Stadt bündelt Aktivitäten im „Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung“

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Neues "Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung" geht an den Start. - Bild: Dortmund-Agentur / Anja Kador
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Im Amt des Oberbürgermeisters und des Rates ist der Bereich Europa und Internationales jetzt mit dem Agenda-Büro zum „Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung“ zusammengelegt worden. Durch die Zusammenführung der Themen Internationales, Europa, Agenda 21 und kommunale Entwicklungszusammenarbeit werden Ressourcen gebündelt und Synergien geschaffen.

Dortmund ist eine vielfältige, internationale, weltoffene Stadt. Vor dem Hintergrund weltweiter Krisen und Konflikte wird die Arbeit auch in Dortmund stärker europäisch, international und global ausgerichtet. Spätestens seit der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (Rio de Janeiro 1992) sind die Kommunen dabei, die globalen Entwicklungsziele umzusetzen. Kommunale Entwicklungsarbeit ist daher Ausdruck einer globalen Verantwortung, der auch Dortmund gerecht werden will. Dabei können Städte des globalen Südens beim Aufbau lokaler Selbstverwaltung von den Erfahrungen Dortmunds profitieren.

Im Amt des Oberbürgermeisters und des Rates ist der Bereich Europa und Internationales jetzt mit dem Agenda-Büro zum „Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung“ zusammengelegt worden. Durch die Zusammenführung der Themen Internationales, Europa, Agenda 21 und kommunale Entwicklungszusammenarbeit werden Ressourcen gebündelt und Synergien geschaffen. In dem neuen Arbeitsbereich soll Bildungsarbeit für eine proeuropäische und global gerechtere Politik an konkreten Beispielen und Projekten durchgeführt werden. Partnerschaftsprojekte in Europa und in Entwicklungsländern sollen entwickelt und verwirklicht werden. Dabei wird die Expertise kommunaler Daseinsvorsorge mithilfe geeigneter Partner einbezogen.

Kommunaler Nachhaltigkeitsbericht

Das Büro wird Dortmunder Gruppen und Initiativen mit Partnerschaftsprojekten beraten und unterstützen und somit die politische Arbeit vor Ort festigen. Die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich „Bildung für Nachhaltige Entwicklung – BNE“ wird ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sein.

Als nachhaltigste Großstadt Deutschlands, europaaktive Kommune in NRW, Fair Trade Town seit 2009 und Träger der Sonderauszeichnung „Education and Community Participation“ (Bildung und Bürgerbeteiligung) im Rahmen des ersten EU-Trade Award, hat Dortmund bereits einige Preise erhalten. Die Messe FAIR FRIENDS oder die Projektwochen Europa – beide haben gerade stattgefunden – sind nur zwei der jährlich stattfindenden Veranstaltungen.

Der seit 15 Jahren stattfindende Wettbewerb um das Agenda-Siegel soll zu einem Nachhaltigkeitswettbewerb und der bisherige Zwischenbericht des Agenda-Büros zu einem kommunalen Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickelt werden.

Einer der Themenschwerpunkte: Europawahl 2019

Das Büro befindet sich derzeit im Aufbau. Cornelia Irle, bisher für internationale Beziehungen zuständig und Europabeauftragte der Stadt, wird das Team leiten. Helga Jänsch und Christoph Struß, bisher beide im Agenda-Büro tätig, kümmern sich weiterhin um Nachhaltigkeitsthemen. Der Bereich Europa wird durch Jan Glasneck verstärkt, der gerade sein Bachelorstudium bei der Stadt Dortmund abgeschlossen hat, und zum 1. November 2018 wird Felicia Schenkelberg als Trainee das Team ergänzen.

Bei der Europaarbeit steht in 2019 die Europawahl im Mittelpunkt. Durch vielfältige Veranstaltungen und Bürgerdialoge sollen möglichst viele Dortmunder Bürger aufgefordert werden, wählen zu gehen. Insbesondere Jugendliche und Erstwähler sollen erfahren, wie sie selbst an der Gestaltung Europas mitwirken können. Hierbei arbeiten wir eng mit Kooperationspartnern wie dem Europe Direct Dortmund in der Auslandsgesellschaft zusammen. Während des Festivals DORTBUNT! wird zum dritten Mal das Europaquiz mit Schulen durchgeführt.

Büro koordiniert Projektpartnerschaften

Die Stadt Dortmund bekommt viele Anfragen von europäischen und internationalen Partnern, die sich über den erfolgreichen Strukturwandel in Dortmund informieren wollen oder Projekte mit Dortmunder Partnern durchführen möchten. Diese Projektpartnerschaften werden von dem Büro koordiniert und betreut. Die bestehende Partnerschaft mit der Stadt Dura in Palästina wurde durch die Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ mit Engagement Global gestärkt, um weitere Projekte zu entwickeln.

Im Rahmen der vorhandenen Städtepartnerschaften sind in letzter Zeit viele Projekte initiiert worden. Für die Zusammenarbeit mit Rostow ist Dortmund gerade vom Deutsch-Russischen Forum – insbesondere für die Zusammenarbeit im Vorfeld und während der WM 2018 – ausgezeichnet worden. In der letzten Woche hat ein Fachkräfteaustausch des Jugendamtes in Rostow stattgefunden. Ziel ist der Aufbau eines „Zentrums für russisch-deutschen Austausch“, das den persönlichen Austausch und die fachliche Kooperation vertiefen soll. Deshalb arbeitet das Büro auch eng mit dem Bereich der Städtepartnerschaften zusammen, um die bereits bestehenden Projekte weiterzuentwickeln und neue Projekte anzustoßen. Dafür ist eine neue Stelle eingerichtet worden, die im Herbst besetzt wird.

Wir stellen uns der globalen Verantwortung – OB Ullrich Sierau

Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Wir wissen, das Dortmund eine internationale und nachhaltige Stadt ist. Dafür sind wir mehrfach ausgezeichnet worden. Wir erhalten viele internationale Besuche, die sich in Dortmund über den erfolgreichen Strukturwandel informieren oder Projekte mit uns durchführen möchten. Andererseits wird unser Expertenwissen – insbesondere im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge – auch von Ländern des globalen Südens angefragt. Durch die Unterstützung dieser Länder leisten wir einen Beitrag zur Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene und stellen uns der globalen Verantwortung.“

Bernhard Rapkay als Beauftragter des Oberbürgermeisters

Die Stadt Dortmund engagiert sich seit vielen Jahren gemeinsam mit einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure in den Themenfeldern fairer Handel, faire Beschaffung und kommunale Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Thema soll jetzt dauerhaft etabliert werden. Für diese Aufgabe wird noch in diesem Jahr die Stelle „Koordination kommunaler Entwicklungszusammenarbeit“ besetzt, die im Rahmen einer Initiative von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) für zwei Jahre gefördert wird. Anhand konkreter Projektpartnerschaften, z.B. mit Kolumbien und Südafrika, sowie durch den Transfer von kommunalem know-how im Bereich der Daseinsvorsorge soll kommunale Entwicklungsarbeit konkret vor Ort durchgeführt werden.

Im Rahmen der internationalen kommunalen Zusammenarbeit werden zukünftig Projekte umgesetzt, die zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen. Gemeinsam mit der Verwaltung und der Zivilgesellschaft wird eine „Eine-Welt-Strategie Dortmund“ erarbeitet.

Als Beauftragter des Oberbürgermeisters für Internationales und Europa unterstützt Bernhard Rapkay, ehemaliger Europaabgeordneter, den Bereich durch seine europäischen und internationalen Erfahrungen.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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