Umwelt – Bessere Luft für Dortmund

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Symbolbild Luftverschmutzung (pixabay/SD-Pictures)
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Kurzfristige Maßnahmen zur Luftverbesserung – Verwaltungsvorstand beschließt Handlungskonzept zur Nachhaltigen Mobilität

Um die Luftqualität in Dortmund kurzfristig zu verbessern, bedarf es eines abgestimmten Umsetzungs- und Handlungskonzeptes für den Mobilitätssektor. Dieses hat die Stadtverwaltung unter dem Titel „Masterplan Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ mit Unterstützung durch Bundesfördermittel erarbeitet. Der Verwaltungsvorstand hat das Konzept beschlossen und zur Diskussion an die politischen Gremien weitergeleitet.

Das Konzept basiert auf vorangegangenen Arbeiten der Stadtverwaltung, den Teilkonzepten „Mobilitätsmaßnahmen zur Luftreinhaltung“ und „Elektromobilität für Dortmund EMoDo³“. Beide Teilkonzepte verfeinern als Bestandteile des Masterplans Mobilität 2030 das Zielkonzept, das der Rat der Stadt am 22. März 2018 beschlossen hat.

„EMoDO³ – Das Dortmunder Elektromobilitätskonzept

„Dortmund ist eine Pilotregion der E-Mobilität. Dabei geht es um mehr als die reine Fortbewegung mit dem E-Auto. Es geht um urbane Mobilität der Zukunft. Daher arbeiten wir an der Umsetzung eines ganzheitlichen Konzeptes zur E-Mobilität. Mit dem Maßnahmenpaketen wollen wir unter anderem die größte Ladeinfrastrukturdichte der Region zu schaffen. Perspektivisch wollen wir jedoch die Mobilität unserer Großstadt umweltfreundlicher und effizienter gestalten, so Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund.

Mit 30 Teilprojekten aus 4 Schwerpunkthemen stellt „EMoDo³“ motorisierte Individualverkehre, die Wirtschaftsverkehre und den Öffentlichen Personennahverkehr in den Fokus. So soll unter anderem eine Förderung zum Ausbau der Ladeinfrastruktur eingerichtet werden und E-Ladenzonen für gewerbliche Verkehre geschaffen werden. In Dortmund soll es möglich werden ohne Einschränkungen eklektisch mobil zu sein.

Acht Handlungsfelder

Die zahlreichen Maßnahmen aus den beiden Teilkonzepten sowie weitere Ideen wurden auf ihre jeweilige Stickstoffdioxid-Reduktionswirkung, technische Machbarkeit, geschätzte Kosten und auf verfügbare Förderprogramme geprüft. Durch diesen filternden Prozess konzentrierte sich die Anzahl an empfehlenswerten Maßnahmen, die in folgende acht Handlungsfelder aufgeteilt sind: Digitalisierung des Verkehrs, Vernetzung von Verkehrsträgern, Elektrifizierung, Radverkehrsförderung, Urbane Logistik, Ruhender Verkehr, Mobilitätsmanagement sowie Kommunikation und Information.

Das Voranschreiten der Elektromobilität und weiterer alternativer Antriebsformen stellt einen wesentlichen Bestandteil der lokalen Emissionsminderung im Verkehrsbereich dar und bietet dabei einige Ansatzpunkte mit kommunaler Einflussmöglichkeit, auch über städtische Fuhrparke hinaus z.B. bei der Ladeinfrastruktur.

Akzeptanz durch Beteiligung von Arbeitskreisen und Bürgern

Die Akzeptanz der Maßnahmen in der Stadtgesellschaft wurde mit dem begleitenden Arbeitskreis Masterplan Mobilität, mit dem Strategiekreis Elektromobilität und über eine öffentliche Dialogveranstaltung mit der Bürgerschaft erreicht.

Ziele: Lebensqualität der Bürger steigern, Fuß- und Radverkehr und ÖPNV stärken

Die Ziele des Masterplans „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ sind: Insbesondere die Gesundheit der Menschen soll durch Reduktion der Schadstoffe weniger belastet werden. Darüber hinaus soll die Lebensqualität und Attraktivität der Stadt für Bewohner sowie Besucher verbessert werden. Fuß-, Radverkehr und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sollen weiter gestärkt werden und deren Anteil am Modal Split (Verkehrsmittelwahl) – wo es erforderlich ist – auch zu Lasten des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) erhöht werden. Dies entspricht der Formulierung im Zielkonzept des Masterplans Mobilität 2030 der Stadt Dortmund. Durch eine stärkere Elektrifizierung der Flotten sowie durch emissionsärmere Fahrzeuge sollen die Belastungen durch den Kfz-Verkehr reduziert werden. Nach Möglichkeit sollen drohende Dieselfahrverbote vermieden werden.

Über das Zusammenwirken der Maßnahmen und deren möglichst nachhaltige Wirkung soll ein langfristiger Beitrag zur gesamtstädtischen Verkehrs- und Mobilitätswende in Dortmund geleistet werden.

Politische Beratung in allen Bezirksvertretungen sowie im Rat

Der Verwaltungsvorstand hat beschlossen, dass alle Bezirksvertretungen, die Beiräte und Ausschüsse über das Umsetzungs- und Handlungskonzept zur nachhaltigen Mobilität beraten. Der Rat der Stadt entscheidet in seiner Sitzung am 13.12.2018, welche der Maßnahmen, die ein besonders attraktives Verhältnis von Stickstoffdioxid-Reduktionswirkungen zu den auslösenden Kosten aufweisen, weiter bearbeitet werden sollen.

Wie geht es weiter? Die Maßnahmen des Masterplans „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ werden gemeinsam mit der Stadtgesellschaft auch in Dialogveranstaltungen und mit dem ständig begleitenden Arbeitskreis in den folgenden Teilkonzepten des Masterplans Mobilität 2030 weiterentwickelt: Fußverkehr & Barrierefreiheit, Radverkehr & Verkehrssicherheit sowie Ruhender Verkehr & Öffentlicher Raum.

Weniger Feinstaubbelastung, zu hohe Stickoxide

Die Luftqualität in der Stadt Dortmund hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Bei der Minderung der Feinstaubbelastung sind Erfolge zu verzeichnen.

Die Belastungen durch Stickoxide sind dagegen noch in einigen Straßenräumen zu hoch und überschreiten die gesetzlichen Grenzwerte. Die steigenden Verkehrsmengen im Individual- sowie im Straßengüterverkehr stehen in zunehmendem Konflikt zu den Aspekten der Nachhaltigkeit und der Luftreinhaltung. Verkehr ist ein bedeutender Verursacher der Luftschadstoffe, und Luftschadstoffe stellen in zu hohen Konzentrationen nachweisbare Gesundheitsbelastungen dar. Dortmund gehört zu den Kommunen, in denen regelmäßig die seit 2010 EU-weit geltenden Jahresmittelgrenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m3 überschritten werden. Zudem hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. wegen der nicht eingehaltenen Grenzwerte in Dortmund gegen das Land NRW Klage vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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