Stadt richtet Feierstunde zu 70 Jahren Israel aus

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Zu einer Feierstunde aus Anlass der Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren empfing Oberbürgermeister Ullrich Sierau (3.v.l.) zahlreiche Gäste in der Bürgerhalle des Dortmunder Rathauses - Bild: Dortmund-Agentur / Gaye Suse Kromer
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In diesem Jahr jährt sich die Gründung des Staates Israels zum 70. Mal. Die Stadt Dortmund, freundschaftlich verbunden mit der israelischen Stadt Netanya, beging am Donnerstag, 4. Oktober, mit einer Feierstunde im Rathaus den Geburtstag gemeinsam mit der jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßte die Anwesenden: „Die Gründung des Staates Israel jährt sich 2018 nun schon zum 70. Mal. Damals gründeten mutige Frauen und Männer mehr als einen Staat: Sie schufen nach dem Horror und den Verlusten der Shoa eine Heimstatt für die Juden der Welt. Einen Ort, nach dem sie sich Jahrhunderte und Jahrtausende gesehnt hatten. Einen Ort, an dem sie sich sicher und ‚zu Hause‘ fühlen konnten. Für diese Sicherheit zu sorgen – das muss aktuell und zukünftig Auftrag deutscher Politik sein. Sie liegt uns am Herzen. Die Sicherheit Israels, aber selbstverständlich auch die Sicherheit der hier in Deutschland lebenden Juden.“

Sierau mahnte zu der besonderen Verantwortung der Deutschen für den Staat und das Volk Israels. Gerade in einer Zeit, in der Rechtspopulismus und Rechtsextremismus erneut Hass verbreiten und Antisemitismus in Deutschland wieder salonfähig zu werden scheint, müsse die Jugend sensibilisiert werden, so Sierau.

Erinnerungsarbeit

Die Dortmund Mahn- und Gedenkstätte Steinwache leistet dazu mit vielen ehrenamtlich Tätigen seit Jahren einen wichtigen Beitrag. So konnten sich im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Besucher – unter ihnen viele Schulklassen – in der Ausstellung informieren und in Workshops die Zeit der Nazidiktatur aufarbeiten. Genauso trägt auch die seit 1981 bestehende und gesellschaftlich getragene Städtepartnerschaft mit Netanya maßgeblich dazu bei, die Erinnerungsarbeit fortzuführen. Die Partnerschaft ist geprägt durch den regelmäßigen Austausch, insbesondere von Schülergruppen. So heißt es in der Urkunde zur Städtepartnerschaft, „dass wir mit dem Festhalten am Gedenken und Erinnern ein freundschaftliches Fundament zwischen den Städten Netanya und Dortmund sowie unseren Völkern legen wollen.“

Entschlossener Einsatz gegen Hass und Vorurteile

Rabbiner Baruch Babaev machte in seiner Ansprache deutlich, dass sich jüdische Bürger in Deutschland ein entschlossenes Entgegentreten gegen jede Form des Antisemitismus und Judenhasses wünschten: „Heute mehr denn je ist unsere Gesellschaft gefragt, sich für die demokratischen Werte einzusetzen und gleichzeitig gegen Hass und Vorurteile vorzugehen.“ Bei Oberbürgermeister Sierau bedankte sich Babaev für die Ausrichtung des Festaktes: „Damit wird in unserer Stadt ein wichtiges Zeichen gesetzt. Denn Dortmund ist alles andere als eine Hochburg der Rechten. Neben der Stadtspitze engagieren sich Tausende Dortmunderinnen und Dortmunder gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.“ Neben dem bestehenden Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus hat die Auslandsgesellschaft ein Netzwerktreffen zur Bekämpfung von Antisemitismus in Leben gerufen. „All das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken und gerne in Dortmund leben“, so der Rabbiner.

Höhepunkt der Feierstunde war eine Buchlesung der Autorin und Journalistin Andrea von Treuenfeld. Sie trug aus ihrem neuem Buch „Israel – Momente seiner Biografie“ vor und warf dabei einige Schlaglichter auf die Geschichte des Landes von seiner Gründung bis heute. Von Treuenfeld war lange Zeit Korrespondentin und Redakteurin für namhafte Printmedien wie die Welt am Sonntag.

Für die musikalische Umrahmung der feierlichen Veranstaltung sorgte mit stimmungsvollem Gesang der Kantor der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, Baruch Chauskin, begleitet am Piano von Dr. Jewgeny Kosyakin.

Quelle: Stadt Dortmund

 

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