Kita Lange Straße erhält neuen Anstrich – Kinder werden zu Fassadenkünstlern

0
164
(h.v.l.n.r.) Tanja Jablonski (Leiterin der Kita), Christian Braun (pädagogischer Mitarbeiter der Kita), Daniel Kireth und Anna Hauke (ausführende Künster*in), Daniel Kunstleben (Geschäftsführer Fabido), Ralf Stoltze (Bezirksbürgermeister Innenstadt West), Ina Bahr und Petra Paplewsky (Amt für Wohnen und Stadterneuerung); (v.v.l.n.r.) Milla und Oscar. Bild: Dortmund-Agentur / Patrick Zemke
Facebookrss

Die Kita an der Langen Straße erhält eine neue Fassade. Das Besondere: Dieses Mal durften die Kinder selbst darüber entscheiden, wie sie aussehen soll. Unterstützt wurden die Kids dabei von Daniel Kireth und Anna Hauke, zwei Künstlern aus dem Kollektiv „Alte Schreinerei“. Die Finanzierung stellt eine Kooperation zwischen der Bezirksvertretung, dem Amt für Wohn- und Stadterneuerung und Fabido sicher.

Gleich beim ersten Blick zaubert die neu gestaltete Fassade des Fabido Familienzentrums Lange Straße ein Lächeln auf die Gesichter der Passanten: Eine Giraffe, Anfänge einer Katze und Blumen, bunte, gepunktete Autos, Füße eines Menschen und ein blaues Herz strahlen von der Hauswand. Das ist das Ergebnis aus Begeisterung und Elan, mit denen eine Gruppe von Kindern sich gemeinsam der Fassade des Familienzentrums an der Lange Straße gewidmet hat.

Im Projekt „Image und Identifikation“ hat das Amt für Wohnen und Stadterneuerung die künstlerische Gestaltung ausgeschrieben. Rund fünfzig Anschreiben waren verschickt worden, vier Bewerbungen haben die Jurymitglieder aus Politik und Verwaltung näher diskutiert und bewertet. Ausgewählt wurden Daniel Kireth und Anna Hauke aus dem Künstlerzusammenschluss „Alte Schreinerei“. Vor allem mit ihrem Verständnis für Kinder haben Entwurf und Konzept überzeugt: Kinder wurden auf Augenhöhe in die künstlerischen Entwürfe ebenso wie in die Umsetzung einbezogen. Das Zeigen der Bilder in der Öffentlichkeit ist laut Kireth und Hauke „eine besondere Anerkennung und Ehre für die kleinen, kreativen Menschen“.

Geschichten zu Natur und Stadt

Mit Feuereifer widmeten sich die Kinder der Gestaltung, die nachhaltig von pädagogischen Kräften des Familienzentrums moderiert wurde. Beteiligt waren Wilhelm Klein, der mittlerweile ausgeschieden ist, und seine Vertreterin Tanja Jablonski sowie Christian Braun, die den kunstpädagogischen Prozess durch viele Gespräche und Ideen begleitet haben. Zum Beginn der Entwurfsarbeiten in der Workshop-Woche wurden den Kindern zwei Geschichten vorgelesen: eine zum Thema Garten und Natur, die andere zum Thema Stadt. Danach wurde in die Farbtöpfe gegriffen. Es entstanden phantasievolle, farbenfrohe Figuren und Bilder, die später ausgeschnitten und an einem Modell des Gebäudes platziert wurden. Schließlich haben die Kinder die Farbe mit Hilfe der Künstler und Pädagogen an die Wände gebracht. Das Ergebnis begeistert.

Geboren wurde die Idee des Projektes im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms, mit dem die Lange Straße umgestaltet wurde. Infolge dieser Investition in den Straßenraum investierten auch Eigentümer in die Immobilienbestände. Ein Beispiel ist die Schlüsselimmobilie des alten Gewerkschaftshauses, in dem Wohnungen mit einem Penthouse errichtet wurden. Eine weitere Schlüsselimmobilie für diesen Straßenabschnitt ist nun das Fabido-Familienzentrum Lange Straße, in das die Stadt investiert, um das Stadtbild zu verschönern.

Die Fantasie von Kinder hat bekanntlich keine Grenzen: ‚Tränende‘ Rakete und ‚Weltallwurm‘ vereint auf einer Fassade.
Bild: Dortmund-Agentur / Patrick Zemke

Finanziert von Bezirksvertretung, Stadterneuerung und Fabido

Finanziert wurde das Projekt aus verschiedenen Töpfen: Die Bezirksvertretung Innenstadt-West hat mit 26.000 Euro den Hauptanteil der Kosten gedeckt. Dadurch wurde der Grundanstrich des gesamten Gebäudes ermöglicht, so dass es jetzt in freundlichem Grün erstrahlt. Das Amt für Wohnen und Stadterneuerung hat 14.000 Euro Fördergeld aus dem Stadtumbau für die künstlerische Gestaltung beigesteuert. Die Immobilienwirtschaft sorgte für Reparaturen an der Attika und hat die Zusammenarbeit mit den Handwerkern organisiert. Schließlich hat Fabido 2.500 Euro für den Graffitischutz im Erdgeschoss beigesteuert.

Durch die künstlerische Arbeit der Kinder, die einen großen Teil des Tages dort verbringen, wird die Kita noch mehr zu „ihrer“ Kita – einem Ort, mit dem sie sich in besonderem Maß identifizieren können, weil die Wände nun mit ihren eigenen Bilder gestaltet sind. Das äußert sich in alltäglichen Fragen wie: Von welchem Kind stammt noch das Auto mit den rosa Punkten, von wem das süße Chamäleon am Fenster, die Giraffe mit dem langen Hals? Auch die Mitarbeiter sind beeindruckt und begeistert von dem Ergebnis und dem Prozess von der Ideenfindung bis zur konkreten Gestaltung.

Quelle: Stadt Dortmund

 

Facebookrss