„Dortmund bauen“ – Publikation beschreibt Stadtentwicklungspolitik der letzten 20 Jahre

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Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen,TU Dortmund, Dr. Dieter Nellen, Klaus Steenweg, Björn Rüther, Labor b, designbüro, OB Ullrich Sierau, Stadtrat Ludger Wilde, Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft. - Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Katharina Kavermann
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Die Publikation „Dortmund bauen“ dokumentiert für die Stadt Dortmund Städtebau, Urbanität, Architektur, Baukultur und Landschaft der beiden letzten Jahrzehnte. In Auftrag gegeben wurde das Buch von der Stadt Dortmund und der Emschergenossenschaft.

Als Status- und Zukunftsbuch behandelt es für die bestimmenden thematischen Cluster der Stadtentwicklung die Strategie, Konzeption, Governance und Partizipation von maßgeblichen Programmen, Leitprojekten, Formaten und Entwicklungsarealen in den ersten beiden Dekaden des 21. Jahrhunderts.

Buch zeigt Wandel der Stadt

Für Oberbürgermeister Ullrich Sierau zeigt „Dortmund bauen“ eindrucksvoll den Wandel der Stadt. „Die Herausforderungen des Strukturwandels wurden mutig, engagiert und erfolgreich in Angriff genommen. Die Stadt hat sich zu einer modernen Metropole entwickelt, indem die notwendigen Prozesse in Gang gebracht und die richtigen Projekte realisiert wurden.“

Dr. Uli Paetzel sieht die naturnahe Umgestaltung des Emscher-Systems in Dortmund als einen Meilenstein. „Unser Generationenprojekt Emscher-Umbau ist mehr als nur ein wasserwirtschaftliches Projekt – es fördert maßgeblich auch die städtebauliche Entwicklung in der Region. Nirgends sieht man dies besser als in Dortmund, wo wir im Stadtteil Hörde die Emscher wieder ans Tageslicht zurückgeholt und den Phoenix-See mitgebaut haben. Der Emscher-Umbau bietet einen Mehrwert für Natur und Menschen.“

Zu den inhaltlichen Botschaften der Publikation stellten die persönlichen Herausgeber Dieter Nellen, Wolfgang Sonne und Ludger Wilde fest: „Der innere Masterplan strategischer Stadtgestaltung zur Bewältigung des Strukturwandels und anstehender Zukunftsaufgaben wird damit les- und sichtbar. Es geht insgesamt um den inneren Faden kommunalen Handelns, um die Relevanz von Stadt und Regionalentwicklung für die drittgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens.“

Jahrhundertwende bis 1999

Die Darstellungen reichen von der Jahrhundertwende bis zum Jahr 2020: 1999 begannen die Vorbereitungen für einen neuen (dann in 2004 verabschiedeten) Flächennutzungsplan, der den Strukturwandel zur Grundlage einer großen stadtentwicklungspolitischen Transformation und Reurbanisierung durch qualifizierte Konversion von Militär- und Montanflächen, behutsame Stadterneuerung und kulturpolitischen Initiativen in der Gesamtstadt macht. Begleitet, vielleicht sogar ermöglicht wird dieser Paradigmenwechsel durch personelle Neubesetzungen an der Spitze der Stadt und der erstmalig in Nordrhein-Westfalen möglichen Wahl eines hauptamtlichen Oberbürgermeisters.

Das Jahr 2020 markiert wiederum einen weiteren Einschnitt bei der Stadt- und Regionalentwicklung: Denn dann werden wesentliche Leit- und Dekaden-Projekte in der Stadt (fast) vollendet sein. Die Emscher wird auf ihrer ganzen Länge weitestgehend abwasserfrei und ein europäisches Vorzeigeprojekt gelungener Renaturierung sein.

Das Ruhrgebiet schließlich erhält erstmalig wieder einen Regionalplan für die gesamte eigene Gebietskulisse, worin auch Dortmund als größte Mitgliedskörperschaft einbezogen ist. Auch die Entwicklungspläne zur Beteiligung an der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 sind bereits auf dem Weg. Die Kampagne „Nordwärts“ erreicht zum Ende dieses ersten Jahrzehnts ihre erste Zwischenpräsentation.

Plädoyer für weitere Offensiven und Formatbewerbungen

Der Band richtet sich an die Stadtgesellschaft sowie die regionale und nationale Öffentlichkeit. Er vermittelt einen grundsätzlichen Optimismus in der Sache und jene konstruktive Stimmungslage, ohne die Zukunft (in) einer Stadt nicht möglich ist. Die Publikation ist weder vordergründige PR noch deren mögliches Gegenstück, eine wissenschaftliche Untersuchung. Es ist eher eine Blaupause und Ermunterung für die Zukunft, ein Plädoyer für weitere Offensiven und Formatbewerbungen („World Urban Forum 2022“).

Den Editoren und Autoren geht es um die Dokumentation jener „Story“ bzw. Erzählung, die die Stadtentwicklung in den letzten beiden Dekaden geprägt hat. Der Bericht von innen verbindet sich dabei mit der Sicht von außen: Zu Wort kommen deshalb rund 50 sowohl interne wie auswärtige Akteure, Beobachter und Autoren, die sich für dieses Stadt-Buch gewinnen ließen.

Architektur und Dokumentarfotograf Sebastian Hopp aus Brühl hat durch seine Fotos einen entscheidenden Beitrag zur fotografischen Umsetzung geleistet. Zudem machen die Luftbilder von Fotograf Hans Blossey die großen Entwicklungsflächen erlebbar. Das graphische Konzept der Publikation hat das labor b designbüro aus Dortmund realisiert.

Der Band ist zeitgleich zur Eröffnung des neuen Baukunstarchivs NRW im ehemaligen Dortmunder Museum am Ostwall erschienen. Denn die neue Adresse soll neben ihrer originären Bestimmung des Sammelns, Archivierens und Dokumentierens auch ein Ort des städtebaulichen und architektonischen Diskurses werden.

„Dortmund bauen – Strategien und Perspektiven der Dortmunder Stadtentwicklungspolitik in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts“, herausgegeben von Dieter Nellen, Wolfgang Sonne und Ludger Wilde für die Stadt Dortmund und der Emschergenossenschaft, ist für 49,80 Euro erhältlich.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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