Koordinierungsstelle „nordwärts“ zeichnet fünf Projekte aus und diskutiert über Vielfalt von Bürgerbeteiligung

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Das Projekt "Integration und gemeinsam leben: Interkulturelle Lotsenunterstützen Zuwanderer / Willkommen im Alltag" wurde mit dem Siegel "nordwärts prämiert" ausgezeichnet. Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
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Partizipation 2.0, innovative Beteiligungsformen und Reallabore als Schlüssel zum Erfolg: Das waren die Themen am Montag, 18. Juni, im Westfälischen Schulmuseum. Die Koordinierungsstelle „nordwärts“ hatte zu der Auszeichnung „nordwärts prämiert“ und einem Workshop eingeladen. Fünf „nordwärts“-Projekte freuten sich über besondere Anerkennung.

Begrüßt wurden die insgesamt 30 Teilnehmer durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Das Projekt ’nordwärts‘ deckt mit seinen Teilprojekten eine breite Palette an Themen ab, was ohne die Beteiligung und das Engagement der Menschen vor Ort nicht möglich wäre“, so Oberbürgermeister Sierau. Insbesondere der innovative Beteiligungs- und Dialogansatz hat dazu geführt, dass „nordwärts“ mit dem „Europäischen Verwaltungs-Oscar“ (European Public Sector Award (EPSA)) ausgezeichnet wurde. „Nun ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben und besondere ’nordwärts‘-Projekte in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.“

Fünf Projekte mit „nordwärts prämiert“ ausgezeichnet

„Mit der Auszeichnung ’nordwärts prämiert‘ bedanken wir uns bei den Projekten, die bereits umgesetzt worden sind und würdigen, was sie als Projektverantwortliche, Ideengeber oder Beteiligte für ’nordwärts‘ geleistet haben“, erklärt Michaela Bonan, Leiterin des Projektes „nordwärts“, den Hintergrund der Auszeichnung. „Gleichzeitig möchten wir unterschiedliche Projekte zueinander führen und ihnen die Gelegenheit geben, sich auszutauschen und zu vernetzen. Ein Blick über den eigenen Projekt-Tellerrand sozusagen.“ Insgesamt fünf Projekte konnten sich über die Auszeichnung freuen.

„Hannibal 2 – Lebenswelten, Erfahrungen und Generation“

Mit dem Projekt „Hannibal 2“ (Projekt-Nr. 295) wird Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersklassen ein Raum geboten, um von- und miteinander zu lernen. Dabei geht es um die Sprache, aber auch um kulturelle, soziale oder integrative Aspekte. Hierzu gehören Sprachkurse für Flüchtlinge und EU-Zuwanderer, Kinderbetreuung, Aktionen für Familien und Unterstützung von Senioren.

Die Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ wurde ebenfalls geehrt. 
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

„Integration und gemeinsam leben: Interkulturelle Lotsenunterstützen Zuwanderer / Willkommen im Alltag“

Auch im „Lotsen-Projekt“ (Projekt-Nr. 738) der Auslandsgesellschaft geht es um das Miteinander: Gemeinschaftlich und harmonisch zusammen leben ist ein gemeinsames Interessen aller Menschen. Im Zentrum der aktivierenden und zugehenden Beratung und Begleitung der Zuwanderer vor Ort durch interkulturelle Lotsen, die deren Muttersprache sprechen, stehen daher die Aufklärung über das Alltagsleben und die begleitende Hilfe bei den ersten Schritten in der neuen Heimat. Inhaltlich und finanziell begleitet wird die Maßnahme durch alle Dortmunder Rotary-Clubs, für deren Unterstützung sich Martina Plum noch einmal herzlich bedankte.

Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“

Die Großpflegestelle (Projekt-Nr. 297) leistet einen Beitrag zur Deckung des hohen Betreuungsbedarfs in der Innenstadt-Nord. In Zusammenarbeit mit einem engagierten Vermieter konnte durch den Umbau eines ehemaligen Ladenlokals eine Großpflegestelle für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden. Zwei Tagesmütter kümmern sich in einem familienähnlichen Rahmen um neun Kinder. Die Großpflegestelle trägt dazu bei, Wissen über und Akzeptanz für frühkindliche Bildungsangebote bei den Eltern im Quartier zu schaffen.

Modellprojekte „Qualitätsentwicklung Jugendhilfedienst“ in Eving und Scharnhorst

Stärkung und Wiederherstellung der Erziehungsfähigkeit in der Familie und die Verselbstständigung junger Menschen ist das Ziel der Modellprojekte „Qualitätsentwicklung Jugendhilfedienst“ in Eving (Projekt-Nr. 329) und Scharnhorst (Projekt-Nr. 330). Die fachlichen Standards in den Jugendhilfediensten werden vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit, durch die Schaffung von Beratungsangeboten in der Falleingangsphase und die Intensivierung der Steuerung von laufenden Maßnahmen sowie in Gesprächen zur Passgenauigkeit angepasst.

Die Mitarbeiter der Modellprojekte „Qualitätsentwicklung Jugendhilfedienst“ in Eving und Scharnhorst freuten sich über die Auszeichnung. 
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Workshop: Wissenschaft trifft Zivilgesellschaft

Im Anschluss an die Prämierung der fünf „nordwärts“-Projekte leitete Michaela Bonan in den zweiten Teil der Veranstaltung, den Workshop zum Schwerpunktthema „Qualität & Vielfalt von Bürgerbeteiligung“, über. Inhaltlicher Schwerpunkt waren vor allem die in „nordwärts“ verankerten Wissenschaftsprojekte, die sich mit rätselhaften Abkürzungen wie ZUKUR, KuDeQua, DoNaPart und KOOPLAB zwar mit unterschiedlichen Thematiken beschäftigen, sich jedoch dadurch gleichen, dass sie nur durch aktive Beteiligung der engagierten Bürger funktionieren können.

Bürgerbeteiligung als wichtiges Format stärken

In der anschließenden Diskussion ging es darum, welche Formate zur Stärkung der Bürgerbeteiligung die richtigen sein können. Um Bürgerbeteiligung nachhaltig sicherzustellen, müssen Informationen stets breit gestreut werden. Hierzu wurde vorgeschlagen, einen „Dortmunder Quartiersdialog“ einzurichten, um eine breite Öffentlichkeit zu informieren. Daneben zählten Wissenschaftsgespräche und eine Veranstaltungsreihe „Selbsthilfe im Quartier“ zu den Formatideen, mit denen Bürgerbeteiligung neu gedacht werden könnte.

Keine Idee geht verloren

Anmerkungen der Teilnehmenden, die nicht eindeutig einem Thema oder einem Format zugeordnet werden konnten, wurden in einer dritten, offenen Kategorie gesammelt. Hierzu gehörten zum Beispiel die Entlastung der Ehrenämter, die persönliche Ansprache der zu beteiligenden Personen als Erfolgsfaktor für gut gelingende Bürgerbeteiligung sowie der Wunsch nach Sozial- /Aktionsraumbeauftragten für die gesamte „nordwärts“-Gebietskulisse. Alle Ideen wurden auf Karteikarten festgehalten und zusammengetragen, sodass für den weiteren Prozess keine Idee verloren geht. Sie alle tragen dazu bei, einen wichtigen Schritt in Richtung Stärkung und Verbesserung von zukünftiger Bürgerbeteiligung zu gehen.

Eine Vielzahl von Dortmunder wurde seit dem Startschuss für „nordwärts“ im Mai 2015 bei der Entwicklung, Konzeption und Umsetzung von „nordwärts“-Projekten eingebunden. Hinter jedem einzelnen Projekt steckt Engagement, ohne das „nordwärts“ nicht funktionieren würde. Dieser Einsatz und die Qualität der einzelnen Projekte, wird mit „nordwärts prämiert“ gewürdigt und ausgezeichnet.

Projekt „nordwärts“

Quelle: Stadt Dortmund

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