Projekt „nordwärts“ legt 4. Sachstandsbericht vor

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Zum 4. Mal nach seinem Projektstart im Mai 2015 hat das Zehn-Jahres-Projekt „nordwärts“ der Verwaltungsspitze einen Sachstandsbericht zu den aktuellen Entwicklungen vorgelegt. Dieser Bericht geht nun in die politischen Gremien.

Von 2015 bis 2017 stand die Ideensammlung und Projektentwicklung im Vordergrund. Im Präsentationsjahr 2018 wurden, wie im vom Rat beauftragten Projektplan vorgesehen, keine Projektskizzen erstellt, bewertet und dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Erkenntnisse und Forderungen aus dem „nordwärts“-Präsentationsjahr 2018

Die nationalen und internationalen Referenten im Präsentationsjahr heben heraus, dass „nordwärts“ ein offener Prozess mit Orientierung auf Projektarbeit und kontinuierlicher Beteiligung von Bürgerschaft und Akteuren ist. Damit unterscheidet sich das Vorhaben von traditionellen Planungsprozessen oder der Aufstellung eines Masterplans. Über die Projektorientierung und den nachhaltigen Beteiligungsansatz leistet „nordwärts“ einen Beitrag zur Steigerung der „Demokratie“ in den Quartieren:

  • Der „nordwärts“-Prozess zur Entwicklung von Teilprojekten wird grundsätzlich als gut befunden.
  • Neue Inputs und Beteiligungsformate sollen auch künftig kontinuierlich für die Motivation der Beteiligten und die Identifizierung mit Teilprojekten sorgen.
  • Beteiligungsformate müssen ihren Platz noch mehr im Alltag vor Ort finden, wie auf Märkten, Stadtfesten etc., um auch Zielgruppen zu erfassen, die nicht auf Veranstaltungen, wie z. B. Bürgercafés, kommen.
  • Die Zusammenarbeit mit der Ortspolitik muss weiter intensiviert werden, um die Gremienvertreter vor Ort stärker in die Entwicklung von Teilprojekten einzubinden. Dazu sind neue Formate zu entwickeln.
  • Die Meilensteine des Gesamtprojekts und von Teilprojekten (zeitliche Abfolgen, Beteiligte, Finanzierung, Rolle „nordwärts“) müssen zum zentralen Element der Kommunikationsstrategie werden.
  • Vielfach gewünscht wurde die Vernetzung von gleichartigen Projekten (wie geschehen bei den Bürgerzentren) und der Projekte vor Ort.

Gremienbeteiligung

  • In drei Berichtsvorlagen beschloss der Rat der Stadt, „nordwärts“-Projektvorschläge mit relevanten Partnern weiter zu qualifizieren und deren Umsetzung voranzubringen. Alle Projektvorschläge sind in der jeweils aktuellsten Version unter
    nordwaerts.dortmund.de
    einzusehen.
  • Im Jahr 2017 wurde den Bezirksvertretungen der sieben „nordwärts“-Stadtbezirke jeweils eine quartiersbezogene Sachstandsvorlage zur Kenntnisnahme vorgelegt.
  • Im Jahr 2018 wurde den politischen Gremien ein Bericht zu den aktuellen inhaltlichen Sachständen der „nordwärts“-Teilprojekte zur Kenntnis gegeben.

Öffentlichkeitsbeteiligung

  • Insgesamt haben bisher 23.700 Personen an Veranstaltungen teilgenommen. 13.000 Personen wurden seit Projektstart über verschiedene Beteiligungsveranstaltungen, die von „nordwärts“ durchgeführt und/oder angestoßen wurden oder an denen „nordwärts“ beteiligt war, aktiv eingebunden. Weitere 10.700 Menschen haben an Veranstaltungen im Rahmen des „nordwärts“-Präsentationsjahrs teilgenommen.
  • Tausende Personen wurden zudem indirekt auf diversen Großveranstaltungen wie z. B. DortBunt, Hoeschparkfest und Gartenflair Schloss Bodelschwingh auf „nordwärts“ aufmerksam gemacht. Des Weiteren wurde auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen mit einem hohen Multiplikationsfaktor ein breites Publikum erreicht. Diese Wirkungen sind quantitativ nicht ermittelbar.
  • Neue Formate zur Bürger- und Akteursbeteiligung wie bspw. „nebenan.de“ sind in Kooperation mit den Kuratoriumsmitgliedern und weiteren Partnern, u. a. aus der Wissenschaft, entwickelt und umgesetzt worden.
  • Kinder und Jugendliche wurden gezielt in das „nordwärts“-Projekt eingebunden und beteiligt (bspw. Erlebnistage auf der Kokerei Hansa).

Öffentlichkeitsarbeit

  • 17 umgesetzte Teilprojekte sind mit dem Prädikat „nordwärts prämiert“ ausgezeichnet worden.
  • Die vielfältigen Akteursaktivitäten, die Unterstützung der Kuratoriumsmitglieder, die Aufmerksamkeit durch Wettbewerbsgewinne, die Vortragsaktivitäten und die Vielzahl der Veröffentlichungen haben zur Stärkung der überregionalen, nationalen und internationalen Sichtbarkeit des Gesamtprojektes beigetragen.
  • Zukünftig – so eine Erkenntnis aus dem Präsentationsjahr – soll die Öffentlichkeitsarbeit noch mehr über Gesichter/Personen die Aktivitäten des Projekts und die Entwicklungen vor Ort vermarkten.

„nordwärts“-Teilprojekte

  • 29 der bisher 234 „nordwärts“-Teilprojekte sind umgesetzt.
  • Die Anzahl der externen Projektumsetzungen steigt stetig an. Mehr als die Hälfte (ca. 55 Prozent) der bisher umgesetzten Projekte liegt in der Verantwortung externer Projektträger.
  • 103 Projekte sind gestartet und weitere 60 Projekte befinden sich in der Vorbereitung oder Qualifizierung.

Drittmittel/Förderung

  • In Kooperation mit den wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten sind von der Koordinierungsstelle „nordwärts“ 14 Drittmittelanträge auf Bundes-, Landes- und Europaebene mit einem Förderantragsvolumen in Höhe von ca. 43 Mio. Euro (mit-) entwickelt worden. Sechs Bewilligungsbescheide liegen vor, für drei Projekte ist ein Vollantrag gestellt, fünf Projekte wurden abgelehnt.
  • Für einzelne Quartiere wurden Integrierte Handlungskonzepte erarbeitet. Hierüber ist es geplant, über 70 Mio. Euro in diese Quartiere zu investieren. 50 Mio. Euro Fördermittel wurden bereits seitens der Fachverwaltung beantragt.

Finanzierung

  • Die Teilprojektverantwortlichen haben 15 Anträge auf finanzielle Zuwendungen in Höhe von 973.311,47 Euro bei der Koordinierungsstelle „nordwärts“ gestellt; die entsprechenden Zuwendungsbescheide wurden erstellt.
  • Mit den Fachbereichen bzw. Eigenbetrieben der Stadt Dortmund wurden für zehn „nordwärts“-Teilprojekte Projektvereinbarungen (Gesamtvolumen 608.000 Euro) geschlossen.

Vernetzung

  • Neue Netzwerke sind insbesondere durch die aktive Mitwirkung einzelner Akteure, des Kuratoriumsvorstandes und der Kuratoriumsmitglieder entstanden. Beispielsweise bietet das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern dem Stadtteil Bövinghausen und dessen Vereinen am Tag des offenen Denkmals die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
  • Kooperationsaktivitäten mit den benachbarten Kommunen wurden intensiviert (bspw. Castrop-Rauxel, Lünen, Schwerte, Iserlohn).
  • Die Anzahl der Kuratoriumsmitglieder ist auf 91 gestiegen.
  • Durch die enge Vernetzung mit Wissenschaft und Wirtschaft wird die Qualität des Gesamtprozesses stetig gesteigert und eine Vernetzung von „nordwärts“-Teilprojekten mit anderen bundesweiten Projekten ermöglicht.

Wirtschaft

  • Seit Start 2015 sind die Investitionen im „nordwärts“-Gebiet von 33 Mio. Euro auf 117 Mio. Euro in 2017 und damit um fast 350 Prozent gestiegen. Dazu tragen Vorhaben, wie bspw. auf der Westfalenhütte bei, auf der rund 3.600 weitere neue Jobs geschaffen werden können.
  • Viele Unternehmen in der „nordwärts“-Kulisse wachsen und haben seit 2015 rund 5.200 neue Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. Zukünftig sollen alleine im Hafengebiet rund 4.000 weitere neue Arbeitsplätze entstehen.
  • Großes Engagement zeigt auch die Wohnungswirtschaft im „nordwärts“-Gebiet. Dort gibt es im Rahmen von „nordwärts“-Teilprojekten umfangreiche Investitionen in Bestände und Neubauten bei ca. 4.000 Wohneinheiten.
  • Eine Vielzahl der touristischen Anbieter in Dortmund bieten inzwischen Touren im „nordwärts“-Projektgebiet an (z. B. Fahrrad-, Segway- und Bustouren).

Weiteres Verfahren ab 2019

  • Koordination und Weiterqualifizierung des Gesamtprozesses, der Beteiligungsstrukturen und -verfahren und der Öffentlichkeitsarbeit
  • Weiterentwicklung und Umsetzung der seitens der Koordinierungsstelle „nordwärts“ verantworteten Teilprojekte
  • Qualifizierung und Umsetzungsbegleitung der bisherigen sowie Entwicklung neuer „nordwärts“-Teilprojekte
  • Analyse der quartiersbezogenen Projektbedarfe
  • Entwicklung von Verfahren zur Übertragbarkeit der bisherigen Projektergebnisse auf die Gesamtstadt
  • Konzeption der Zwischenpräsentation für das Jahr 2020
  • Analyse der kommunalen Investitionsaktivitäten im Projektgebiet
  • Umsetzung des Monitoring- und Evaluationskonzeptes
  • Weitere Intensivierung des Dialogs Kommune – Wissenschaft/Wirtschaft/Bürgerschaft

Ausführliche Informationen können der Vorlage entnommen werden, die demnächst online unter dem Menüpunkt „Downloads“ heruntergeladen werden.

„nordwärts“

Quelle: Stadt Dortmund

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