus dem Audi verhielt sich ruhiger, zeigte sich jedoch ebenfalls mit der Kontrolle und den Maßnahmen der Polizei nicht einverstanden. Angaben zum Sachverhalt machten die beiden gegenüber der Polizei nicht. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden der BMW und der Audi sowie die beiden Führerscheine der Fahrer beschlagnahmt. Das Fahren fahrerlaubnispflichtiger Fahrzeuge im Straßenverkehr wurde ihnen untersagt. Gegen beide wird nun wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens ermittelt. Benachrichtigungen an das Straßenverkehrsamt folgen.

Rennen 2: Samstagfrüh 22.4.2018/01:35 Uhr 

Zwei weitere Möchtegernrennfahrer ließen nicht lange auf sich warten: 2 ¼ Stunde später – Tatort Schwanenwall / Brüderweg. Eine Streifenwagenbesatzung wurde auf zwei BMW aufmerksam, die die Kreuzung Schwanenwall /Brüderweg in Fahrtrichtung Geschwister-Scholl-Straße mit sehr hoher Geschwindigkeit überquerten. Im Kreuzungsbereich fuhren sie dabei leicht versetzt hintereinander, im anschließenden Kurvenbereich nebeneinander – beide mittig von jeweils zwei Fahrstreifen. Durch die geöffneten Fensterscheiben nahmen die Polizeibeamten ein deutliches Beschleunigungsgeräusch der Motoren wahr. Um den beiden zu folgen, mussten die Polizeibeamten ihr Fahrzeug zwischenzeitlich auch auf 100km/h beschleunigen. Trotzdem vergrößerte sich der Abstand zu dem Renn-Duo. Natürlich nutzen diese beiden unbekannten Fahrer beim mehrfachen Fahrstreifenwechsel auch keine Blinker. An der roten Ampel Burgwall / Auf dem Berge hielten die beiden BMW im Rückstau an. Die Polizeibeamten kontrollierten beide Fahrer. Es handelt sich um einen 19-jährigen Lüner mit einem 22-jährigen Beifahrer aus Kamen sowie einen 23-jährigen Dortmunder mit einem 19-jährigen Beifahrer aus Lünen. Beide Fahrer gaben an, dass sie ganz normal gefahren seien. Neben Pöbeleien zeigten sich die beiden mit der Kontrolle und den polizeilichen Maßnahmen nicht einverstanden. Wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens wird nun auch hier ermittelt. Die Autos und die Führerscheine wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.

Rennen 3: Auch Samstagfrüh 22.04.2018 / 3:30 Uhr 

Spät in der Nacht das dritte Rennen, diesmal wurde eine Zivilstreife auf dem Ostwall in Höhe der Ruhrallee, auf zwei VW (Scirocco und Golf) aufmerksam. Beide Autos näherten sich rasant von hinten dem Zivilfahrzeug welches in Richtung Schwanenwall unterwegs war. Auch hier: mehrere Fahrstreifenwechsel, natürlich ohne Blinker und Rücksicht auf Unbeteiligte. Auch hier mussten die Beamten auf 130 km/h beschleunigen, um an den Verdächtigen dranzubleiben. An der Kreuzung Schwanenwall / Brüderweg hielten beide an einer roten Ampel an. Das Zivilfahrzeug hielt auf dem mittleren Fahrstreifen zwischen den beiden. Die Polizeibeamten gaben sich zu erkennen und forderten uniformierte Unterstützung an. Und wie sollte es auch anders sein: Beide (21- und 23-jährige Dortmunder) bestritten, ein Rennen gefahren zu sein.

Mit der Sicherstellung ihrer Autos und der Führerscheine erklärten sich die Fahrer dennoch einverstanden. Auch hier: Untersagung des Führens von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr und Berichte an die Fahrerlaubnisbehörde.

…und dann war da ja noch die Raserin vom 20. April, über die wir bereits gestern berichteten. Ihr Auto und ihr Führerschein in die Wochenendbilanz miteingerechnet, ergibt dann das Ergebnis von sieben Autos, sieben Führerscheinen und sieben Fußgängern mehr auf Dortmunds Straßen. 

Rennfahrer jetzt ohne Autos

Jeder Einzelfall wird nun geprüft. Wenn zusätzlich zum Verdacht des Rennvorwurfs sich Hinweise auf technische Mängel oder technische Veränderungen ergeben, werden Gutachter hinzugezogen die das Fahrzeug /die Fahrzeuge untersuchen und bewerten. Darüber hinaus obliegt es der Staatsanwaltschaft, auch einzelfallbezogen, die Fahrzeuge möglicherweise als Einziehungsgegenstand zu bewerten.

Die Dortmunder Polizei wird auch weiterhin Kontrollen durchführen und auch wenn sie „zufällig“ auf Rennen und / oder Raser aufmerksam wird, einschreiten.

Quelle: Original-Content von: Polizei Dortmund, übermittelt durch news aktuell

 

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