Stadt will Frühwarnsystem erweitern: Zusätzliche Sirenen und Lautsprecher-Autos

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Das Dortmunder Rathaus (tn).
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Die Stadt Dortmund plant den Ausbau einen Sirenenwarnsystems in Stadtgebieten, in denen das Gefahrenpotential erhöht ist. In dicht bebauten Wohngebiete mit hohen Häusern oder Gewerbebetrieben und in der Nähe von Güterverkehr will die Stadt Sirenen aufbauen.

Außerdem sollen 25 Fahrzeuge mit Lautsprecher-Durchsagen die Bürger warnen können.

Sirenenanlagen waren bis zum Ende der 80er-Jahre ein wirksames Instrument des Zivilschutzes zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahren. Der Aufbau und Betrieb der Sirenen lag dabei ausschließlich in der alleinigen Zuständigkeit des Bundes. Nach Beendigung des „Kalten Krieges“ wurde das in Dortmund vorhandene Warnsystem abgebaut, da dieses auf einer veralteten Telefontechnik basierte und keine akute Bedrohungslage mehr vorhanden war. Seitdem fehlt jedoch im Dortmunder Stadtgebiet eine zwingend notwendige Weckfunktion, durch die Einwohner auf eine drohende Gefahrenlage aufmerksam gemacht werden kann. Dieser zwingend notwendige und unmittelbare Weckeffekt kann nach derzeitiger Fachmeinung ausschließlich durch Sirenen erreicht werden.

Erste Stufe: Technische Aufrüstung

Die vorhandenen Möglichkeiten zur Weitergabe wichtiger Informationen über Radio- und Lautsprecherdurchsagen bleiben davon unberührt. Um die Warnung der Dortmunder Bevölkerung in besonderen Gefahrensituationen zur ermöglichen, hat der Rat der Stadt Dortmund bereits am 26. Mai 2015 die stufenweise Einführung eines Warnsystems beschlossen. Die erste Stufe umfasste dabei die Schaffung einer technischen Infrastruktur zur Nutzung der bundesweit verfügbaren Warnapp „NINA“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in der Einsatzleitstelle der Dortmunder Feuerwehr, die Beschaffung von zeitgemäßen Abspielgeräten mit CD-Laufwerk bzw. USB-Schnittstelle und die technische Anpassung von Sondersignalanlagen mit Lautsprecher in Fahrzeugen der Feuerwehr zur Durchsagen von Warntexten bei Durchfahrt von betroffenen Gebieten sowie den Ausbau von sieben Sirenenstandorten im Umfeld des Dortmunder Hafens, des Geländes der Westfalenhütte und dem Gewerbegebiet Wickede Süd.

Circa 37 zusätzliche Sirenen

In der nun beschlossenen Vorlage wird der Ausbau des Sirenennetzes um circa 37 Sirenen weiter forciert. Die Erweiterung des Sirenenwarnsystems umfasst dabei die Bereiche des Stadtgebietes, für die im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Dortmund ein erhöhtes Gefahrenpotential festgestellt wurde (Wohnbebauung in geschlossener Bauweise mit Gebäudehöhen über sieben Meter, Mischnutzung mit Gewerbebetrieben, Sonderbauten). Ferner soll entlang der bestehenden Verkehrsinfrastruktur der Stadt Dortmund das Sirenennetz ausgebaut werden.

Im Stadtgebiet Dortmund ist ein komplexes Verkehrsnetz vorhanden. Neben dem Straßennetz, das insgesamt mehr als 100 Kilometer Autobahnen und Bundesstraßen umfasst, verfügt das Stadtgebiet Dortmund über umfangreiche schienengebundene Transportwege. Auf diesen Transportwegen werden regelmäßig große Mengen an gefährlichen Stoffen und Gütern transportiert, die bei einem Transportunfall eine schnelle Warnung der betroffenen Bevölkerung entlang dieser Transportachsen erfordern können. Die Hauptabdeckung in diesem Abschnitt wird sich an der A45 um das Autobahnkreuz Dortmund-West, entlang der A40 bis zur Anschlussstelle B1 sowie an der B1 bis zur östlichen Stadtgrenze und Teilen der B236 orientieren.

25 Fahrzeuge für mobile Warnung

Hinzu kommen die im südlichen Bereich von Hörde/Schüren sowie die von Ost nach Südwest verlaufenden Bahnstrecken. Im östlichen/ nördlichen Bereich ist bereits ein Großteil der B236 durch die Lage an der Westfalenhütte abgedeckt. Auch ein Großteil der Brackeler Straße ist hier bereits versorgt. Die Anordnung der Sirenen orientiert sich daran, dass gemäß der vorhandenen Daten zum Gefahrguttransport auf Schiene und Straße davon auszugehen ist, dass hier die meisten Gefahrstoffe durch das Stadtgebiet transportiert werden.

Ein weiteres Ziel der 2. Ausbaustufe ist es, einen Bestand von 25 Fahrzeugen vorzuhalten, die über eine technische Durchsagemöglichkeit zur mobilen Warnung der Bevölkerung verfügen. Dies geschieht sukzessive durch Berücksichtigung bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen.

Quelle: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=523255

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