Inferno im Ballettzentrum

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Was hat ein 700 Jahre altes Epos mit unserer heutigen modernen Welt zu tun? - Bild: Ballett Dortmund
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Matinee zur Ballett-Uraufführung „Inferno“ nach Dante Alighieri im Ballettzentrum

Ballettdirektor Xin Peng Wang und Chefdramaturg Christian Baier führen am Sonntag, 28. Oktober 2018 in Xin Peng Wangs neues Ballett „Inferno“ nach Dante Alighieri ein. Lucia Lacarra, Jelena-Ana Stupar, Sae Tamura und Javier Cacheiro Aléman präsentieren zusammen mit weiteren Tänzern des Balletts Dortmund Beispiele aus Wangs neuester Choreographie.

Warum nimmt man sich solch ein Mammutwerk wie Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ vor und kreiert ein Handlungsballett daraus? Wie „vertanzt“ man Literatur, die in ihrer Sprachgewalt und Bilderflut bereits beim Lesen so unfassbar großartig und beinahe schon überwältigend erscheint? Und was hat ein 700 Jahre altes Epos mit unserer heutigen modernen Welt zu tun?

Diesen Fragen widmen sich Ballettdirektor Xin Peng Wang und Chefdramaturg Christian Baier in der Matinee zu „Inferno“. Keine cineastische Endzeitvision, kein Horror- und kein Splattermovie kommt ohne sie aus, die Bilder der Hölle und ihrer Qualen, die der italienische Renaissance-Dichter Dante Alighieri erdacht und in kunstvollen Terzinen beschrieben hat. Keine Darstellung des Paradieses, die nicht von seiner Schilderung der aus Millionen von Engeln gebildeten Himmelskreise inspiriert sind. Keine Love-Story, die nicht die Wesenszüge seiner Beziehung zu der früh verstorbenen Florentiner Kaufmannstochter Beatrice in sich trägt. Dantes literarisches Vermächtnis, „Die Göttliche Komödie“, ist weit mehr als ein poetisches Meisterwerk, es ist die nie versiegende Inspirationsquelle unserer Vorstellung von den Sphären jenseits unserer sicht- und begreifbaren Welt.

Besonders wird bei Baier auch auf die „Höllenmusik“ zu „Inferno“ eingehen, die von der australischen Komponistin Kate Moore und von Michael Gordon, Mitbegründer der stilprägenden amerikanischen Künstlervereinigung „Bang On A Can“ stammt. Weltweit erstmals ist Gordons mehrfach prämierte Komposition „Decasia“, ursprünglich als Soundtrack zu dem gleichnamigen Experimentalfilm von Bill Morrison, als Tanzkreation zu erleben.

Mit „Inferno“ beginnt Xin Pengs Wang seine choreografische Auseinandersetzung mit der fantastischen Weltvision Dantes. In der nächsten Spielzeit folgt „Purgartorio“ (Fegefeuer) und 2021, zum 700. Todestag des Dichters, schließlich „Paradiso“ und damit die Aufführung dieses einzigartigen tänzerischen Monuments.

Die Matinee findet am 28. Oktober um 11:15 Uhr, im Ballettzentrum, Florianstraße 2, statt. Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, an der Theaterkasse im Opernhaus, telefonisch unter 0231 / 50 27 222, oder im Internet erhältlich.

Theater Dortmund

Quelle: Stadt Dortmund

 

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