Grundstücksmarktbericht 2019: Anstieg bei Käufen von Ein- und Zweifamilienhäusern

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Christian Hecker und Ulf Meyer-DietrichBild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki 
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Rund 2.600 Euro pro Quadratmeter – so viel kostet eine neue Eigentumswohnung in Dortmund im Durchnschnitt. Der Gutachterausschuss zeigt mit seinem jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht 2019 die Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt im Jahr 2018 auf. Der zeigt auch: Unbebaute Grundstücke im Baugebiet Brechtener Heide und Erdbeerfeld sind besonders beliebt. 

Für dem Grundstücksmarktbericht 2019 hat die Geschäftsstelle über 4.300 Kaufverträge registriert und analysiert.

Am 21. März stellten der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund, Christian Hecker, sowie sein Stellvertreter und Geschäftsführer Ulf Meyer-Dietrich die wesentlichen Daten des Berichtes vor.

„Im Berichtsjahr 2018 liegt der Geldumsatz, unter anderem dem vierprozentigen Rückgang an Grundstückstransaktionen geschuldet, mit rund 1,35 Milliarden Euro leicht unter dem des Vorjahres; gleichwohl handelt es sich um den zweithöchsten Umsatz der letzten fünf Jahre“, beschreibt Christian Hecker die allgemeine Entwicklung auf dem Dortmunder Grundstücksmarkt 2018.

Bei den bebauten Grundstücken (ohne Wohnungs- und Teileigentum) sind die Anzahl der abgeschlossenen Verträge und der damit verbundene Geldumsatz leicht rückläufig.

Anstieg der Käufe von Ein- und Zweifamilienhäusern

Lediglich bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist sowohl bei der Anzahl der Grundstückstransaktionen als auch beim Geldumsatz ein Anstieg festzustellen. Die Neubaupreise für Reihenend- und Doppelhaushälften liegen leicht unter 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

„Betrachtet man die Entwicklung der Immobilienrichtwerte als Synonym für die Entwicklung der Bestandsimmobilien, lässt sich eine Steigerung von rund sechs bis zwölf Prozent feststellen“, erläutert Ulf Meyer-Dietrich. Die für die Veräußerung positive Entwicklung ist auch durch das geringe Angebot begründet.

Teuerste Eigentumswohnung am Phoenix See

Im Teilmarkt Wohnungs- und Teileigentum sind die Anzahl der getätigten Transaktionen als auch der Geldumsatz leicht zurückgegangen. Für eine neu errichtete Eigentumswohnung muss mit durchschnittlich rund 2.600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kalkuliert werden. Die Preisschwankungen zum Vorjahr dokumentieren nicht fallende Preise. Sie sind eher durch unterschiedliche Ausstattung und die Lage im Stadtgebiet bedingt. Die teuerste Eigentumswohnung lag am Phoenix See mit rund 3.900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Bei Wohnungseigentum im Bestand ist analog zur Immobilienrichtwertentwicklung ein durchschnittlicher Anstieg von rund 20 Prozent zu erkennen.

Umsatz für unbebaute Grundstücke bei rund 96 Millionen

Der Geldumsatz für unbebaute, baulich nutzbare Grundstücke lag im Berichtsjahr 2018 bei rund 96 Millionen Euro, somit etwa drei Millionen unter dem des Vorjahres. Die Anzahl der dem Geldumsatz zu Grunde liegenden, abgeschlossenen Kaufverträge ist hingegen gleichgeblieben.

Auffällig ist der Rückgang im Teilmarkt des Geschosswohnungsbaus. Gleichwohl steht dem Rückgang an Kauffällen in diesem Teilmarkt eine Umsatzsteigerung von rund 40 Prozent gegenüber.

Grundstücke in Brechtener Heide und Erdbeerfeld beliebt

Die meisten Verkäufe unbebauter Grundstücke fanden im Baugebiet Brechtener Heide und im Baugebiet Erdbeerfeld statt. Die Bodenrichtwerte, abgeleitet aus Veräußerungen unbebauter Grundstücke, weisen insgesamt ein steigendes Niveau auf.

„Die Bodenrichtwerte sind nahezu im gesamten Stadtgebiet um durchschnittlich acht Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern und um rund 14 Prozent im Geschosswohnungsbau gestiegen“, führt Christian Hecker aus. Das höchste Bodenrichtwertniveau ist in Kirchhörde/Lücklemberg, in der Gartenstadt und am Phoenix See zu finden. Hier beträgt der Bodenrichtwert für ein unbebautes Ein- und Zweifamilienhausgrundstück 530 bzw. 560 Euro pro Quadratmeter.

Ein ähnlich positiver Trend ist für unbebaute gewerbliche Grundstücke zu erkennen. Hier ergibt sich eine Steigerung der Bodenrichtwerte um fünf Euro pro Quadratmeter – das sind circa zehn Prozent.

Preisanstieg bei land- und forstwirtschaftlichen Flächen

Ein zum Teil deutlicher Preisanstieg ist bei land- und forstwirtschaftlichen Flächen zu erkennen. So stiegen die Bodenrichtwerte für landwirtschaftliche Flächen um 1,5 Euro pro Quadratmeter auf bis zu 6,5 Euro pro Quadratmeter; dies entspricht einer Steigerung von 30 Prozent. Der Bodenrichtwert für forstwirtschaftliche Flächen erhöht sich von 2,30 Euro pro Quadratmeter auf 2,50 Euro pro Quadratmeter.

Der Gutachterausschüsse ist als Einrichtung des Landes ein unabhängiges, nicht an Weisungen gebundenes, Kollegialgremien. Die Geschäftsstelle ist beim Städtischen Vermessungs- und Katasteramt eingerichtet.

Infos über Gutachterausschüsse insbesondere über deren Zusammensetzung, Aufgaben und Produkte wie auch eine Kurzinformation über das Marktgeschehen 2018 in Dortmund ist im Internet abrufbar. Die Produkte der Gutachterausschüsse in NRW, insbesondere die Bodenrichtwerte, Grundstücksmarktberichte und Immobilienrichtwerte werden kostenlos zum Download bereitgestellt.

Im Grundstücksmarktbericht werden auch Daten für die Immobilienwirtschaft veröffentlicht, wie Liegenschaftszinssätze, Wertfaktoren oder Umrechnungskoeffizienten. Eine Kurzfassung des Berichtes für 2018 steht als PDF-Dokument zum Download zur Verfügung.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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