Stadt und Partner unterzeichnen Grundsatzerklärung gegen Antisemitismus

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Polizeipräsident Gregor Lange, Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft (v.l.), unterzeichneten im Rathaus die Grundsatzerklärung gegen Antisemitismus. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki 
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Dortmund setzt ein Zeichen gegen Antisemitismus: Mit großer Mehrheit hat der Rat der Stadt Dortmund die Grundsatzerklärung des Netzwerks zur Bekämpfung von Antisemitismus beschlossen. Dortmund setzt mit diesem Vorstoß ein beachtliches Signal.

Am Freitag, 1. März, haben für die Netzwerkpartner – rund 20 unterschiedliche Gruppierungen und Institutionen – Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft, sowie Polizeipräsident Gregor Lange die Grundsatzerklärung im Dortmunder Rathaus unterzeichnet. Das Netzwerk zur Bekämpfung des Antisemitismus in Dortmund ist seit Oktober 2018 aktiv. Der Entwurf der Grundsatzerklärung war der erste bedeutende Arbeitsschritt des Netzwerkes.

EU-Studie zeigt erschreckende Ergebnisse

Antisemitismus bedroht nicht nur Menschen jüdischen Glaubens, er bedroht uns alle. Es geht um die Grundwerte der Demokratie. Antisemitische Einstellungen sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und ziehen sich durch alle Bevölkerungsgruppen. Die Agentur der EU für Grundrechte hat eine Studie in den 12 EU-Ländern durchgeführt, in denen 96 Prozent der jüdischen Bevölkerung in Europa leben. 16.395 Personen haben an dieser Studie teilgenommen. Das Ergebnis lässt erschreckt aufhorchen. Demnach sehen seit 2013 89 Prozent den Antisemitismus wachsen. 28 Prozent der Juden wurden im letzten Jahr angefeindet oder gar angegriffen. 38 Prozent von ihnen überlegen, auszuwandern. Daher ist es sehr wichtig, sich des alltäglichen Antisemitismus wieder mehr bewusst zu werden, wieder aufmerksam zu sein, bzw. es zu werden – daran will das Netzwerk arbeiten.

Dortmund ist eine weltoffene, vielfältige, tolerante und internationale Stadt

Schon in seiner Sitzung am 15. November 2018 hatte sich der Rat der Stadt Dortmund mit der Thematik „Antisemitismus“ beschäftigt und nachfolgende Resolution verabschiedet:

„Dortmund ist eine weltoffene, vielfältige, tolerante und internationale Stadt, die von unterschiedlichen Herkünften und dem guten Zusammenleben aller ihrer Menschen profitiert. In ihr ist kein Platz ist für menschenverachtendes Gedankengut und Fremdenfeindlichkeit und damit auch nicht für Antisemitismus. Vor diesem Hintergrund spricht der Rat der Stadt Dortmund den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Dortmunds seine uneingeschränkte Solidarität aus und verurteilt ausdrücklich auch jegliche Art von antisemitisch motivierten Diskriminierungen und Gewalt.“

Vertreter der Netzwerkpartner und der Jüdischen KultusgemeindeBild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Erfahrungen mit Antisemitismus ernst nehmen

Die aktuelle Grundsatzerklärung des Netzwerkes vom 18. Januar 2019 stellt nun einen weiteren, wichtigen Baustein zur Bekämpfung des Antisemitismus in Dortmund dar. Angesichts der vielfältigen Formen des antisemitischen Ressentiments, mit dem Jüdinnen und Juden beständig konfrontiert sind und von denen sie bedroht werden, ist es für unsere pluralistische Gesellschaft von zentraler Bedeutung, die Erfahrungen derer, die von Antisemitismus betroffen sind, anzuerkennen und ernst zu nehmen.

Für die Partner des Netzwerkes ist unabdingbar: Nur wenn der Antisemitismus in all seinen Ausprägungen bekämpft und damit auch zum Gegenstand der Präventionsarbeit wird, kann eine demokratische Gemeinschaft ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden, nämlich eine Gesellschaft zu realisieren, die jeder Form der Menschenfeindlichkeit entgegenwirkt, wo immer sie sich manifestiert.

Die gesamte Grundsatzerklärung des Netzwerks zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund steht als pdf-Dokument zum Download zur Verfügung.

Quelle: Stadt Dortmund

 

 

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