Jetzt geht es los! – “nordwärts“-Präsentationsjahr 2018 startet voller Erfolg

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Oberbürgermeister Ullrich Sierau (rechts) begrüßte die Gäste und stellte heraus, dass "nordwärts" kein Projekt im stillen Kämmerlein sei, sondern gesamt-gesellschaftlich getragen und mitgestaltet wird. Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Einen neugierigen und erwartungsvollen Blick in Richtung „nordwärts“ werfen? Das taten am Mittwoch, 21. März, mehr als 350 Besucher, die der Einladung zur Auftaktveranstaltung des „nordwärts“-Präsentationsjahres 2018 auf Zeche Zollern gefolgt waren.

Sie wurden nicht enttäuscht: Interessante nationale und internationale Referenten, lebhafte Diskussionen, spannende neue Impulse zur weiteren Entwicklung des Projekts und ein erlebnisreicher Markt der Möglichkeiten boten viel „nordwärts“. Eine Veranstaltung für ein breites Publikum, auf der nicht nur geredet, sondern auch gesungen und gelacht wurde.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßte die Gäste und stellte heraus, dass „nordwärts“ kein Projekt im stillen Kämmerlein sei, sondern gesamt-gesellschaftlich getragen und mitgestaltet wird. Rund 10.000 Bürger sind bereits in den „nordwärts“-Prozess eingebunden und alle helfen mit, die unglaublichen Potenziale des Nordens zu heben.

„Mit ’nordwärts‘ stoßen wir einen enormen Innovations- und Entwicklungsschub an“, so der Oberbürgermeister. Und weiter: „Gemeinsam mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, mit Politik, mit Wissenschaft und mit Teilen der Wirtschaft haben wir eine Vielzahl zukunftsfähiger Projekte initiiert. Ein Ergebnis, auf das ’nordwärts‘ und Sie als Mitdenker, Mitmacher und Mitgestalter stolz sein können.“

Moderator Ubbo de Boer, Vorsitzender des Kuratoriumsvorstandes, führte die Gäste durch einen ereignisreichen Tag. Hierbei zeigte sich vor allem eins: Ob offiziell, von außen, von innen, praktisch, ortskundig oder kulturell – die Möglichkeiten, auf „nordwärts“ zu blicken sind genauso wie die nördlichen Stadtteile Dortmunds selbst: vielfältig.

Mehr als 350 Besucher waren der Einladung zur Auftaktveranstaltung des „nordwärts“-Präsentationsjahres 2018 auf Zeche Zollern gefolgt.
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Gemeinsam etwas erreichen

Vor knapp drei Jahren machte sich „nordwärts“ auf den Weg, die nördlichen Stadtbezirke Dortmunds stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ihre Rolle bei der Entwicklung der Gesamtstadt zu verdeutlichen. Eine erste wichtige Etappe des Weges wurde bereits gemeistert. Das zeigt sich auch an der Anerkennung, die „nordwärts“ erfährt – auch international.

Harrie Scholtens vom Europäischen Institut für öffentliche Verwaltung (EIPA) gratulierte allen Beteiligten noch einmal zum Gewinn des vom EIPA verliehenen „European Public Sector Awards“ (EPSA) und betonte, dass es eine große Stärke von „nordwärts“ ist, Akteure aus allen Bereichen für die lokale Entwicklung zusammenbringen. Auf dem Weg zum Gewinn mussten mehrere Hürden genommen werden, so hatte sich Scholtens selbst als Gutachter einen ganzen Tag lang vor Ort ein Bild zu Strukturen, Methoden und Ergebnissen des Projekts gemacht. Scholtens: „Dortmund hat bewiesen, die Zeichen der Zeit richtig zu lesen. Das Projekt ist faszinierend und innovativ.“

Hinter jedem einzelnen „nordwärts“-Projekt steckt Engagement, ohne das „nordwärts“ nicht funktionieren würde.
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

„nordwärts“ von außen und innen

Kann „nordwärts“ die Diskussion zu Planung und Bürgerbeteiligung beleben? Wie lässt sich „nordwärts“ in den europäischen Kontext einordnen? Und können aus Sicht der Wirtschaft soziale und technologische Innovationen zusammengebracht werden? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich die Referenten unter dem Programmpunkt „nordwärts“ von außen auseinander.

„Der ’nordwärts‘-Prozess ist eine Kooperation Vieler mit Vielen und damit ein Lernprozess für alle!“, stellte Prof. Dr. Ing. Klaus Selle vom Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung, Fakultät Architektur RWTH Aachen, fest. Entscheidend für den Erfolg sind dabei Ausdauer und das Engagement Vieler und nicht ein von außen vorgegebenes Konzept. Das Ziel von „nordwärts“, die Harmonisierung der Lebensverhältnisse, so Selle, „ist in diesem Anspruchsniveau nirgendwo zu finden“. Selle: „Die Projekte sind sozial und politisch geerdet.“

Philippe Narval, Geschäftsführer des Europäischen Forums Alpbach (Wien) berichtete den Teilnehmern von seinen persönlichen Erlebnissen, wie den Treffen mit „nordwärts“-Akteuren und Kuratoriumsmitgliedern, und Erfahrungen, die er bei einer „nordwärts“-Visite für sein Buchprojekt zu europäischen Beteiligungsprojekten machen durfte. Sein Fazit: Die Beteiligungsformen von „nordwärts“ machen die Demokratie ein Stück besser.

Aus unternehmerischer Sicht berichtete Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur, innogy SE, Essen, über die Bedeutung smarter Techniken bei der Quartiersentwicklung und das Aufeinandertreffen von Tradition und Innovation bei „nordwärts“. „nordwärts“ sei auch eine Plattform, auf der in smarten Quartieren technische Lösungen für die Bedürfnisse der Menschen bereitgestellt werden können. Beispiele: Energieeffizienz, nachhaltige Energieversorgung, neue Mobilitätskonzepte.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion „nordwärts“ von innen, moderiert durch Harriet Ellwein, stellvertretende Leiterin der Koordinierungsstelle „nordwärts“, gewannen die Zuhörer interessante Eindrücke zu den unterschiedlichsten „nordwärts“-Themen. Ob Tourismus und Landschaftspfade, Bildung und Jugend, Bedeutung für die Gesamtstadt und Change Management in Verwaltung und Politik oder Soziales und „nordwärts“ als Plattform – jedes Thema wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert.

Auf Zeche Zollern fand die Auftaktveranstaltung des „nordwärts“-Präsentationsjahres 2018 statt.
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Beteiligung der Menschen vor Ort

Die Diskutanten waren sich einig: Beteiligung und die Einbeziehung der Menschen vor Ort sind das Herzstück von „nordwärts“. Verschiedenste Kompetenzen werden zusammengebracht und die Menschen packen an, mischen sich ein und gestalten ihre Stadt. Hinter jedem einzelnen Projekt steckt Engagement, ohne das „nordwärts“ nicht funktionieren würde.

Dieses Engagement zeigte sich auf dem Markt der Möglichkeiten, der den Interessierten einen umfassenden Einblick in die „nordwärts“-Projektarbeit und einen Austausch mit den Projektverantwortlichen bot. Vom blauen Gold am Knoten Scharnhorst, den „nordwärts“-Landschaftspfaden und den Mint-Scouts über die Allianz Smart City Dortmund und Smart Service Power bis zu DoNaPart und dem Begegnungszentrum Dorstfeld – für alle war ein spannendes Projekt dabei.

Daneben wurden im Labor für Wohnen und Zukunft verschiedene Showcases und Modelle präsentiert. Hier präsentierten sich die Wohnungsgesellschaften mit ihren innovativen Projekten im Norden und auch die FH mit einem Entwurf von 120 Studierenden zur Entwicklung des Bahnhofumfeldes zwischen Huckarde und Mengede mit neuer Bepflanzung und Kommunikationspunkten.

Das Umherschlendern, das Reden mit und Fragen der anwesenden Akteuren und das Sprechen miteinander war unbedingt erwünscht. Auf dem Markt der Möglichkeiten und dem Labor für Wohnen und Zukunft zeigte sich – ganz praktisch – was alles möglich ist, sein könnte und werden wird. Das Konzept ging auf: Immer wieder bildeten sich Grüppchen, die lebhaft miteinander diskutierten. Wer allerdings nicht auf eigene Faust den Markt der Möglichkeiten erkunden wollte, konnte die „nordwärts“-Projekte in geführten Touren kennenlernen.

Kulturell: Highlights und besonderer Premierenabschluss

Das städtische Kampagnen-Motto „ Dortmund überrascht. Dich .“ überraschte auch „nordwärts“ mit zwei Highlights. Das gemeinsame Singen des Steigerliedes, textlich auf „nordwärts“ zugeschnitten, kam sehr gut an. So manch einer schmetterte voller Inbrunst die traditionelle Melodie mit dem neuem Text mit. Das Duo „Safe by Sound“ lieferte den Gästen dazu die musikalische Begleitung. Sie kamen kurz darauf noch einmal zum Einsatz mit einem Song, der die Gäste nach der Podiumsdiskussion zu einer kleinen Pause bei Kaffee und Kuchen begleitete.

Den Abschluss dieses gelungenen Auftakts zum „nordwärts“-Präsentationsjahr machte das Improtheater Emscherblut beim abendlichen Kulturkulturprogramm. Das Ensemble gab eine ganz eigene Version von „nordwärts“ und Bürgerbeteiligung zum Besten: Die Gäste riefen Worte zur Künstlergruppe, die diese in witzige Interaktionen umsetzte. Das kam an! Eines ist nach diesem ereignisreichen Tag glasklar: Das Projekt „nordwärts“ ist, so formulierte es Oberbürgermeister Sierau an diesem Tag, kein Papiertiger.

Quelle: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=521912

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