Es ist das größte städtebauliche Projekt seit dem Phoenix See. Entlang der Emscher, von Rheinischer Straße über die Kokerei Hansa und Deusenberg, bis zum Bahnhof Mooskamp in Huckarde, entsteht der Grünzug „Emscher nordwärts“ mit drei Entwicklungsräumen.
„Eingebettet in unsere Nordwärts-Gebietsfläche, wollen wir, dass hier was passiert und rücken ein großräumiges, innovatives und zukunftsweisendes Wohn-, Gewerbe- und Freizeitband in den Fokus“, leitete Oberbürgermeiser Sierau die Vorstellung der Pläne zum Grünzug „Emscher nordwärts“ ein.
„Wir möchten, dass auf dieser Fläche etwas passiert und haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ – Oberbürgermeister Sierau
Entlang der Emscher, von der Rheinischen Straße und den Brachflächen der ehemaligen Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP), über die Kokerei Hansa, den Deusenberg, bis hin zum Bahnhof Mooskamp in Huckarde, entsteht auf knapp 200 ha eine Entwicklungsachse, die Tradition mit Moderne und montanindustrielle Geschichte mit zukunftsweisenden Lebensräumen verbindet.
Das Projekt versteht sich dabei als Beitrag der Stadt Dortmund zur Internationalen
Gartenausstellung (IGA) 2027. „Wir haben dazu konstruktive Gespräche mit dem Land geführt und setzen uns stark für die IGA 2027 ein“, so OB Sierau. Wichtig ist ihm, so Sierau weiter, dass die Nordwärts-Gebietsfläche in das Projektkonzept einfließt: „Wir haben da unsere Hausaufgaben gemacht und wollen unseren Beitrag leisten“. Ein Angebot an das Land NRW, im Rahmen internationaler Aufmerksamkeit Synergien effektiv und unter höchstem Qualitätsanspruch zu nutzen. Im Zuge der jüngsten Projektkonkretisierung entstand ein Rahmenplan, der die Grundlage für die weitere integrierte Entwicklung des gesamten Raumes bildet. Die räumlich-inhaltlichen Schwerpunkte der Gesamtkonzeption untergliedern sich dabei in drei Teilräume.
Teilraum Süd – Brachfläche HSP-Areal wird neuer Stadtteil
Auf der Brachfläche des ehemaligen Werkes Hoesch Spundwand Profile entsteht ein neuer Stadtteil. Kleinteiliges, hochwertiges Gewerbe, innovatives Wohnen in Verbindung mit Wasserelementen und Grünstrukturen sind die Zielvorstellungen für diesen Bereich. Das neue urbane Quartier bildet zum einen die Schnittstelle zu Dorstfeld und zum Emscherraum, zum anderen fördert es die Potenziale des Unionviertels im Süden, sowie über die Rheinische Straße als Verbindungsachse in Richtung Innenstadt. „Dorstfeld wird davon profitieren, so wie es Hörde vom Phoenix See tut“, ist sich Planungsdezernet Ludger Wilde sicher.
„Dorstfeld wird davon profitieren. Ähnlich wie es Hörde vom Phoenix See tut.“ – Planungsdezernent Ludger Wilde
Die Flächen des ehemaligen Werkes Hoesch Spundwand Profile wurden im Jahr 2016 durch die Thelen Holding GmbH erworben. Stadt und Eigentümer sind seitdem regelmäßig über konzeptionellen Nutzungsvarianten im Gespräch um Machbarkeiten zu prüfen.
Teilraum Nord – Freizeit und Erholung treffen auf Zukunfts-Campus
Der Fokus im nördlichen Bereich liegt auf einer Stärkung und Weiterentwicklung der Angebote aus den Bereichen Kultur und Tourismus, Freizeit und Erholung sowie Wirtschaft und Gewerbe. „Im Rahmen eines Masterplanes Energiezukunft wird hier ein Campus mit den Schwerpunkten Energie und StartUps mit innovativen Geschäftsideen entstehen“, erklärt Wirtschaftsförder Thomas Westphal.
„Der Phoenix See mit seinen Gewerbeansiedlungen ist das Vorbild für die Fläche.“ – Wirtschaftsförder Thomas Westphal
Das industriehistorisch bedeutsame Gesamtensemble der Kokerei Hansa, das Energiequartier – ein zukunftsweisender Technologie- und Gewerbepark, die rekultivierte Mülldeponie Deusenberg, die über einen hohen potenziellen Freizeit- und Erholungswert für die Bürger verfügt, das Nahverkehrsmuseum Mooskamp mit der dazugehörenden Gleisinfrastruktur und den Exponaten Dortmunder Nahverkehrsgeschichte sowie der Stadtteil Huckarde bilden den nördlichen Ankerpunkt des Projektgebietes. „Neues Arbeiten im Norden der Stadt steht hier ebenso im Fokus wie Erholung und Freizeit“, so Sierau.
Teilraum Mitte – Grünes Band mit Bahnverkehr entlang der Emscher
Zwischen den Ankerpunkten im Norden und Süden des Plangebietes spannt sich ein grünes Band entlang der renaturierten Emscher, die Emscherpromenade. Durch ihre Freiraumqualitäten lädt sie Stadtbewohner und Gäste zu Aktivitäten, zum Verweilen und Erholen ein. Im zentralen Bereich befindet sich der Hansa-Brückenzug. Dieser einzigartige Ort, ein Zeitzeuge der Verbundwirtschaft in der Industriegeschichte, wird zugänglich und erlebbar gemacht. Hiermit wird die einzige noch bestehende Barriere eines durchgängigen Fuß- und Radweges entlang der Emscher von Holzwickede im Osten bis zur Stadtgrenze Castrop-Rauxel im Nordwesten überwunden. „Dadurch entsteht ein 5 km langer Fuß- und Radweg von Süden bis in den Norden des Geländes“, erklärt Wilde.
Ein Highlight könnte dann die Verlängerung der historischen Bahnstrecke des Bahnhofs
Mooskamp bis zur Rheinischen Straße werden. Die Entwicklung der Teilräume stellt eine einmalige Chance dar, neue Verknüpfungen herzustellen und die verschiedenen Stadtteile und Stadtquartiere zu verbinden.
Kosten und Zeitplan
Derzeit erstellt die Stadt mit dem Besitzer der HSP-Fläche, der Thelen-Gruppe, eine Machbarkeitsstudie. Ein Ergebnis wird 2019 erwartet.
Mit 50 Millionen Euro kalkuliert derzeit alleine die Stadt die Kosten für die öffentlichen Maßnahmen. 33 Millionen Euro davon für die Erschließung der Flächen und Wege. „Mit Mitteln der
Das Konzept Grünzug „Emscher nordwärts“ wurde bereits dem Ältestenrat der Stadt Dortmund vorgestellt. Dem Rat wird das Konzept in seiner Sitzung am 12. Juli 2018 vorgelegt.
Quelle: Stadt Dortmund