Schulmuseum wird fit für die Zukunft – Stadt schlägt zwei Varianten für Sanierung vor

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Das Westfälische Schulmuseum existiert bereits seit 1910. - Bild: Stadt Dortmund
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Die Stadt möchte die Chance nutzen und das Westfälische Schulmuseum in Marten im Zuge der erforderlichen Sanierung von innen und außen fit für die Zukunft machen. Zusätzlich gibt es die Option, den Schulkomplex inklusive Schulhof zu einem Bürger- und Kulturzentrum für Marten weiterzuentwickeln.

Das Westfälische Schulmuseum in Marten ist derzeit nicht brandschutztauglich und muss dringend saniert werden. Die Stadt Dortmund möchte die Chance nutzen und das Museum im Zuge der erforderlichen Sanierung von innen und außen fit für die Zukunft machen. Die Verwaltung schlägt den politischen Gremien daher zwei Varianten für den Umbau des Gebäudes vor.

Beide beinhalten eine bauliche und technische Sanierung des historischen Schulgebäudes sowie eine Modernisierung der Dauerausstellung. Zusätzlich gibt es die Option, den Schulkomplex inklusive Schulhof zu einem Bürger- und Kulturzentrum für Marten weiterzuentwickeln.

29 Jahre Museumsbetrieb im 113 Jahre alten Gebäude

Das Westfälische Schulmuseum existiert seit 1910. Seit 1989 befindet es sich in Marten, untergebracht in einem ehemaligen Schulgebäude von 1905. Das Museum verfügt über eine der größten schulgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands und verzeichnete in den vergangenen Jahren jährlich rund 17.000 Besucher. Bereits heute ist es das kulturelle Zentrum in Marten. Der ehemalige Schulhof, aber auch die Räume des Museums und das auf dem Hof gelegene Vereinsheim der Martener Bürgerschützen sind Schauplatz vieler beliebter Veranstaltungen.

Nach 29 Jahren Museumsbetrieb in dem 113 Jahre alten Schulgebäude zeigen sich erhebliche altersbedingte Mängel. Vor allem wird es derzeit dem baulichen Brandschutz nicht gerecht, außerdem ist das Gebäude nicht barrierefrei und hat feuchte Wände im Keller und in den Obergeschossen. Auch die Toilettenanlagen müssen erneuert werden.

Überarbeitung der Dauerausstellung

Mit der Beseitigung der baulichen und technischen Mängel ist auch eine Überarbeitung der in die Jahre gekommenen Dauerausstellung geplant: Die Neu-Präsentation soll das Museum zu einem Haus der Schul- und Gesellschaftsgeschichte erweitern und damit mehr Besucher erreichen. Inhaltlich wird die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Schule und Gesellschaft im Vordergrund stehen: Woher kommen unsere Bildungsideale, und wohin entwickelt sich Schule? Damit die beliebten museumspädagogischen Veranstaltungen (u.a. Kindergeburtstage und „Unterricht wie zu Kaisers Zeiten“) weiterhin angeboten werden können, müssen auch die Veranstaltungsräume des Museums besser ausgestattet werden.

„nordwärts“-Projekt der ersten Generation

Eine Sanierung des Westfälischen Schulmuseums gehörte 2015 zur ersten Generation der „nordwärts“-Projekte. Inzwischen sind zwei Machbarkeitsstudien entstanden, die dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorgelegt werden.

  • Variante 1 beinhaltet eine bauliche und technische Sanierung des Gebäudes, Barrierefreiheit sowie die Neuordnung der Funktionalität, um die Grundlage für eine Modernisierung der Ausstellung zu legen. Die Kosten hierfür liegen zwischen 2,7 und 2,9 Mio. Euro, wobei der Großteil (1,9 Mio. Euro) für die Sanierung des Gebäudes und bis zu 1 Mio. Euro für die Modernisierung der Ausstellung benötigt werden.
  • Variante 2 sieht darüber hinaus die Entwicklung des Museumskomplexes zu einem „Bürger- und Kulturzentrum Marten“ vor. Dabei würde der auf dem ehemaligen Schulhof gelegene Pavillon aus den 1960er Jahren, der zurzeit von den Martener Bürgerschützen genutzt wird, durch einen Neu- bzw. Anbau ersetzt. Der Gesamtkostenrahmen hierfür liegt zwischen 6,7 und 6,9 Mio. Euro, davon 3,8 Mio. Euro für den Neubau.

Für beide Varianten fallen im Jahr 2019 maximal Planungskosten in Höhe von rund 150.000 Euro an, die von den Kulturbetrieben finanziert werden können.

Die Kulturbetriebe bemühen sich dabei um eine Förderung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen: Die Landesregierung NRW unterstützt derzeit in der Maßnahme „Heimat-Zeugnis“ die Pflege von Bauwerken, die lokale oder regionale Geschichte präsentieren. Eine Förderung von bis zu 80 Prozent bei Variante 2 ist möglich.

„nordwärts“

Quelle: Stadt Dortmund

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