Herausforderungen für die deutsche Exportwirtschaft

0
48
19.03.2019 Dortmund Ctiy - IHK Vollversammlung mit Gastredner Dr Volker Treier DIHK, Heinz Herbert Dustmann IHK Praesident u Hauptgeschaeftsfuehrer Stefan Schreiber - Copyright Stephan Schuetze fuer die IHK zu Dortmund
Facebookrss

Vortrag von Dr. Volker Treier in der Frühjahrssitzung der IHK-Vollversammlung

Für die Unternehmen in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna ist das Auslandsgeschäft ein wesentlicher Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolgs. Allerdings werden ihre internationalen Aktivitäten durch die globalen politischen Entwicklungen und Krisen unberechenbarer. In der Frühjahrssitzung der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund beleuchte Dr. Volker Treier, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die zunehmenden Herausforderungen für die deutsche Exportwirtschaft.

Dass sich die Rahmenbedingungen für den freien Welthandel verschlechtert haben, hatte schon IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann in seiner Anmoderation betont: „Das aktuelle Motto lautet ‚Unternehmen in bewegten Zeiten‘. Das bisherige Selbstverständnis, für freien Handel zu werben, wird leider in Frage gestellt. Statt über WTO-Abkommen reden wir heute über die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Und statt das hohe Lied auf ein geeintes Europa anzustimmen, sprechen wir über den Brexit.“

Wie Dr. Volker Treier danach ausführte, trüben sich vor diesem Hintergrund die Konjunkturaussichten für Deutschland ein. Laut der aktuellen DIHK-Umfrage, an der bundesweit mehr als 27.000 Unternehmen teilgenommen haben, sind die Exporterwartungen der Industrie deutlich gesunken. Der Anteil der Unternehmen, die schlechtere Ausfuhrgeschäfte erwarten, hat sich binnen Jahresfrist verdoppelt. Für 2019 kalkuliert der DIHK nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. „Die globalen Geschäftsperspektiven werden von den Unternehmen so skeptisch wie lange nicht mehr betrachtet“, sagte Dr. Treier. Fast jeder zweite Betrieb vermeldet aktuell eine spürbare Zunahme von Hemmnissen bei internationalen Geschäften – etwa Sanktionen, wachsende lokale Zertifizierungs- oder Sicherheitsanforderungen und Zölle. Die weiter schwelenden Handelskonflikte und der bevorstehende Brexit bergen zudem große Unsicherheiten für international tätige Unternehmen. Mit Blick auf das unklare Brexit-Szenario machte Dr. Treier deutlich, dass die negativen Folgen bereits jetzt spürbar sind. „Gut zwölf Prozent der im Vereinigten Königreich aktiven deutschen Unternehmen planen eine Verlagerung auf andere Märkte“, so der Außenwirtschaftsexperte des DIHK. Er warb energisch für den Freihandel und bezeichnete diesen als Schicksalsfrage für die EU. Die EU-Staaten seien trotz aller Herausforderungen gut gewappnet für künftige Verhandlungen. „Die EU ist der größte Handelsblock der Welt, der größte Akteur bei Auslandsinvestitionen und der wichtigste Handelspartner von über 80 Ländern. Dies ist vor allem eine Chance.“

Quelle: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund

 

 

Facebookrss