Stadt plant Neubau für die VHS – Alter Standort Löwenhof als Büro-Gebäude möglich

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Der Löwenhof, bisher Standort der VHS Dortmund, könnte zukünftig zum städtischen Büro-Gebäude werden.
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Die Volkshochschule soll ein neues Zuhause bekommen: Voraussichtlich 2024 soll die VHS an den Könisgwall ziehen. Das Gebäude Ecke Brinkhoffstraße soll dabei einbezogen werden. Die alten Standorte an der Hansastraße und am Gnadenort könnten eine Zukunft als stadteigene Büro-Gebäude haben.

Die Volkshochschule am Standort Hansastraße 2-4 und Gnadenort 10 war jahrelang die zentrale Anlaufstelle für bildungshungrige Bürger. Aufgrund festgestellter baulicher Mängel musste die VHS diese Standorte im Jahr 2015 aufgeben.

Bei einer Sanierungsplanung zur Umsetzung des baulichen Brandschutzes des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteils „Löwenhof“ aus dem Jahr 1912/13 wurden umfangreiche Defizite u.a. am Deckentragwerk festgestellt. Diese Mängel führten dazu, dass das Gebäude für den Seminar- und Schulungsbetrieb nicht mehr genutzt werden konnte. Seit der Sperrung im Herbst 2015 mussten über 50 Prozent der Nutzungen an andere Orte in der Dortmunder Innenstadt verlagert werden.

Alter Standort für VHS nicht zukunftsfähig

Die statischen Untersuchungen ergaben, dass das Tragwerk nur mit einem hohen finanziellen Aufwand saniert werden kann. Daraufhin veranlasste der Fachbereich Liegenschaften weitere baulich-technische Untersuchungen an allen Gebäudeteilen, um den Standort auf seine Zukunftsfähigkeit zu überprüfen. Dabei hat sich herausgestellt, dass insbesondere das so genannte Stahlhaus zwar uneingeschränkt genutzt werden kann, allerdings baulich und energetisch altersbedingte Mängel aufweist.

Bereits jetzt kann der benötigte Raumbedarf einer großstädtischen VHS an der Hansastraße nicht vollständig abgebildet werden, sodass auch bei einer Sanierung des Gebäudeteils „Löwenhof“ weiterhin zusätzliche Raumflächen an anderen Standorten angemietet werden müssen.

Das Gebäude am Königswall 29 (rechts), Ecke Brinkhoffstraße, soll bei einem Neubau für die VHS mit einbezogen werden.  – Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Neubau würde technischen Anforderungen besser gerecht werden

Insgesamt erscheint daher ein Neubau der VHS an neuem Standort zweckmäßig, um den Flächenbedarf abzubilden. Dazu kommt, dass ein Neubau den technischen Anforderungen an eine VHS erheblich besser gerecht würde. Dieser Vorgabe wird mit dem Standort Königswall/Ecke Brinkhoffstraße Rechnung getragen. Einbezogen wird dabei das denkmalgeschützte Gebäude am Königswall 29, welches früher vom Lippeverband genutzt wurde.

VHS als Ergänzung der Bildungslandschaft rund ums U

Durch die unmittelbare Nähe zum U-Turm, den Berufskollegs und dem Studieninstitut Ruhr könnten die Einrichtungen bei der Nutzung von Räumen voneinander profitieren. Das Areal rund um den U-Turm ist bereits heute geprägt durch Kunst, Kultur und Bildung und würde mit der VHS einen weiteren Schwerpunkt im Bereich Bildung und Kultur erhalten. Auch der Fachbereich Schule ist dort ansässig.

Szenario: Alter Standort der VHS als stadteigene Büro-Immobilie

Zeitgleich zur Entwicklung des neuen Standortes wurden unterschiedliche Szenarien zur zukünftigen Nutzung des Standorts an der Hansastraße 2-4 / Gnadenort 10 erarbeitet und bewertet. Die Verwaltung empfiehlt, den Standort zu einer stadteigenen Büro-Immobilie zu entwickeln. „Wir haben eine große Immobilie in fußläufiger Nähe zum Hauptbahnhof, zudem noch in einem historischen Gebäude aus der Jahrhundertwende“, so Liegenschaftsdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann. „Für den Haushalt ergibt es großen Sinn, die denkmalgeschützte Immobilie im Bestand zu halten und selbst zu nutzen, anstatt an anderer Stelle Büroflächen extern anzumieten.“

Neues Konzept soll angrenzende Bebauung an Hansastraße einbeziehen

Im Zuge der Projektentwicklung soll ein städtebauliches Konzept erarbeitet werden, welches auch die angrenzende Bebauung entlang der Hansastraße einbezieht. Dort sind nach Kriegsende Flachbauten entstanden, die bis heute eine Lücke in der gründerzeitlichen Blockrandbebauung darstellen. Durch eine Projektentwicklung in Abstimmung mit den Anliegern könnte so eine Aufwertung der Hansastraße bewirkt werden.

VHS zieht voraussichtlich 2024 in Neubau

Die Sanierungsarbeiten können allerdings erst beginnen, wenn die VHS in ihren Neubau am Königswall eingezogen ist. Dies könnte laut Rahmenterminplan im Frühjahr 2024 soweit sein.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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