„Klimaaktive Kommune 2018“

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v.l.Georg Huber, Deutscher Landkreis; Dr. Rainer Mackenbach, Umweltamtsleiter; Cornelia Rösler, Deutsches Institut für Urbanistik; Gabriele Rösler, Klimaschutzmanagerin; Dörte Ratzmann, Bundesumweltministerium; Sven Plöger, Moderator - Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Peter Himsel/Difu
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Stadt Dortmund gewinnt beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2018“ 25.000 Euro

Die Stadt Dortmund gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2018“. Sie wurde ausgezeichnet für das Projekt „AMeG – Aktivierung von MigrantInnen zur energetischen Gebäudemodernisierung“. Eigentümer von Immobilien sowie Mieter mit Migrationshintergrund wurden über Möglichkeiten baulicher Maßnahmen sowie energiesparenden Handelns informiert und zur Umsetzung motiviert.

Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Umweltamtsleiter Dr. Rainer Mackenbach hat den Preis am Donnerstag, 6. Dezember, in Berlin entgegengenommen.

Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Vorhaben zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren. Oberbürgermeister Ullrich Sierau dazu: „Mich freut diese Auszeichnung unseres integrativen und partizipativen Ansatzes sehr. Das Preisgeld soll die Dortmunderinnen und Dortmunder direkt unterstützen und daher in den Klimaschutzfonds des Umweltamtes fließen.“

Das Preisgeld soll die Dortmunderinnen und Dortmunder direkt unterstützen und daher in den Klimaschutzfonds des Umweltamtes fließen. – Oberbürgermeister Ullrich Sierau

Bundesumweltministerin Svenja Schulze gratulierte der Stadt Dortmund und den weiteren Preisträgern und betonte die Bedeutung des kommunalen Engagements: „Kommunen und Regionen sind Schrittmacher im Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Für einen erfolgreichen Klimaschutz gilt es, global und lokal zugleich zu handeln: In Kattowitz verhandeln wir den globalen Rahmen, vor Ort zeigen Kommunen, wie Klimaschutz in der Praxis funktioniert. Klimaschutz steht hier für Innovation, Lebensqualität und regionale Wertschöpfung“, so Schulze.

Pioniere der kultursensiblen Beratung

Mit einem Anteil von etwa dreißig Prozent gibt es in Dortmund vergleichsweise viele Immobilienbesitzende sowie Mieter mit Migrationshintergrund, in deren Eigentum bzw. Nutzung sich statistisch ca. 10.000 Gebäude befinden. Im Hinblick auf das Erreichen der städtischen Klimaschutzziele durch energetische Gebäudesanierung also eine wichtige Zielgruppe, die aktiv angesprochen werden sollte. Die Stadt Dortmund hat mit ihrem Projekt einen effektiven Weg gefunden, Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen, und von 2014 bis 2016 insgesamt 16 Veranstaltungen rund um die Themen Energieeinsparung und Gebäudemodernisierung durchgeführt. 237 Teilnehmende besuchten neun Workshops, die in unterschiedlichen Sprachen angeboten wurden: neun in türkischer, fünf in deutscher und je ein Workshop in französischer und arabischer Sprache.

Um das Projekt voranzubringen, arbeitete das dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz des Umweltamtes der Stadt Dortmund eng mit der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) sowie dem Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund zusammen.

Mutige Kehrtwende vom Quartiers- zum Communityansatz

Von Beginn an war daher klar, dass nur eine kultursensible Ansprache der Zielgruppe Erfolg bringen und Menschen mit Migrationshintergrund zum Mitmachen bewegen würde. Um Parallelstrukturen zu vermeiden, sollten die Angesprochenen dazu motiviert werden, bereits vorhandene Anlaufstellen zum Thema Energieeffizienz zu nutzen. Dazu verfolgte das Projektteam zunächst einen quartiersorientierten Ansatz und konzentrierte seine Aktivitäten auf drei Stadtteile mit einem hohen Migrationsanteil.

Bald zeigte sich jedoch, dass ein solcher Quartiersansatz nicht den gewünschten Erfolg brachte, da nur wenige Menschen den Einladungen zu Veranstaltungen in die städtischen Räume folgten. Daraufhin wurde das Projekt einerseits auf die gesamte Stadt ausgeweitet und andererseits eine andere Form des Kontaktes gewählt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Multiplikatoren, wie kulturellen Vereinen oder religiösen Gemeinschaften, konnten die städtischen Beratungsangebote schließlich in deren Räumen, wie beispielsweise Moscheen, vorgestellt werden. Diese mutige Kehrtwende vom Quartiers- zum Communityansatz stellte sich als effektives Vorgehen heraus, um mehr Menschen zu erreichen und das Projekt zu einem Erfolg zu machen.

Für das Projekt konnten im Förderprogramm „Energiewende Ruhr“ der Stiftung Mercator 190.000 Euro für die Fachhochschule Dortmund eingeworben werden. Aus den Projekterfahrungen wurden 24 konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, die als Anleitung zur Nachahmung für andere Kommunen vorliegen. Vielleicht springt der Funke der kultursensiblen Beratung auch bei anderen Kommunen über, die ihre Bürger mit Migrationshintergrund beim Erreichen der lokalen Klimaschutzziele einbinden möchten.

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ (bis 2015 Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“) wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. Im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2018“ wurden insgesamt 81 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Dortmund hat sich mit dem Projekt „AMeG – Aktivierung von MigrantInnen zur energetischen Gebäudemodernisierung“ in der Kategorie „Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen“ beworben. In dieser Kategorie gab es 35 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden.

Klimaaktive Kommune 2018

Quelle: Stadt Dortmund

 

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