Jungstar Duda erwischt beim Chess-Meeting tollen Start – Außenseiter Kovalev führt zur „Halbzeit“

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Spannend umkämpft war die Partie zwischen dem bis dahin führenden Jan-Krzysztof Duda (l.) und Rekordsieger Wladimir Kramnik
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Der Jüngste erwischte den besten Start beim 46. Sparkassen Chess-Meeting: Jan-Krzysztof Duda, 20 Jahre jung und die Nr. 1 der Junioren-Weltrangliste, legte furios los. Zur Halbzeit musste er sich dann aber durch Wladimir Kramnik geschlagen geben. Noch bis zum 22. Juli spielen die Großmeister im Orchesterzentrum NRW um die „Dortmunder Schachkrone“.

Nach einem Remis gegen Vladislav Kovalev im ersten Spiel folgten zwei Siege gegen Dieter-Liviu Nisipeanu und Radoslaw Wojtaszek. Insbesondere das Match gegen Wojtaszek war mit Spannung erwartet worden, hatte doch Duda noch kürzlich seinen Landsmann als polnischen Meister entthront. Mit seinem neuerlichen Triumph dürfte der Youngster seine aktuelle Vormachtstellung bei unseren östlichen Nachbarn untermauert haben. Die Kontrahenten sprachen nach der Begegnung von einer „Chaos-Partie“, da sie sich in Bereiche vorgewagt hatten, die schachliches Neuland für sie waren.

Kramnik holt auf

In der vierten Partie allerdings wurde der Lauf des jungen Polen abrupt gestoppt. „Das Imperium schlug zurück,“ meinte ein Zuschauer recht zutreffend. Superstar Wladimir Kramnik, mir drei Remisen in das Turnier gestartet, fügte dem polnischen Shootingstar die erste schmerzhafte Niederlage zu. Das war aus Sicht des dreimaligen Weltmeisters aber auch bitter nötig, hätte er ansonsten doch seine Chancen auf den elften Sieg in Dortmund praktisch aufgeben können.

So ergibt sich nach der vierten Partie – es ist „Halbzeit“ im Orchesterzentrum – ein völlig neues Bild: Außenseiter Vladislav Kovalev, der Aero-Flot-Sieger 2018, hat sich heimlich still und leise mit seinem Sieg über Georg Meier an die Spitze des Feldes gearbeitet und führt jetzt mit 2,5 Punkten vor dem punktgleichen Kramnik, Nepomniachtchi und Duda. Auch Meier und Anish Giri sind mit 2,0 Punkten noch gut im Rennen, während Wojtaschek und Nisipeanu etwas abgefallen sind.

Als bester Deutscher präsentiert sich bislang Georg Meier, dem in der dritten Partie das Kunststück gelang, mit den schwarzen Steinen, dem großen Wladimir Kramnik ein Remis abzutrotzen. Das überraschte und gab dem deutschen Spitzenspieler mächtig Auftrieb!

Im bestens klimatisierten Orchesterzentrum kämpfen die internationalen Schachgrößen engagiert um jeden Punkt. Die Partien dauern zum Teil bis zu sieben Stunden. In der fünften Runde spielen am Freitag, 20. Juli, um 15:00 Uhr Duda – Meier, Nepomniachtchi – Kramnik, Giri – Wojtaszek und Kovalev – Nisipeanu.

Samstag geht es ebenfalls um 15:00 Uhr weiter, während die Schlusspartie am Sonntag, 22. Juli, bereits um 13:00 Uhr beginnt. Die Siegerehrung ist anschließend um 20:00 Uhr in der Bürgerhalle des Rathauses.

Sparkassen Chess-Meeting 2018

Quelle: Stadt Dortmund

 

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