5. MO-Kunstpreis geht an Fotografin und Performancekünstlerin Dr. Lili Fischer

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Mottentheater und Riesenschnaken - Blick in das Atelier Bild: Dr. Lili Fischer
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Bereits zum 5. Mal loben die Freunde des Museums Ostwall in diesem Jahr den MO-Kunstpreis „Dada, Fluxus und die Folgen“ aus. Die Wahl fiel auf die Künstlerin Dr. Lili Fischer, deren Werk Zeichnung, Fotografie, Performance, Installationen und Objektkunst umfasst.

Sie „organisiert Pflanzenkonferenzen, führt Besentänze und Klärschlamm-Charleston auf“, so stellte die Berliner Tageszeitung die in Hamburg lebende Künstlerin kürzlich vor.

Lili Fischers Kunst entstand in den 70er-Jahren im Kontext von Happening, Fluxus, Performance und Spurensicherung. Sie übertrug damals das Konzept der Feldforschung in ihre Kunst, in dem sie sich beobachtend, notierend, zeichnend, sammelnd und kategorisierend der Natur näherte und die so protokollierten Eindrücke in ihr künstlerisches Handeln integrierte. Ihr vordringliches Ziel ist es, den Menschen in die Natur einzubinden, den Dingen wieder Seele einzuverleiben – und so beschäftigt sie sich in ihrem vielschichtigen Werk u.a. mit atmosphärischen Phänomenen, mit Kräutern und Kräuterwissen, aber auch mit Schnaken, Motten und Igeln, deren Leben sie über Zeichnungen und Performances thematisiert.

Erste Frau unter den MO-Kunstpreisträgern

Die Leiterin der Sammlung des Museums Ostwall, Dr. Nicole Grothe, freut sich darüber, dass der MO-Kunstpreis in diesem Jahr an Lili Fischer geht: „Die Sammlung des Museums Ostwall wird damit durch ein Werk einer humorvollen Feministin bereichert, von der hier bisher nur einige Zeichnungen existieren. 1993 war Lili Fischer in der Ausstellung ‚Die Subversion des Lachens‘ im Rahmen des femme totale Filmfestivals im Museum (am) Ostwall vertreten. 25 Jahre später erfährt ihr Werk durch den MO-Kunstpreis eine angemessene Würdigung. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Künstlerin und ihre Ausstellung im MO Schaufenster.“

„Neben der künstlerischen Einmaligkeit ist Lili Fischer jetzt die erste Frau unter den MO-Kunstpreisträgern“, zeigt sich Klaus Fehlemann, Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall, glücklich. „Wir sind uns Ende der 60er-Jahre oft in der der HbK Hamburg begegnet. Sie hat nie eine Unterscheidung zwischen Arbeit, Leben und Kunst gemacht. Nun gibt es einen glücklichen Umstand: Die Hamburger Kunsthalle wird der Künstlerin im Herbst eine Ausstellung widmen.“

Mit der Verleihung des MO-Kunstpreises durch die Freunde des Museums Ostwall ist der Ankauf eines Werks verbunden, das die Museumssammlung im Bereich „Dada, Fluxus und die Folgen“ bereichert. Die Neuerwerbung wird zusammen mit anderen Arbeiten der Künstlerin in der Ausstellung „MO-Kunstpreis für Lili Fischer“ zu sehen sein, die am 16. Dezember 2018 um 11:00 Uhr im Rahmen der festlichen Preisübergabe mit einer Performance im Museum Ostwall im Dortmunder U eröffnet wird.

Quelle: Stadt Dortmund

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